Die Geschäftszahlen von Microsoft (NASDAQ:MSFT) wurden vom Markt eher negativ aufgenommen. Für wenig Euphorie sorgte insbesondere die Prognose des Software-Riesen. Der genaue Blick in das Geschäftsbericht, zeigt jedoch, dass die Zahlen gar nicht so schlecht ausgefallen sind.
Gewinnentwicklung positiv
Der Konzern hat im zweiten Geschäftsquartal sowohl beim operativen als auch beim Nettogewinn auf bereinigter Ebene die Erwartungen der Wall-Street-Experten übertroffen und die obere Range seiner eigenen Prognose – 17,73 Milliarden Dollar Nettogewinn – getroffen.
Die meisten Sparten legten zu
Die Wachstumsdynamik hat sich zwar im Vorjahresvergleich in allen Sparten abgeschwächt, in den meisten Bereichen konnte das Unternehmen trotzdem weiter zulegen. Dazu gehört insbesondere die wichtige Cloud-Sparte. Die Azure-Cloud wuchs immerhin um ordentliche 31 %.
Am problematischsten ist die Entwicklung in der PC-Sparte „More Personal Computing“. Hier gingen die Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um 19 % zurück. Diese Entwicklung ist jedoch vorübergehender Natur und hängt unmittelbar mit der schwachen weltweiten Konjunktur zusammen. Laut Gartner (NYSE:IT) schrumpfte 2022 der weltweite PC-Markt um knapp 20 %. Dass Microsoft als einer der größten Anbieter davon betroffen ist, stellt keine wirkliche Überraschung dar.
Prognose
Trotz der abgeschwächten Wachstumsdynamik erwartet Microsoft für das dritte Geschäftsquartal 2023 einen Umsatz von 50,5 bis 51,5 Milliarden Dollar. Das würde einem Wachstum von 3 % im Vorjahresvergleich entsprechen.
In der wichtigen Azure-Cloud soll sich das Wachstum um weitere 4 bis 5 Prozentpunkte abschwächen. Um ein abschließendes Urteil über diese Entwicklung zu fällen, muss man jedoch die Zahlen der Hauptkonkurrenten Amazon (NASDAQ:AMZN) (AWS) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (Google Cloud) abwarten. Da viele Unternehmen weltweit ihre IT-Ausgaben gerade kürzen, ist davon auszugehen, dass auch die Konkurrenz von Microsoft in der Cloud Schwächen zeigen wird.
Fazit
Die Quartalszahlen von Microsoft haben nicht besonders geglänzt, angesichts des schwachen Makroumfelds kann man die Ergebnisse dennoch als solide bezeichnen. Zumal davon auszugehen ist, dass auch die Konkurrenz mit schrumpfenden Einnahmen zu kämpfen hat.
Hinweise auf Interessenkonflikte
Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber oder Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.