Vor gut einem Jahr hatte der deutsche Pharmakonzern Merck (DE:MRCG) seinen bis dahin größten Zukauf getätigt. Mit dem amerikanischen Halbleiterzulieferer Versum Materials hat man dabei den Geschäftsbereich Spezialmaterialien massiv gestärkt und damit dem eigenen Konzern ein deutlich anderes Gesicht gegeben.
Nun kann erste positive Bilanz gezogen werden. Denn nicht nur die Integration der US-Neuerwerbung ist nach Auskunft des Unternehmens inzwischen fast abgeschlossen. Die jüngsten Quartalszahlen haben auch gezeigt, dass die Ausrichtung der Spezialchemie-Sparte auf den Halbleitersektor deutliche Früchte trägt.
Eine solche Riesen-Übernahme (Versum kostete rund 5,8 Milliarden Euro) soll es vorerst nach Auskunft von Merck nicht mehr geben. Jetzt geht es erst einmal nur noch um kleinere ergänzende Zukäufe. In den kommenden zwei Jahren soll nämlich zunächst der Schuldenabbau im Vordergrund stehen.
Das, was Merck bislang geliefert hat und auch weiter liefern will, stößt im Markt auf eine positive Resonanz. Denn nicht nur das Thema Halbleiter, von dem eine Führungsrolle in der erhofften kommenden Konjunkturerholung erwartet wird, treibt die Unternehmenszahlen an, sondern auch das Pharmageschäft und natürlich der Bereich Laborzubehör (Stichwort Corona). Das alles ergibt eine Mischung, welche die Aktie schon auf neue Höchststände getrieben hatte.
Nach einer leichten Korrekturphase steht nun der erneute Test der bisherigen Spitzenwerte auf dem Programm. Sollte hier ein erfolgreicher Ausbruch gelingen, dürfte wohl die Aufwärtsdynamik der Aktie nochmals zulegen können. In diesem Fall bietet sich ein prozyklisches Investment an.