Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2330 (08.21 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2291 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131.73. EUR-CHF oszilliert bei 1.1693.
Gut, wir könnten über die Vorverurteilung Russlands seitens des UK und seitens der USA sprechen. Vor der Fußball WM in Russland muss wohl ein für Russland belastendes Thema her analog zu den olympischen Spielen in Sotschi. Da war es Pussy Riot.
Dieser aktuelle Ansatz des UK und der USA ist auch ein Mittel, um den wirtschaftlichen Disput im Rahmen der verfügten Sanktionspolitik gegen Russland zu unterfüttern.
Vorverurteilungen entsprechen übrigens nicht dem westlichen Wertekanon bezüglich der Rechtsstaatlichkeit. Sie können als Ausdruck einer Eskalation interpretiert werden.
Nein, das Thema wollen wir hier heute morgen aber nicht in der Tiefe aufmachen. Fakten sprechen für sich. Die EU hat die Sanktionen bis September 2018 verlängert. Ich wage eine Prognose. Sie werden dann auch wieder verlängert.
Für Europa bedeutet diese Politik, dass die Teilhabe an dem Projekt „One Belt - One Road" damit weiter unterproportional ausfällt.
Es bedeutet auch, dass man Wirtschaftspolitik als Mittel von Friedenspolitik nicht wählt. Das war übrigens der Schlüssel der Ostentspannung in den 70er Jahren, aber wen interessiert in der Welt der Narrative schon anekdotische Evidenz?
Aus den USA erreichten uns Daten von der Front des öffentlichen Haushalts. Per Berichtsmonat Februar stellte sich das Federal Budget, das nur einen Teil der öffentlichen Gesamtverschuldung abbildet, auf 215 Mrd. USD. Damit wurde das höchste Defizit in einem Februar seit 2012 markiert.
Im Jahresvergleich sanken die Steuereinnahmen um 9,4%. Das hat auch etwas mit Steuerrückzahlungen zu tun. Ergo ist eine Ableitung aus dem Steueraufkommen auf die Konjunkturlage nur im zarten Ansatz zulässig.
Laut der US-Treasury kam es im laufenden Jahr innerhalb der ersten 68 Kalendertagen des laufenden Jahres zu einer öffentlichen Gesamtverschuldung von 464 Mrd. USD. Das ist sportlich. Hinsichtlich der zu erwartenden budgetären Belastungen durch die in Angriff genommene Steuerreform wird sich die Haushaltslage zunächst verschärfen. Ob die erwünschten wirtschaftlichen Impulse auch am Ende ausreichen, die budgetäre Situation einzufangen, ist offen. Das gilt auch im Hinblick auf die Erfahrungen mit der Steuerreform Ronald Reagans.
Die US-Defizitsituation wirft im Kontext der wirtschaftlichen Expansion Fragen über die Kraft der selbsttragenden Elemente der US-Wirtschaft auf. Das sind Qualitätsfragen - die galt es auch 2007 zu stellen
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Erst ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.2420 - 50 neutralisiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
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