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Microsoft (NASDAQ:MSFT) hat im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 vor allem von einem rasanten Cloud-Wachstum profitiert. Der Softwarekonzern steigerte den Gewinn massiv und übertraf die Erwartungen der Analysten. Die Aktie, die in diesem Jahr bereits knapp ein Drittel an Wert gewonnen hat, legte im nachbörslichen Handel um 1,2 Prozent zu. Der Nettogewinn kletterte um 49 Prozent auf 13,2 Milliarden US-Dollar. Bereinigt um Sondereffekte verdiente der Konzern 1,37 Dollar je Aktie. Analysten hatten im Factset-Konsens 1,21 Dollar pro Anteilsschein prognostiziert. Der Umsatz legte um 12 Prozent auf 33,72 Milliarden Dollar zu. Die Analystenprognose hatte auf 32,8 Milliarden gelautet. Microsoft ist mit seinem Cloud-Dienst Azure auf einem strammen Wachstumskurs. Marktführer ist zwar AWS von Amazon (NASDAQ:AMZN), Azure aber nicht weit dahinter. Im abgelaufenen Quartal kletterte der Cloud-Umsatz im Jahresvergleich um 18,6 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro. Die Cloud-Dienste sind ein großer Teil des Erfolgsrezepts, mit dem Konzernchef Satya Nadella Microsoft seit seinem Amtsantritt 2014 zu einem kaum für möglich gehaltenen Comeback verholfen hat. Doch auch in vielen anderen Sparten brummt das Geschäft. Das 2016 übernommene Online-Karriereportal Linkedin erhöhte den Umsatz um ein Viertel.
Aktien Schweiz
Dank kräftiger Gewinne bei den Pharmaschwergewichten hat der Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag im Plus geschlossen. Der Leitindex SMI ist wieder über die 10.000-Punkte-Marke gesprungen. Der SMI gewann 0,7 Prozent auf 10.010 Punkte. Unter den Aktien der Berichtsunternehmen verteuerten sich Novartis (SIX:NOVN) um 3,1 Prozent. Der Pharmakonzern hat gute Zahlen geliefert. Novartis hebt nach starkem Wachstum im zweiten Quartal die Gewinnprognose für das Gesamtjahr abermals an und rechnet mit einem operativen Konzernergebnis, das zwischen 10 und 15 Prozent wächst sowie einem Umsatzwachstum zwischen 5 und 10 Prozent. Für die Titel des Wettbewerbers Roche (SIX:RO) ging es um 1 Prozent nach oben. Dagegen fielen Givaudan um 2 Prozent. Nach Meinung von Experten sind die Halbjahreszahlen durchwachsen ausgefallen. Wie Davy anmerkt, lagen zwar die Umsätze wie auch die währungsbereinigten Erlöse über den Schätzungen. Allerdings ist das EBITDA mit 660 Millionen Franken unter der Davy-Schätzung von 675 Millionen sowie der Marktschätzung von 696 Millionen geblieben. Auch der Quartalsbericht des Warenprüfkonzerns SGS kam nicht gut an. Experten bemängelten, dass das organische Wachstum nicht die Erwartungen erreicht hat. Für die Aktie ging es um 4 Prozent nach unten. Die Umsatzzahlen von Richemont (SIX:CFR) wurden positiv aufgenommen. Der Luxusgüterkonzern ist in seinem Geschäftsquartal erneut robust gewachsen und konnte sich dabei auf eine gute Entwicklung in fast allen Weltregionen stützen. Die Aktie gewann 1,1 Prozent.
Aktien international
Europa
Die europäischen Aktienmärkte schlossen am Donnerstag im Minus. Die Anleger werden vorsichtiger, nachdem mehrere Unternehmen schwache Quartalszahlen geliefert haben, einige kommen an einer Gewinnwarnung nicht vorbei. Der Index gab um 0,9 Prozent auf 12.228 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,5 Prozent auf 3.483 nach unten. Der Euro gab am Mittag auffallend gegenüber dem Dollar nach, während die Bundesanleihen einen kurzen Satz nach oben machten. Der Druck auf den europäischen Technologiesektor ging hauptsächlich vom DAX-Schwergewicht SAP (DE:SAPG) aus. "Die Quartalszahlen sind enttäuschend ausgefallen", so ein Händler. SAP ist bei der angestrebten Margenverbesserung im zweiten Quartal nicht vorangekommen, hält aber trotzdem an der Jahresprognose 2019 wie auch an den Erwartungen für 2020 und 2023 fest. Für das SAP-Papier ging es 5,6 Prozent nach unten, Technologiewerte verloren europaweit 1,6 Prozent. Ubisoft schafften nach sehr starken Quartalszahlen ein Plus von 4,3 Prozent.
USA
Zwischen Zinshoffnung und Konjunktursorgen hat sich die Wall Street am Donnerstag bewegt. Während zunächst der ungelöste Handelskonflikt und einige enttäuschende Quartalsberichte auf die Stimmung drückten, sorgte John Williams von der Fed von New York im späten Geschäft für Zinsfantasie. Williams sagte, in einer Zeit niedriger Zinsen müssten die Notenbanken rasch und aggressiv vorgehen, sollten erste wirtschaftliche Schwächezeichen auftauchen. Mit den Bemerkungen Williams' schossen die Erwartungen an eine grosse Zinssenkung um 50 Basispunkte Ende Juli nach oben. Der Dow-Jones-Index schloss 3 Punkte fester bei 27.223. Der S&P-500 stieg um 0,4 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,3 Prozent. Besonders enttäuscht reagierte der Markt darauf, dass Netflix (NASDAQ:NFLX) im zweiten Quartal weniger Kunden gewonnen hat als erwartet. Die Aktie brach um gut 10 Prozent ein. Für die Ebay-Aktie ging es um 1,9 Prozent nach oben. Der Betreiber des gleichnamigen Online-Auktionshauses hat nicht nur besser abgeschnitten als erwartet, sondern auch den Ausblick angehoben. IBM hat zwar das vierte Quartal in Folge einen Umsatzrückgang verbucht, dafür aber mehr verdient als erwartet. Die Aktie stieg um 4,6 Prozent.
Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich zum Ende der Woche durch die Bank mit Aufschlägen. Am stärksten aufwärts geht es in Tokio, gefolgt von Hongkong und Schanghai. Grund für die gute Stimmung sind erneut US-Zinssenkungsfantasien.
Anleihen
Die Anleihen profitierten von der neu aufgefrischten Zinsfantasie. Die Zehnjahresrendite fiel im Gegenzug um 2,3 Basispunkte auf 2,03 Prozent.
Analysen
Dt. Bank senkt Rio Tinto-Ziel auf 5.100 (5.200) p - Hold
CS erhöht Swatch-Ziel auf 315 (290) CHF - Neutral
Warburg senkt Brenntag-Ziel auf 50 (55) EUR - Buy
IR erhöht ASML-Ziel auf 170 (114) EUR - Verkaufen
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