Für Anleger, die ihre Steuerlast senken und gleichzeitig ihr Portfolio auf Wachstum ausrichten möchten, kann das gezielte Nutzen von Steuerverlusten ein wirksames Mittel sein. Dabei werden gezielt Positionen mit schwächerer Wertentwicklung verkauft, um damit Gewinne aus anderen Anlagen steuerlich auszugleichen. So lässt sich die Steuerlast reduzieren – und die Nettorendite, also das, was nach Steuern übrig bleibt, verbessern.
Wer versteht, wie das sogenannte Steuerverlustsammeln funktioniert, wann es sinnvoll ist und wie es sich in eine ganzheitlich steuereffiziente Anlagestrategie einfügt, kann langfristig bessere Entscheidungen treffen – und so über die Zeit mehr aus dem eigenen Vermögen machen.
Was versteht man unter steuerlicher Optimierung von Kapitalanlagen?
Dabei geht es im Kern darum, Anlagen zu verkaufen, die im Wert gefallen sind, um damit Gewinne aus anderen Investments steuerlich auszugleichen. So können Anleger ihre Steuerlast senken – und gleichzeitig in vergleichbare Vermögenswerte reinvestieren, um ihr Marktengagement aufrechtzuerhalten.
Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
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Verluste aus Kapitalanlagen, etwa aus Aktien, lassen sich mit Gewinnen aus anderen Anlagen verrechnen – das kann das steuerpflichtige Einkommen deutlich senken.
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Diese Strategie hilft, mit Verlusten umzugehen, ohne sich komplett vom Markt zurückzuziehen.
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Sie lässt sich jedes Jahr wieder nutzen, um langfristig steuereffizient zu investieren.
Gerade für Anleger mit steuerpflichtigen Konten in den USA ist diese Verlustverrechnung ein nützliches Instrument. Bei Rentenkonten wie 401(k)s oder IRAs greift sie dagegen nicht – dort ist das Wachstum ohnehin steuerlich aufgeschoben.
Wie die Verrechnung von Gewinnen und Verlusten grundsätzlich funktioniert
- Verlustbringer identifizieren: Wer sein Portfolio regelmäßig durchgeht, kann gezielt Anlagen finden, die an Wert verloren haben.
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Verkauf schwacher Positionen: Solche Investitionen lassen sich verkaufen, um Verluste steuerlich geltend zu machen.
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Gewinne ausgleichen: Diese Verluste können genutzt werden, um Kapitalgewinne aus anderen, gut gelaufenen Anlagen auszugleichen.
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Clever reinvestieren: Der nächste Schritt ist, ähnlich strukturierte Investments zu kaufen, um weiter breit aufgestellt zu bleiben – und in den USA gleichzeitig die sogenannte Wash-Sale-Regel zu beachten. Diese verhindert, dass man dieselbe oder eine im Wesentlichen identische Anlage innerhalb von 30 Tagen zurückkauft.
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Überschüssige Verluste nutzen: Übersteigen die Verluste die Gewinne, können in den USA bis zu 3.000 USD pro Jahr vom normalen Einkommen abgezogen werden. Darüber hinausgehende Verluste lassen sich in kommende Steuerjahre vortragen. In Deutschland gelten andere Regeln – hier sollte ein Steuerberater hinzugezogen werden.
Strategien für die steuerliche Verrechnung von Gewinnen und Verlusten
Verlustbringer verkaufen, in ähnliche Werte reinvestieren
- Nur weil man eine verlustreiche Position verkauft, heißt das nicht, dass man sich komplett vom Markt verabschiedet.
- Gerade für US-Anleger gilt: Es ist möglich, in ähnliche Anlagen zu investieren, die zur eigenen Strategie passen – und dabei trotzdem die steuerlichen Vorgaben der IRS einzuhalten.
Gewinne und Verluste gezielt verrechnen – Steuervorteile nutzen
- Das Jahresende ist zwar ein beliebter Zeitpunkt für das Sammeln von Steuerverlusten, aber grundsätzlich lässt sich die Strategie das ganze Jahr über anwenden.
- Wer sein Portfolio regelmäßig überprüft, kann laufend Gelegenheiten erkennen, um Verluste sinnvoll zu nutzen – statt alles auf den letzten Drücker zu erledigen.
Steuerwirksame Verluste clever einsetzen
- Zuerst sollten kurzfristige Kapitalgewinne ausgeglichen werden – denn sie unterliegen in den USA den regulären, meist höheren Einkommensteuersätzen.
- Was danach noch an Verlust übrig ist, kann mit langfristigen Gewinnen oder – bis zu einer Grenze von 3.000 USD – sogar mit dem normalen Einkommen verrechnet werden.
Wichtig: die „Wash-Sale“-Regel beachten
- Die IRS untersagt es, dieselbe oder eine im Wesentlichen identische Anlage innerhalb von 30 Tagen nach dem Verkauf zurückzukaufen.
- Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte beim Reinvestieren auf Alternativen im gleichen Sektor oder in derselben Anlageklasse ausweichen.
Wie sich die Verrechnung von Gewinnen und Verlusten in eine steuereffiziente Anlagestrategie einfügt
Die Nutzung von Steuerverlusten ist nur ein Baustein innerhalb einer größeren, steuereffizienten Anlagestrategie. Ziel dabei ist es, die Steuerbelastung zu reduzieren und die Erträge nach Steuern zu optimieren.
Weitere sinnvolle Ansätze sind zum Beispiel:
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Langfristiges Halten von Anlagen, um von den günstigeren Steuersätzen auf langfristige Kapitalgewinne zu profitieren.
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Steuerlich ineffiziente Investments – etwa Anleihen oder aktiv gemanagte Fonds – eher auf steuerbegünstigten Konten zu platzieren.
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Einsatz steuereffizienter Fonds, wie z. B. ETFs, die durch ihre Struktur in der Regel weniger steuerpflichtige Vorgänge auslösen.
Wenn die Nutzung von Steuerverlusten Teil eines gut durchdachten Anlageplans ist, entsteht ein Portfolio, das nicht nur langfristig wachsen kann – sondern dabei auch steuerlich möglichst effizient bleibt.
Minderung der Steuerschuld durch Verrechnung von Gewinnen und Verlusten
Eine Strategie zum Sammeln von Steuerverlusten kann ein wirkungsvolles Werkzeug sein, um die Steuerlast spürbar zu senken – und damit mehr vom Ertrag tatsächlich im Depot zu behalten.
Wer gezielt verlustreiche Anlagen verkauft und gleichzeitig strategisch reinvestiert, verbessert nicht nur seine steuerliche Position, sondern sorgt auch dafür, dass das Portfolio weiterhin gut aufgestellt bleibt.
FAQs
Wann sollte ich die Verrechnung von Gewinnen und Verlusten strategisch einsetzen?
Am wirkungsvollsten ist die Nutzung von Steuerverlusten dann, wenn Sie im laufenden Jahr Kapitalgewinne erzielt haben – oder wenn Sie Ihr zu versteuerndes Einkommen gezielt senken möchten.
Kann ich in meiner 401(k) oder IRA Gewinne und Verluste verrechnen?
Nein – die Verrechnung von Gewinnen und Verlusten ist in den USA ausschließlich bei steuerpflichtigen Konten möglich. Ruhestandskonten wie 401(k)s oder IRAs profitieren bereits von einem steuerlich aufgeschobenen Wachstum und sind daher davon ausgenommen.
Wie hoch sind die Verluste, die ich von meinem US-Einkommen abziehen kann?
Bis zu 3.000 USD pro Jahr können vom regulären Einkommen abgezogen werden. Darüber hinausgehende Verluste lassen sich auf künftige Steuerjahre übertragen.
Was ist die US-amerikanische „Wash-Sale“-Regel – und wie kann ich sie umgehen?
Die Wash-Sale-Regel untersagt den Rückkauf derselben oder im Wesentlichen identischer Anlagen innerhalb von 30 Tagen nach einem Verkauf mit Verlust. Um die Regel einzuhalten, sollten Anleger in ähnliche, aber nicht identische Investments umschichten.
Beeinträchtigt das Sammeln von Steuerverlusten meine langfristige Anlagestrategie?
Nein – wenn diese Strategie gezielt und umsichtig eingesetzt wird, lassen sich Steuerverluste nutzen, ohne die angestrebte Vermögensallokation aus dem Gleichgewicht zu bringen. Im Gegenteil: Sie kann helfen, die Nettoerträge langfristig zu steigern.
Hinweis: Dieser Artikel behandelt das Thema Steuerverlustverrechnung hauptsächlich aus Sicht von in den USA steuerpflichtigen Personen. Wer in anderen Ländern steuerlich veranlagt ist – oder auch als US-Person individuelle Fragen hat – sollte sich unbedingt von einer qualifizierten Steuerfachkraft beraten lassen.