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Ölpreis: "Schwarzer Montag" vor Neuauflage - diesmal minus 100 Dollar bei WTI Öl? 

Veröffentlicht am 28.04.2020, 17:41
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Markieren Sie sich dieses Datum im Kalender: 11. Mai. Wenn die Berechnungen stimmen, sollte der Preis für physisches US-Rohöl bis dahin wieder im negativen Bereich liegen - obwohl ich eine Ahnung habe, dass es schon früher dazu kommen wird.

Jeder hat wahrscheinlich noch lebhafte Erinnerungen an die letzte Woche. Doch der Zusammenbruch der Futures auf die US-Ölsorte West Texas Intermediate auf unter Null kam erst nachdem der physische Markt, d.h. der Realmarkt, zum ersten Mal auf solch bisher ungesehene Kurse gefallen war. 

Bereits am 14. April lag der physische Preis von WTI bei 16 USD das Fass, als die Futures zum Mai noch bis zu 23 USD wert waren. Am 17. April - fünf Tage vor Ablauf - erreichte der Mai-Kontrakt immer noch ein Tageshoch von über 20 USD, während der physische Preis bereits auf 14,25 USD gefallen war. 

Und dann löste sich im Laufe der nächsten 72 Stunden alles auf, wofür der US-Rohölmarkt als globaler Benchmark für Öl seit den frühen 1980er Jahren bekannt geworden war. 

"Schwarzer Montag" vor Neuauflage

Am "Schwarzen Montag", dem 20. April - der Aktienmarkt hat mehrere Iterationen schwarzer Tage und es war an der Zeit, dass Öl einen bekam - raste WTI in den Abgrund und kollabierte zeitweise auf minus 40 Dollar je Barrel.

Mai-WTI war im freien Fall und stürzte phasenweise um 440% ab, da all diejenigen, die an dem wertlosen auslaufenden Terminkontrakt festhielten, keinen einzigen Käufer in einem von der Pandemie verwüsteten Markt finden konnten. Und so war Mai-WTI am 20. April mit seinem Schlusskurs von minus 37 US-Dollar schließlich wieder eins mit seiner physischen Inkarnation und legte sich zwei Tage später mit unter 14 US-Dollar zur Ruhe. 

Und nun zur laufenden Woche: Juni-WTI, die neue Verkörperung von US-Rohöl, erlitt am Montag erneut einen erstaunlichen Verlust von 25%, in US-Dollar waren dies allerdings nur knapp über 4 US-Dollar. Den Handel beendete WTI Öl bei 12,78 US-Dollar. Am Dienstagnachmittag in Asien um 06:00 MEZ fiel das schwarze Gold zur Juni-Lieferung um weitere 14% oder fast 2 USD auf ein Sitzungstief von 10,66 USD.

Und es könnte in den nächsten 24 Stunden um mindestens weitere 2 USD fallen. Warum? 

Der physische Markt treibt die Futures nach unten 

Weil WTI am physischen Markt zu Handelsende am Montag bereits zu 8,50 USD verkauft wurde. Und es wird interessanter, wenn Sie sich die Rechnung ansehen, wohin es von hier an gehen könnte. 

Seit dem Preis von 16 USD am 14. April ist der Preis für physisches WTI innerhalb von nur zwei Wochen um fast 8 USD oder 50% zurückgegangen. Bei dieser Verlustrate könnte der WTI-Junikontrakt in zwei Wochen negativ werden - ungefähr am 11. Mai oder etwa eine Woche vor Ablauf des 19. Mai. Die Möglichkeit, dass es schon in den nächsten Tagen dazu kommt, ist natürlich ebenso gegeben. 

Wenn das, was mit WTI im Mai passierte, ein Leitfaden ist, könnte die Wiederholung von Preisen unter Null mit dem Juni-Kontrakt an vorderster Front noch schlimmer ausfallen. Die Frage ist natürlich, wie viel schlimmer. 

Diesmal minus 100 Dollar bei WTI Öl? 

Der Mizuho-Ölanalyst Paul Sankey glaubt, dass das Minus im dreistelligen Bereich liegen könnte, da die Angst von Tag zu Tag wächst, dass US-Rohöl bald die Lagermöglichkeiten ausgehen. "Werden wir nächsten Monat -100 Dollar das Fass erreichen?" fragte Sankey letzte Woche, beantwortete die Frage dann selbst: "Möglich ist es." Und weiter: 

"Die physikalische Realität von Öl ist, dass es schwierig zu handhaben, flüchtig, potenziell umweltschädlich und ohne eine Raffinerie tatsächlich nutzlos ist.“ 

Es gibt nur sehr wenige Analysten, einschließlich derer, die ein Leben lang Öl positiv gesehen haben, die dagegen argumentieren, dass der WTI-Junikontrakt auf Null oder darunter geht. Ein Beleg dafür ist, wie schnell Investoren auf Juli-WTI abgesprungen sind, die normalerweise den Frontmonatskontrakt halten, und sei es nur wegen des Nachfrageverlusts von etwa 20 bis 30 Millionen Fass am Tag gegenüber Produktionskürzungen um weniger als der Hälfte dessen. 

Verstehen Sie mich nicht falsch, das Volumen beim Juni-Kontrakt ist definitiv um etwa 200.000 Lose oder 200 Millionen Barrel höher als bei dem Kontrakt zum Juli. Das offene Interesse im Frontmonat - der Schlüsselindikator für die Liquidität - blieb jedoch um fast 55.000 Lose oder 55 Millionen Barrel hinter dem nahe gelegenen Kontrakt zurück.

Das Open Interest bei Juni-WTI ist in der vergangenen Woche um insgesamt 255.000 Lose oder 255 Millionen Barrel zurückgegangen.

USO-Fonds unterstreicht die Probleme bei WTI 

Und am auffälligsten ist, dass WTI zum Juni gegenüber Juli einen Abschlag von 7 USD aufwies - nicht der Super-Contango der letzten Woche, aber das könnte mit drei Wochen bis zu seiner Fälligkeit noch passieren. 

Der Liquiditätsverfall im Juni-WTI wurde natürlich vom United States Oil Fund (NYSE:USO) beschleunigt, der überraschend alle Beteiligungen an dem aktivsten US-Rohöl-Futures-Kontrakt verkaufte, um das Risiko auf die Zeit bis Juni 2021 stärker zu verteilen.

USO sagte, sein Schritt, der den Spread von WTI zum Juni gegenüber Juli erheblich vergrößerte, sei auf neue Limits zurückzuführen, die ihm von den Aufsichtsbehörden und seinem Broker auferlegt wurden. 

Es war jedoch ziemlich ironisch, einen börsengehandelten Fonds zu sehen, dessen ursprünglicher Zweck darin bestand, den Frontmonat von WTI abzubilden, jetzt dessen Richtung diktiert - ähnlich einem Hedgefonds.

Aktuelle Kommentare

Kann es sein, daß der Autor Legastheniker geworden ist? Früher war der viel besser.
Die Analyse ist richtig, aber berücksichtigen die "nicht real wirtschaftliche Einflüsse" der Notenbanken nicht. Diese werden, wie zuletzt, die Preise wieder, unter erheblichem Aufwand, "abmildern". Zuletzt wurde nicht ausgeschlossen, dass auch Aktien durch die FED gekauft werden könnten. Es scheint billiger an Öl und Gold "herumzuschrauben" als eine Vielzahl von Einzelwerten aufnehmen zu müssen. Zum Thema Staatshilfen..man kann an der Commerzbank erkennen wieviel dies dem Papier geholfen hat. Nicht ohne Grund will Lufthansa partout drum herum kommen. Es sieht leider schlecht aus. Aus amerikanischer Sicht ist so etwas kein gangbarer Weg. Geld in die Unendlichkeit fiktiv zu drucken bedeutet das aus für den Greenback als Handelswährung. Aus diesem Grund werden alle Notenbanken am selben Strang ziehen und die Kurse weltweit sich innerhalb gewisser "Freiheiten" bewegen. Beim Öl muss man wohl short/long gehen und möglichst nicht alle Letzter aufspringen. Ein Ausbruch über die 40 wird
Staatshilfen können die Unternehmen mit Krediten schützen, aber Kredite haben die Unternehmen schon jetzt zu viel. Sehr viele können deswegen die Fremdverschuldung nicht noch höher treiben - sie gehen Pleite. Der Staat wird nur Öl kaufen können, wenn er Panzer fahren muss, sprich Iran, aber das ist auch unwahrscheinlich, weil Iran mit Russland und China verbündet ist.
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