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Powell: 'Fed nicht die Ursache der Wirtschaftsprobleme' - Märkte gängeln trotzdem

Veröffentlicht am 26.08.2019, 13:42
ESZ24
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Auch wenn der Federal Reserve Vorsitzende Jerome Powell die Handelspolitik seines Präsidenten Donald Trump für den wirtschaftlichen Gegenwind verantwortlich macht, gegen die, wie er sagt, die Zentralbank kaum Einfluss habe, liefen seine Ausführungen am Freitag darauf hinzu, dass die Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt im September sicher kommen wird, wie es von den Anlegern weithin erwartet worden war.

“Während die Geldpolitik ein wirksames Instrument zur Unterstützung der Verbraucherausgaben, der Unternehmensinvestitionen und der Zuversicht der Öffentlichkeit ist, kann sie jedoch kein festes Regelwerk für den internationalen Handel abgeben“, sagte Powell auf dem jährlichen Symposium der Kansas City Fed in Jackson Hole, im US-Bundesstaat Wyoming. Die Märkte schienen zuzustimmen.

Die Kurse brachen später am Tag ein, nachdem Trump weitere Maßnahmen gegen China angedroht hatte. Aber das bedeutet nicht, dass die Investoren der Fed freie Hand geben.

Zwei Drittel der Investoren in US-Zinsfutures (Fed Funds Futures) erwarten eine weitere Absenkung um mindestens einen Viertelprozentpunkt im Oktober, nach der als sicher erachteten Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt im September. Und Powell tut nichts, um diese Spekulationen abzukühlen. "Wir werden angemessen handeln, um die Expansion aufrechtzuerhalten", sagte Powell nach seiner Erklärung über die Grenzen der Geldpolitik.

Natürlich macht niemand die Fed für den Handelskrieg mit China verantwortlich, noch für die wachsende Wahrscheinlichkeit auf einen Brexit ohne Übergangsregeln, die wirtschaftliche Abkühlung in China und Deutschland, die Unruhen in Hongkong oder den Kollaps der italienischen Regierung in der von Powell zitierten Litanei der wirtschaftlichen Übel. Aber sein Stöhnen über dieses und jenes schien eher dazu gedacht zu sein, die Fed davor zu bewahren von Trump zum Sündenbock gestempelt zu werden, der dennoch am Freitag seinen Angriff auf die Geldpolitik der Fed fortsetzte und sich auf Twitter fragte, wer von Powell oder dem chinesischen Staatsführer Xi Jinping der größere Feind der US-Wirtschaft sei.

Auch wenn die Fed eine reaktive Rolle spielt, muss sie auf diese Makroereignisse reagieren und Powell entzieht sich dieser Verantwortung nicht. "Die Teilnehmer des Ausschusses haben im Allgemeinen auf diese Entwicklungen und die von ihnen ausgehenden Risiken reagiert, indem sie ihre Prognosen für den geeigneten Leitzinspfad herabgesetzt haben", sagte Powell.

“Zusammen mit der Zinssenkung im Juli haben die Veränderungen der erwarteten Entwicklung der Geldpolitik die finanziellen Bedingungen gelockert und helfen zu erklären, warum die Aussichten für Inflation und Beschäftigung weitgehend überwiegend günstig bleiben. “

Die Juli-Sitzung enthielt nicht die vierteljährlichen Prognosen, einschließlich des Punktdiagramms (Dot-plot) der Prognosen für den US-Leitzinssatz. Im Juni zeigte sich jedoch bereits ein deutlicher Rückgang gegenüber März, da mittlerweile fast die Hälfte der Teilnehmer eine weitere Senkung auf 1,75 bis 2,00% noch vor Jahresende erwarteten.

Der Graph wird mit ziemlicher Sicherheit einen weiteren Rückgang der Zinserwartungen bis September anzeigen, die möglicherweise mit den Marktprognosen gleichziehen, die die Chancen auf zwei weitere Kürzungen auf 1,50 bis 1,75% bis zum Jahresende etwas über 50% sehen.

Einige der Falken im Offenmarktausschuss (Federal Open Market Committee, FOMC) haben ihren Widerstand gegen weitere Kürzungen klargemacht. Die Chefin der Cleveland Fed, Loretta Mester, sagte am Rande der Konferenz in Jackson Hole, ihrer Meinung nach lägen die Zinssätze derzeit in etwa auf dem richtigen Niveau. Sie ist in diesem Jahr kein stimmberechtigtes Mitglied im Ausschuss, aber sie sagte, sie habe sich gegen die Zinssenkung im Juli ausgesprochen, zusammen mit den beiden abweichenden Regionalchefs Esther George aus Kansas City und Eric Rosengren aus Boston.

George und Patrick Harker, dem Chef der Philadelphia Fed, drückten ebenfalls ihren Widerstand gegen weitere Zinssenkungen aus (Harker hat in diesem Jahr kein Stimmrecht). Robert Kaplan, der Chef der Dallas Fed, der ebenfalls kein Stimmrecht hat, hielt sich bedeckt und sagte, er würde es vorziehen, wenn im September keine Zinssenkung käme, wolle aber offen bleiben. James Bullard, der Präsident der Fed von St. Louis, der stimmberechtigt ist und keine feste Meinung zum für und wider von Zinssenkungen hat, meinte, die Inversion der Zinsstrukturkurve sei nicht gut und deutete eine Senkung des Leitzinses an.

Nicht das irgendetwas davon eine entscheidende Rolle spielt. Powell scheint sich auf eine Zinssenkung festgelegt zu haben und er wird die fünf Mitglieder vom Gouverneursrat und den York Fed Chef John Williams hinter sich haben, sowie anscheinend auch noch Bullards Stimme.

Für die Zeit danach hängt alles davon ab, ob die Konjunktur aus welchem Grund auch immer ins Stocken gerät, was die Fed zu einem Eingreifen zwingen würde. Jenseits von Powells wankelmütigen Kommentaren oder den Gefühlen der Regionalchefs ist dies das Thema, auf das sich die Anleger fokussieren.

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