Vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls präsentiert der deutsche Leitindex noch keine klare Richtung. Während der Dax zur Mittagszeit noch die Marke von 6.500 Zählern ins Visier genommen hatte, kann er seinen Aufschlag im weiteren Handelsverlauf nicht mehr halten. MDax und TechDax präsentieren dagegen von Handelsbeginn an rote Vorzeichen. Eine Vielzahl der Anleger wagt sich, vor der für 20:00 Uhr vorgesehenen Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls, noch nicht aus der Deckung. Weiterhin wiegen globale Konjunktursorgen und Europäische Schuldenkrise noch zu schwer, auch wenn zuletzt mehrheitlich positive Zahlen zur Industrieproduktion in der EU für einen ersten Hoffnungsschimmer gesorgt hatten.
Neben der Unsicherheit um die üblichen Sorgenkandidaten an der südlichen Euro-Peripherie, belastet vor allem die Ungewissheit über das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Vereinbarkeit von Fiskalpakt und ESM mit dem deutschen Grundgesetz. Für Aufsehen sorgt auch die Äußerung des italienischen Regierungschefs Monti, wonach dieser Hilfen aus dem europäischen Rettungsfonds für sein Land nicht mehr gänzlich ausschließen wolle. Positiv wurde dagegen die Ankündigung neuer Spar- und Reformaßnahmen des spanischen Ministerpräsidenten Rajoy aufgenommen: Budgetkürzungen, die Privatisierung von Staatsbetrieben sowie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer sollen den iberischen Halbinselstaat, in Sachen Schuldenstand und Haushaltskonsolidierung, wieder in ruhigere Gewässer bugsieren.
Am späten Nachmittag notiert der Dax bei 6.446 Punkten 0,1 Prozent fester. Der EuroStoxx gewinnt ebenfalls 0,1 Prozent auf 2.243 Zähler. Die europäische Gemeinschaftswährung wird nahezu unverändert bei 1,2254 US-Dollar gehandelt. Der US-Leitindex DowJones gibt 0,3 Prozent auf 12.616 Punkte ab. Die Goldunze weist bei 1.575 US-Dollar ein Plus von 0,6 Prozent aus.