Was du über eine Aktie wissen solltest – bevor du investierst
Kürzlich habe ich ein Interview gegeben (den Link finden Sie am Ende dieses Textes), in dem es um das Thema „Buying the Dip“ ging – also darum, bei Rücksetzern am Markt einzusteigen. Es gab dazu viele Rückmeldungen. Die meisten lauteten sinngemäß: „Du bist dumm, der Markt wird abstürzen.“
Ein Kommentar hat allerdings eine ausführlichere Antwort verdient:
„Woher weiß man beim Kauf einer Delle, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist – und wann man es besser lässt?“
Eine berechtigte Frage. Natürlich kann man nie mit absoluter Sicherheit sagen, wann der perfekte Moment für einen günstigen Einstieg gekommen ist. Aber: Es gibt ein paar einfache Analysewerkzeuge, mit denen sich die Chancen auf einen erfolgreichen Kauf verbessern lassen. Bevor wir uns diese näher anschauen, möchte ich aber zunächst mit einem weit verbreiteten Missverständnis aufräumen.
In den vergangenen Jahren wurde das Konzept des „billig Kaufens“ – oft auch abwertend als „Buying the Dip“ bezeichnet – schnell mit sogenanntem „dummen Geld“ gleichgesetzt, also mit unerfahrenen Kleinanlegern, denen man unterstellt, immer falsch zu liegen.
Aber eigentlich sollten wir uns als Anleger fragen, was „die Delle kaufen“ wirklich bedeutet. Denn am Ende geht es beim Investieren doch genau darum: günstig einsteigen und später teurer verkaufen.
Deshalb lohnt es sich, den typischen Ablauf von Markt-Korrekturen genauer unter die Lupe zu nehmen. Es gibt Phasen, in denen eine Korrektur schon vorbei zu sein scheint – in Wahrheit steckt sie aber noch in den Anfängen. Umgekehrt gibt es Momente, in denen sie kurz vor dem Ende steht – und unsere Chancen auf einen sinnvollen Einstieg deutlich steigen.
Aber wie erkennen wir diesen Unterschied?
Wichtig ist: Weder ich noch irgendjemand sonst hat ein Patentrezept, mit dem man immer punktgenau den Tiefpunkt erwischt. Und das ist auch gar nicht das Ziel.
Worum es hier geht, sind zwei zentrale Faktoren, mit denen wir die Wahrscheinlichkeit verbessern können, nicht zu teuer, sondern möglichst günstig einzusteigen:
Stimmung und technische Daten.
Stimmung
Wenn wir von Anlegerstimmung sprechen, meinen wir die allgemeine Haltung oder das emotionale Klima der Marktteilnehmer gegenüber dem Aktienmarkt. Diese Stimmung kann optimistisch (bullisch), pessimistisch (bärisch) oder neutral sein – je nachdem, wie sich die Kurse entwickeln, welche Nachrichten dominieren, wie die Marktpositionierungen aussehen und wie Anleger die Lage insgesamt wahrnehmen.
Um die Stimmung greifbar zu machen, greifen wir auf verschiedene Quellen zurück. Dazu gehören klassische Umfragen wie der AAII Investor Sentiment Survey, aber auch Marktkennzahlen wie das Put-Call-Ratio oder der Volatilitätsindex (VIX), die wichtige Hinweise auf die tatsächliche Positionierung und Nervosität am Markt liefern.
Auf dieser Basis haben wir ein umfassendes Stimmungsbarometer entwickelt. Es kombiniert verschiedene Stimmungsindikatoren:
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die Einschätzungen von Kleinanlegern und institutionellen Investoren,
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das Put-Call-Verhältnis,
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den VIX,
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den Anteil der Aktien mit bullischen Kaufsignalen
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sowie die Aktienquoten von privaten und professionellen Anlegern.
Dieser zusammengesetzte Indikator basiert auf wöchentlichen Daten und wird regelmäßig im #BullBearReport veröffentlicht.
Hier sehen Sie ein aktuelles Beispiel dieses Stimmungsindikators – überlagert mit dem Verlauf des S&P 500 index:
Werte über 80 – und erst recht über 90 – gehen erfahrungsgemäß oft mit Marktspitzen einher. Wenn der Indikator solche Niveaus erreicht, herrscht in der Regel ausgeprägter Optimismus unter den Anlegern. In dieser Stimmungslage neigen viele dazu, „teuer zu kaufen“ – also zu einem Zeitpunkt einzusteigen, an dem die Risiken oft höher sind als die Chancen.
Umgekehrt sehen wir bei sehr niedrigen Werten, dass Anleger häufig in Panik geraten und „zu billig verkaufen“ – also aussteigen, wenn es emotional am schwierigsten ist, aber strategisch vielleicht am klügsten wäre, investiert zu bleiben oder sogar aufzustocken.
Die Erfahrung zeigt: Extrem niedrige Stimmungswerte bieten tendenziell die besseren Einstiegsmöglichkeiten – jedenfalls dann, wenn man langfristig denkt und bereit ist, kurzfristige Schwankungen auszuhalten.
Warum die Stimmung wichtig ist
Dafür gibt es mehrere Gründe:
Contrarian-Indikator: Extreme Stimmungslagen sind häufig Vorboten für Wendepunkte am Markt. Wenn Anleger übermäßig optimistisch sind – also in großem Stil kaufen und vor Zuversicht strotzen – kann das darauf hindeuten, dass ein Hoch erreicht ist. Denn: Wenn schon „alle investiert“ sind, bleibt kaum noch Spielraum für weitere Kursanstiege. Umgekehrt deuten sehr niedrige Stimmungslagen – etwa bei Panikverkäufen und weit verbreiteter Angst – oft auf eine Markt-Talsohle hin. Der Verkaufsdruck ist dann womöglich bereits abgearbeitet, und es eröffnen sich Chancen für eine Erholung.
Herdenverhalten: Stimmung wirkt wie ein Verstärker – sie treibt Anleger in die gleiche Richtung. In Phasen der Euphorie führt das zu Überbewertungen, weil viele noch aufspringen wollen. In Panikphasen dagegen kommt es häufig zu Unterbewertungen, weil viele Anleger gleichzeitig aussteigen und damit Kursverluste verstärken.
Marktpsychologie: Die Stimmung am Markt ist ein Spiegelbild menschlicher Emotionen wie Gier und Angst – und genau diese Gefühle können Kurse zeitweise von den fundamentalen Daten abkoppeln. Wer die vorherrschende Stimmung einordnet, erkennt oft besser, wann es nicht mehr um Unternehmenswerte geht, sondern um Emotionen.
Timing beim Ein- und Ausstieg: Gerade für das Timing von Käufen und Verkäufen kann die Stimmung ein nützlicher Indikator sein. Wer gegen den Strom denkt – also „contrarian“ – verkauft oft dann, wenn alle anderen zu euphorisch sind, und steigt ein, wenn die Angst dominiert.
Ein paar konkrete Beispiele:
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Marktspitzen: In den Jahren 2007, 2017, 2019 und 2021 lag unser Stimmungswert bei über 90. Viele Anleger kauften noch weiter – obwohl diese hohen Werte ein klares Warnsignal waren, die Risiken zu reduzieren.
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Markttiefs: In 2009, 2011, 2016, 2018, 2020, 2022 und 2025 lagen die Stimmungswerte sehr tief. In all diesen Jahren war die Angst am größten – und genau dann bot sich oft eine gute Gelegenheit, „die Delle zu kaufen“.
Wer die Stimmung also als Contrarian-Indikator nutzt, kann mögliche Wendepunkte frühzeitig erkennen.
Wichtig ist aber auch: Diese Methode ist kein Garant für den Erfolg – sie sollte immer mit anderen Analysewerkzeugen kombiniert werden.
Die Stimmung spiegelt sich im Preis wider
Die „Stimmung“ lässt sich nicht nur durch Umfragen, Indikatoren oder Gewichtungen erfassen. Man kann sie auch direkt am Marktpreis ablesen – denn der spiegelt das aktuelle Ungleichgewicht zwischen Käufern und Verkäufern wider.
Klar: Bei jeder Transaktion gibt es immer einen Käufer und einen Verkäufer. Aber der Preis, zu dem diese Transaktion zustande kommt, hängt vom Kräfteverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ab. Und genau darin zeigt sich die Marktstimmung sehr deutlich.
Lassen Sie mich das etwas konkreter machen:
Stellen Sie sich zwei Räume mit jeweils 100 Personen vor, die sich alle für die Aktie der Firma ABC interessieren.
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In Raum A sitzen 100 Personen, die aktuell ABC-Aktien besitzen.
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In Raum B befinden sich 100 Personen mit Bargeld, die gerne Aktien von ABC kaufen würden.
Was jetzt passiert – also wie der Preis zustande kommt – hängt davon ab, wie dringend Käufer kaufen und Verkäufer verkaufen wollen. Die folgende Tabelle zeigt diesen Zusammenhang in stark vereinfachter Form:
Wenn die Aktie von ABC bei 10 USD steht, gibt es viele potenzielle Käufer – aber nur wenige, die zu diesem Preis verkaufen wollen. Die hohe Nachfrage treibt den Kurs nach oben, was wiederum mehr Verkäufer anzieht, die diesen höheren Preis nutzen möchten.
Solange mehr Menschen kaufen als verkaufen wollen, steigt der Preis weiter. Irgendwann aber ist ein Punkt erreicht, an dem die Käufer ausgehen. Ab hier beginnt der Preis zu fallen – weil die Verkäufer nach und nach bereit sein müssen, ihre Preisvorstellungen zu senken, um überhaupt noch Interessenten zu finden.
Klar: Für jeden Kauf gibt es auch einen Verkauf. Aber die entscheidende Frage lautet immer: „Zu welchem Preis?“
Weil das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage den Preis steuert, können wir anhand der historischen Kursverläufe erkennen, wo Käufer und Verkäufer in der Vergangenheit besonders aktiv waren.
Diese Erkenntnisse sind wichtig – denn sie helfen uns dabei, einzuschätzen, wie das Verhältnis von Risiko und Ertrag bei einer bestimmten Aktie gerade aussieht.
Mit anderen Worten: Überkaufte und überverkaufte Marktphasen sind ein nützlicher Hinweis darauf, ob sich ein Einstieg oder Ausstieg lohnt. Und genau hier setzt die technische Analyse an – sie ist ein bewährtes Werkzeug, um diese Ungleichgewichte sichtbar zu machen.
Wie können wir Preisungleichgewichte messen?
Die technische Analyse nutzt historische Preis- und Volumendaten, um Muster und Signale zu erkennen, die darauf hinweisen, wann eine Aktie überkauft (eine Korrektur nach unten ist wahrscheinlich) oder überverkauft (eine Aufwärtsbewegung wahrscheinlich) ist.
Durch die Auswertung solcher Signale können Anleger fundiertere Entscheidungen treffen – sei es, um Risiken zu reduzieren oder gezielt attraktive Einstiegsgelegenheiten zu nutzen.
Hilfreiche Werkzeuge dafür sind z. B. die Bollinger-Bänder, der Relative Strength Index (RSI), der MACD, der Stochastik-Oszillator, das Volumen und weitere Indikatoren. Sie helfen dabei zu erkennen, ob die aktuellen Marktbedingungen denen früherer Wendepunkte ähneln – sei es vor einer Korrektur oder vor einer typischen „Buying the Dip“-Chance.
In unserer eigenen Analyse fassen wir diese Indikatoren in einem einzigen technischen Index zusammen. Ähnlich wie unser oben beschriebener Stimmungsbarometer wird auch dieser technische Barometer wöchentlich im #BullBearReport veröffentlicht.
Warum wöchentliche Daten? Sie filtern kurzfristiges Rauschen besser heraus und liefern ein klareres Bild der übergeordneten Marktbewegungen. Wie beim Stimmungsbarometer liefern auch hier extreme Werte wertvolle Hinweise:
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Messwerte über 90 deuten oft auf eine Marktspitze hin,
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Werte unter 20 signalisieren potenzielle Einstiegsgelegenheiten.
Besonders interessant: Die besten „Dip-Käufe“ traten bei Werten unter 10 auf. Genau solche extremen Tiefs sahen wir in den Jahren 2002, 2009, 2011, 2018, 2020 – und zuletzt im April 2025. In all diesen Fällen lagen die Werte auf einem Markttief, dem jeweils eine deutliche Erholung folgte.
Die Lehre daraus: Technische Signale sind hilfreich – aber sie sollten immer mit Fundamentalanalyse und einem soliden Risikomanagement kombiniert werden. Nur so lassen sich Fehlsignale vermeiden und die eigenen Entscheidungen verbessern.
Nachfolgend ein aktuelles Beispiel dieses technischen Barometers:
Was dabei besonders auffällt: Die Zeitpunkte, zu denen der Markt – sowohl von der Stimmungs- als auch von der Allokationsseite her – stark überverkauft war (siehe oben), fielen oft mit extrem überverkauften technischen Bedingungen zusammen.
Das zeigt: Anleger handeln emotional. Und wenn die Kurse fallen, geraten viele in Panik. Doch irgendwann ist der Verkaufsdruck ausgeschöpft – den „Verkäufern“ geht schlicht die Luft aus. Und wie schon erwähnt: Sobald es an Verkaufsinteresse mangelt, treten Käufer auf niedrigem Niveau in den Markt ein – und das kann der Moment sein, an dem sich der Trend langsam wieder umkehrt.
Das Problem ist nur: „Die Delle zu kaufen“ klingt einfacher, als es tatsächlich ist.
Den Dip zu kaufen ist alles andere als einfach
Rückblickend wirkt es oft glasklar: Die Kombination aus Stimmungs- und technischen Indikatoren hätte Anlegern beim Ein- und Ausstieg am Markt gute Hinweise geben können. In Echtzeit sieht das allerdings ganz anders aus.
Denn wir stehen dabei gleich vor zwei verhaltenspsychologischen Hürden: dem Herdentrieb und der Verlustangst.
Wenn die Märkte stark steigen und sowohl die Stimmung als auch die technischen Signale auf einem sehr hohen Niveau stehen, wollen viele Anleger nicht verkaufen – schließlich erwarten „alle“, dass es weiter nach oben geht. Medienberichte über den anhaltenden Bullenmarkt und das Gefühl, „etwas zu verpassen“, verstärken die Zurückhaltung, Gewinne mitzunehmen oder Risiken zu reduzieren. Die „Herde“ treibt die Kurse weiter – und viele bleiben investiert, obwohl sich das Chance-Risiko-Verhältnis längst verschlechtert hat.
Umgekehrt sieht es in Abwärtsphasen nicht besser aus: Selbst wenn beide Indikatoren einen stark überverkauften Markt anzeigen – also eigentlich gute Chancen auf einen günstigen Einstieg signalisieren – neigen Anleger dazu, nicht zu kaufen, aus Angst vor weiteren Verlusten. Leider ist es genau in diesen Momenten, an denen viele dann doch verkaufen – ausgerechnet am Tiefpunkt, in dem Versuch, „Schlimmeres zu vermeiden“.
Das Entscheidende ist: Diese Verhaltensmuster verstärken Marktextreme. Sie führen dazu, dass viele Anleger in Euphoriephasen teuer kaufen – und in Panikphasen billig verkaufen.
Und genau hier setzen unsere beiden Instrumente an – die Stimmungsanalyse und die technische Preisbetrachtung. Sie machen dieses Verhalten sichtbar und helfen dabei, sich nicht davon mitreißen zu lassen.
Denn auch wenn der Grundsatz „billig kaufen, teuer verkaufen“ einfach klingt – in der Realität ist er schwer umzusetzen.
Deshalb sprechen wir regelmäßig über die Bedeutung des Contrarian-Investierens. Es geht darum, die psychologischen, emotionalen, verhaltensbedingten und marktbezogenen Faktoren zu verstehen – also genau die Dinge, die die Performance vieler Anleger unbewusst ausbremsen.
Mit Geduld auf die richtige Gelegenheit warten
Eine der größten Herausforderungen für Anleger ist es, geduldig zu bleiben – und nicht jedem kleinen Rücksetzer hinterherzujagen, sondern auf den richtigen Moment zu warten.
Wenn wir uns die Stimmungs- und technischen Indikatoren genauer ansehen, fällt auf: Ihre Aussagekraft ist am stärksten an den Extremen – nicht in der Mitte. Oder, etwas zugespitzt:
„Die Herde liegt in der Mitte oft richtig – aber an den Wendepunkten meistens daneben.“
Wenn sowohl technische als auch sentimentbezogene Indikatoren im neutralen Bereich liegen – also „in der Mitte“ – und der Markt steigt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Trend weitergeht. Heißt konkret: Während eines intakten Aufwärtstrends sollte man nicht gegen die Bullen wetten – genauso wenig wie gegen die Bären in einem Abwärtstrend.
Gleichzeitig gilt aber auch: Je teurer der Markt technisch wird, und je optimistischer die Stimmung, desto kleiner wird das Potenzial für einen erfolgreichen „Dip-Kauf“ – und das Risiko steigt. In solchen Phasen nimmt meist auch die Volatilität zu. Der Grund: Die Käufer verlieren nach und nach die Kontrolle über die Nachfrage, weil immer mehr Verkäufer auftauchen.
Zwar treibt das Momentum die Kurse oft noch eine Zeit lang weiter nach oben – aber: Käufe in Zeiten übermäßigen Optimismus bringen meist deutlich geringere Renditen als Käufe in Phasen extremer Angst.
Auf die goldene Gelegenheit zu warten – genau das ist der schwierige Teil. Im oben verlinkten Artikel über das Contrarian-Investieren heißt es dazu treffend:
„Es ist nicht leicht, gegen die allgemeine Meinung immun zu bleiben - und damit als Contrarian Erfolg zu haben. Viele Faktoren machen diese Strategie schwierig - vor allem der natürliche Herdentrieb und der innere Widerstand, wenn man nicht im Einklang mit der Mehrheit handelt. Besonders dann, wenn prozyklisches Verhalten eine Zeit lang erfolgreich erscheint. Deshalb ist es wichtig, sich daran zu erinnern: ‚Seiner Zeit zu weit voraus zu sein, sieht oft genauso aus, als hätte man Unrecht.‘“
- Howard Marks
Gerade wenn die Zukunft ungewiss ist, und sich die Kurse gegen die eigene Position entwickeln, ist es schwer, allein gegen den Strom zu schwimmen. Ein echter Contrarian zu sein, bedeutet nicht nur eine andere Meinung zu haben - es heißt, emotional stabil zu bleiben, wenn es am meisten darauf ankommt.
Als Anleger sollten wir uns deshalb bewusst auf das konzentrieren, was langfristig immer wieder zu schlechten Ergebnissen führt - und genau diese Fehler vermeiden:
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Die Herdenmentalität vermeiden, die dazu führt, ohne triftige Gründe zu immer höheren Preisen zu kaufen.
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Den Markt sachlich analysieren – und Bestätigungsfehler erkennen, also die Tendenz, nur Informationen wahrzunehmen, die zur eigenen Meinung passen.
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Eine robuste, langfristige Anlagestrategie entwickeln – mit klaren Regeln für das Risikomanagement.
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Das Portfolio bewusst diversifizieren, auch mit konservativeren oder weniger korrelierten Anlagen.
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Die Gier kontrollieren – und sich nicht von der Illusion leiten lassen, mit spekulativen Wetten schnell reich zu werden.
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Nicht an alten Kursniveaus oder verpassten Chancen festhalten – sonst blockiert man sich selbst. Emotionale Entscheidungen sind oft die teuersten.
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Und: Nicht vergessen, dass Inflation und Übertreibungen nicht ewig anhalten. Je größer die Abweichung vom langfristigen Mittelwert, desto heftiger fällt irgendwann die Rückkehr zur Normalität aus.
Ein Contrarian zu sein bedeutet nicht, stur gegen alles zu wetten, was der Markt tut. Es heißt vielmehr: Wenn alle extrem pessimistisch sind – dann ist es oft genau der Moment, in dem sich das „Buy the Dip“ wieder lohnt.