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Nervosität - IFO mit Studie - Deutschland/Indien

Veröffentlicht am 03.05.2022, 10:27
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0516 (06:48 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0491 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 130,02. In der Folge notiert EUR-JPY bei 136,82. EUR-CHF oszilliert bei 1,0283.

Die Finanzmärkte sind weiter von Nervosität geprägt. Deeskalation steht weiter nicht auf der Agenda. Die Ukraine-Krise hat uns voll im Griff. Der Kostenapparat, der auf europäische Staaten, die Wirtschaft und die privaten Haushalte zukommt wird täglich größer.

So wurde gestern beispielsweise in Rom ein 14 Mrd. EUR Unterstützungspaket auf den Weg gebracht. Sollte die Krise weiter eskalieren, sind das alles nur zarte Anfänge, die am Ende existentielle Risiken für europäische Staaten (Verschuldung), aber wesentlicher die europäische Ökonomie und damit die privaten Haushalte darstellen können.

Das IFO-Institut präsentiert einmal mehr eine interessante Umfrage. Trotz der Herausforderungen durch die Ukraine-Krise bangen weniger deutsche Unternehmen um ihr Überleben als vor dem Beginn dieser Krise.

Demnach sehen derzeit 7,1% ihre Existenz bedroht. Der Anteil hat sich damit im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung im Januar deutlich reduziert. Seinerzeit fürchteten noch 13,7% um ihre Existenz.

Das IFO-Institut stellte fest, dass sich Branchen unverändert weiter im Risiko sähen, die durch die Corona-Pandemie besonders stark betroffen waren. Dazu zählten das Gastgewerbe und die Veranstaltungsbranche, wo circa 25% der Unternehmen existenzielle Sorgen hätten. Schwierig sei die Situation für viele Unternehmen aus der Textilbranche (35,6%) und unter den Druckereien (21,2%).

Im Einzelhandel sprachen 6,9% der Unternehmen von einer die Existenz bedrohenden Situation (Januar 14,8%). Im Dienstleistungssektor sank der Anteil auf 6,9% von zuvor 15,1%. So gut wie keine Existenzsorgen hätten Unternehmen in der IT-Branche oder der Wohnungswirtschaft. In der Industrie fürchten noch 4,9% der Firmen um ihr Fortbestehen (Januar: 5,6%). Die Auftragsbücher seien in der Industrie weiterhin gut gefüllt.

Vertreter des IFO-Instituts erklärten, die aktuelle Inflationsdynamik hinterließe gegenwärtig keine Spuren in diesen Zahlen. Die durch den Krieg in der Ukraine verursachte hohe Unsicherheit hätte laut IFO-Institut keine erhöhte Existenzangst in den Schlüsselbranchen ausgelöst.

Fazit: Aus meiner Sicht wirkt das Corona-Geschehen auf die Stimmungslage der Unternehmen entspannend. Die Ukraine-Krise wirft Schatten. Die Tragweite der existentiellen Bedrohung bei Energiestopp ist hier nicht voll reflektiert. Gerne verweise ich auf Einlassungen des BASF-Chefs.

Deutschland/Indien Treffen: Interessante Erkenntnisse

Indien mit rund 1,4 Mrd. Einwohnern gilt als großer Wachstumsmarkt. Der Handel mit Deutschland stellte sich per 2021 auf 27,6 Mrd. EUR. Das ist als extrem überschaubar zu klassifizieren, denn dabei ist zu berücksichtigen, dass Indien derzeit global die höchsten Wachstumsraten aufweist. Deutschland und Indien wollen trotz Differenzen über den Ukraine-Krieg enger zusammenarbeiten. Kanzler Scholz und Indiens Ministerpräsident Modi kündigten gestern bei einem gemeinsamen Auftritt in Berlin eine vertiefte Partnerschaft an. 

Das klingt zunächst gut!

Scholz sagte, die Bundesregierung werde für die Zusammenarbeit beim Klimaschutz oder bei erneuerbaren Energien 10 Mrd. EUR bis 2030 zur Verfügung stellen.

Das ist sehr großzügig! Die Großzügigkeit im Außenverkehr ist nicht nur im Umgang mit Indien beeindruckend. 

Modi betonte, dass Indien nur Regierungskonsultationen mit Deutschland unterhalte und ihn seine erste Auslandsreise seit der Corona-Pandemie nach Berlin geführt habe. 

Das ist ein freundliches Signal seitens Modis. Es zeigt, dass das Thema Indien lange zweitrangig für Deutschland war. Perspektivisch wird Indien das bevölkerungsreichste Land der Welt sein.

Die beiden Regierungschefs bemühten sich, Gemeinsamkeiten herauszustellen. Die indische Seite lehnte deshalb Fragen bei der Pressebegegnung ab. Denn Differenzen gibt es bezüglich der Ukraine-Krise

Smarte Lösung!

Während Scholz Russland erneut dem Bruch des Völkerrechts vorwarf und forderte, den Krieg sofort zu beenden, sprach Modi davon, dass dieser keine Gewinner, sondern nur Verlierer bringen werde. Besonders Entwicklungsländer würden unter Preissteigerungen und Lieferengpässen leiden. 

Modi weiß, dass der Westen zu oft in gerade den letzten Jahren das Völkerrecht brach und weiter bricht. Der Westen pocht auf Prinzipien, die der Westen selbst regelmäßig bricht. Modi spricht von den Konsequenzen der vermeintlichen westlichen Prinzipientreue für sich und weite Teile des Rests der Welt (Verhältnismäßigkeit der Konsequenzen). Modi will den Preis, den der Westen fordert, offenbar nicht zahlen.

Indien, das Waffen von Russland bezieht, bemüht sich seit Beginn der Ukraine-Krise um eine neutrale Haltung. Während westliche Länder aus dem Import von Kohle, Öl und Erdgas aus Russland aussteigen, hat Indien Importe aus Russland erhöht. Ein Grund sind erhebliche Preisnachlässe, die Russland einräumt. 

Anders ausgedrückt nutzt Modi die durch die Sanktionen forcierte Verschlechterung der Wirtschaftsbedingungen im Westen dazu, die „Terms of Trade“ Indiens zu verbessern und damit Zukunft für die Menschen in Indien zu generieren.

Fazit: Indien, das das Unterordnungsprinzip aus der Kolonialzeit gut kennt, hat eigene Interessen. Potential für verbesserte Wirtschaftsbeziehungen sind gegeben. Nutzen wir sie, sofern die Energie perspektivisch dafür gegeben ist!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Sentiment schwächt sich ab

Der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes stellte sich per April laut finaler Berechnung auf 55,5 Punkte. Der vorläufige Wert stand bei 55,4 Zählern. Der Economic Sentiment Index sackte per April von 106,7 (revidiert von 108,5) auf 105,0 Punkte (Prognose 108). Die Einzelhandelsumsätze Deutschlands sanken per März unerwartet im Monatsvergleich um 0,1% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,3%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 2,7% nach zuvor +7,0%.

Schweiz: Verbrauchervertrauen kollabiert

Der Index des Verbrauchervertrauens kollabierte per 2. Quartal von zuvor -3,60 auf -27,40 Punkte und markierte den tiefsten Wert seit dem 2. Quartal 2020 (Corona-Tief).

USA: Sentiment schwächt sich ab

Der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes sank per April von zuvor 59,7 auf 59,2 Punkte, während der vom ISM ermittelte Index für diesen Sektor stärker von 57,1 auf 55,4 Zähler nachgab (Prognose 57,6). Die Bauausgaben stiegen per März im Monatsvergleich um 0,1% (Prognose 0,7%) nach zuvor 0,5%.

Südkorea: CPI auf höchstem Niveau seit 2011

Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich per Berichtsmonat April um 4,80% (Prognose 4,40%) nach zuvor 4,10% zu. Das war der höchste Anstieg seit August 2011. Gleichwohl ist das Bild in Südkorea im Vergleich zu westlichen Ländern als überschaubar zu klassifizieren.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überschreiten des Widerstandsniveaus bei 1.0950 - 1.0980 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg! 

© Folker Hellmeyer 
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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