Der führende Offshore-Windkraftanlagenanbieter Ørsted, der von erheblichen Abschreibungen betroffen ist, strebt eine verbesserte finanzielle Disziplin an. Im Rahmen dieses Ziels hat das Unternehmen beschlossen, ein deutsches Wasserstoffprojekt nicht weiter zu verfolgen. Auch das norwegische Wasserstoffunternehmen Nel (OL:NEL) hatte sich von dem Vorhaben positive Entwicklungen erhofft.
Berichten zufolge haben Ørsted und die Erdölraffinerie Heide ihre Pläne für eine 30-Megawatt-Elektrolyseanlage zur grünen Wasserstoffproduktion aufgrund gestiegener Investitionskosten und den damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken aufgegeben. Dies stellt mindestens das zweite Projekt dieser Art dar, das Ørsted in den letzten Monaten aufgegeben hat.
Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland, betonte, dass ein solches Projekt wirtschaftlich sein müsse. Das sogenannte Heide-Projekt wurde über mehrere Jahre verfolgt und erhielt finanzielle Unterstützung vom Bund. Das Konsortium "H2 Westküste GmbH", bestehend aus Unternehmen wie Nel, GP Joule und EDF (EPA:EDF), plante die Umsetzung des Vorhabens. Die Entscheidung von Ørsted hat Auswirkungen auf die Realisierung des Projekts, das als bevorzugter Partner für den Einsatz eines 20-Megawatt-Elektrolyseurs und einer Betankungsanlage für Wasserstoffzüge ausgewählt wurde.
Die herausfordernde Situation im aktuellen Marktumfeld mit hohen Zinsen belastet die Branche der erneuerbaren Energien. Ørsted (CSE:ORSTED) sieht sich zudem mit hausgemachten Problemen konfrontiert, die erhebliche Abschreibungen erfordern. In diesem Zusammenhang bleibt abzuwarten, wie sich die Branche unter diesen Bedingungen weiterentwickelt.
Nel ASA – Unsere Aktienanalyse
Ganz im Gegensatz zu Nel ASA. Das bereits 1927 gegründete und im Jahr 2014 an der Osloer Börse gestartete Unternehmen erzielt zwar „nur“ einen Jahresumsatz in Höhe von 85 Millionen Euro, belegt aber in Europa vielleicht eine Schlüsselrolle in Bezug auf die Gewinnung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff. Everfuel A/S, eine Beteiligung von Nel, betreibt ein Wasserstofftankstellennetzwerk, das neben Norwegen auch Europa mit Wasserstoff versorgen soll.
Das Unternehmen konzentriert sich dabei auf den Bereich Transport und Logistik. Genau der Bereich, der neben einzelnen Industrien, höchstwahrscheinlich in den kommenden Jahren einen steigenden Bedarf an Wasserstofflösungen benötigt. Nel ASA deckt dabei auch den riesigen maritimen Bereich ab.
Durch das Tochterunternehmen NEL Hydrogen US ist Nel auf dem US-amerikanischen Markt aktiv und nimmt über Nel Hydrogen Fueling Aufträge für Wasserstofftankstellen und Zapfsäulen entgegen. Seit Juni 2019 ist Nel Teil des H2Bus-Konsortiums mit dem Ziel, 1000 Wasserstoff-Brennstoffzellenbusse in Europa einzusetzen.
Unsere Prognose für die Aktie
Nel ASA bewegt sich auf dem letzten Meter abwärts zu unserer violetten Box (NYSE:BOX) bei 4,565 NOK (Norwegisch Kronen) bis 0,5490 NOK. Dort erwarten wir die Trendwende nach oben. Ein direktes Ausbrechen ist zwar möglich, aber denkbar unwahrscheinlich. Stattdessen erwarten wir in Kürze, dass die 6,680 NOK nach unten verlassen wird und dann sind es nur noch wenige Schritte bis zur Trendwende.
Im übergeordneten Bild hat die Aktie nach Börsengang zunächst einmal einen starken Auftritt nach oben hingelegt und ein Allzeithoch bei 35,150 NOK ausgebaut. Seitdem befindet sich das Papier in einer sehr starken Korrektur, die wir bald zu Ende kommen sehen.
Wir denken, dass der Kurs das Ideallevel bei 2,344 NOK anlaufen wird. Nach Abschluss der Korrektur erwarten wir langfristig Kurse im Bereich unserer roten Box oben im Chart zwischen 59,22 NOK bis 72,64 NOK, was einem Anstieg um verrückte 2500 % entspricht.
Wir mahnen aber hier zu äußerster Vorsicht, denn Nel ASA ist wieder so ein Kandidat, dessen Korrektur massiv verlaufen ist und jeder weiter Preisabfall prozentual extrem heftig ausschlägt. Deshalb ist es hier einmal mehr wichtig, nach erfolgter Trendwende abzuwarten, ob sich diese auch wirklich bestätigt.