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■ Konjunkturdatenflut übernimmt das Ruder
■ Anleihekurse der europäischen Peripherie bleiben unter Druck
Markttechnik
Der kurzfristige Aufwärtstrend des Bund Future bleibt in Takt. Allerdings würde erst ein
Überschreiten der 122,83 für deutlich mehr Kurspotenzial (123,45 / 124,40) sorgen. Getrübt wird das Gesamtbild einzig dadurch, dass die Stochastik unmittelbar vor einem Verkaufssignal in der überkauften Zone steht.
MACD-Analyse
Der MACD-Indikator liegt weit oberhalb der Signallinie.
RSI-Analyse
Der 14-Tage RSI bewegt sich in Richtung überkaufter Zone.
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Marktkommentar
Die Kurse der US Treasuries vollzogen gestern eine Achterbahnfahrt. Sowohl die trotz sukzessiver Reduzierung der Schätzungen immer noch unter den Erwartungen ausgefallene erste Schätzung für das US BIP für das erste Quartal als auch das kräftige Anziehen der Zahl erstmals Arbeitslosenunterstützung beantragender Personen ließen die Kurse der Treasuries kräftig steigen. Hat Ben Bernanke mit seinen pessimistischen Tönen zur US Konjunktur doch recht? Ernüchterung trat ein, als die Auktion der 7jährigen T-Notes begann. Im Gegensatz zu den beiden anderen Auktionen verlief diese nämlich alles Andere als optimal. Das bid-tocover ratio fiel vergleichsweise niedrig aus. Die Partizipation der indirekten Bieter war gering. Man muss schon bis Mai 2009 zurückgehen, um einen niedrigern Wert zu finden. Zugleich musste das Treasury eine höhere Rendite bieten als vorher erwartet wurde. Dass der Markt bis zum Handelsschluss doch wieder drehte, ist letztlich auf die Sorgefalten zurückzuführen, die die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten auslösten. Heute kann es nämlich durchaus die eine oder andere weitere negative Überraschung gehen. Schließlich ist der Datenkalender gut gefüllt. Es ist zu befürchten, dass sich die Verbraucher weiterhin sehr zurückhalten. Schließlich werden die Hauhalte durch die hohen Energiepreise stark belastet – wäre vielleicht doch Zeit, den gas guzzler durch ein sparsames Vier-Zylindermodell zu ersetzen. Über den Zustand des privaten Verbrauchs werden sowohl die persönlichen Ausgaben als auch der Stimmungsindikator der Uni Michigan Aufschluss geben. Enttäuschungen nicht unwahrscheinlich. Zugleich wird der Chicagoer PMI veröffentlich. Eine leichte Eintrü-
bung der Einschätzungen der Einkaufsmanager aus der Region wäre ebenfalls wenig verwunderlich. Daneben ist der PCE-Deflator zu beachten. Er wird sicher sehr gründlich darauf untersucht werden, ob sich in der Kernrate Hinweise auf ein Durchfressen von hohen Rohstoff- und Nahrungsmittelpreisen entdecken lassen. Sollte das der Fall sein, so würde Inflationserwartungen geschürt und nicht nur die kurzfristigen, die der US Notenbank nach dem Äußerungen von Ben Bernanke am Mittwoch kaum Bedeutung beimisst. Alles in allen ist von einem vergleichsweise ruhigen Wochenausklang auszugehen. Die Rendite 10jähriger T-Notes sollte sich zwischen 3,27 und 3,38% bewegen.
Während die Renditen der US Treasuries gestern kräftig schwankten, gab es für die Kurse der Bunds nach behaupteter Eröffnung „eigentlich“ nur noch eine Richtung: fester. Die Sorge um die europäischen Peripheriestaaten trieb die Investoren einmal mehr in den sicheren Hafen Bunds. Immerhin gab es aus informierten Kreisen Informationen, dass das Hilfspaket für Portugal auf einem guten Weg und dass mit Einzelheiten bald zu rechnen sei. Spätestens zur nächsten EcoFin-Sitzung am 16. Mai wird es stehen. Einen Beitrag zu dem Renditerückgang trugen sicher auch die Vorgaben aus den USA vom Nachmittag bei. Europäische Konjunkturdaten spielten gestern hingegen keine Rolle. Das wird sich heute ändern, denn es steht eine große Zahl an wichtigen Indikatoren an. Die Stimmungsindikatoren werden signalisieren, dass der Aufschwung in der Eurozone in Takt ist. Der europäische Verbraucherpreisindex wird zeigen, dass die EZB mit ihrem geldpolitischen Kurs den richtigen Weg beschritten hat, da der Preisanstieg über dem für die EZB akzeptablen Niveau liegt. Weitere Zinsschritte sind daher die logische Folge. Dass die deutschen Einzelhandelsumsätze einmal mehr, dieses mal negativ, von den Schätzungen abgewichen sind, wird die Marktteilnehmer zwar kurzfristig etwas irritieren. Das deutsche Konsumklima scheint aber nach wie vor in Takt zu sein. Immerhin ermöglich das dem Bund Future einen guten Start in den morgendlichen Handel.
Im Tagesverlauf sollte er das Niveau verteidigen können.
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