Rente: 900 Euro monatlich mehr notwendig, um Inflation zu kompensieren

Veröffentlicht am 29.12.2022, 10:57
  • Hohe Inflation hat immense Auswirkungen auf die Rentenvorsorge
  • Inyova erstellt aktuelle Berechnung für die Rentenvorsorge
  • Über 900 Euro mehr als bisher müssten bei einer durchschnittlichen Inflation von 3 % zurückgelegt werden, um dasselbe Rentenziel zu erreichen
  • Active Ownership als Bestandteil einer nachhaltigen Aktienrente
  • Inyova, digitale Impact Investing-Plattform, hat eine aktuelle Berechnung für die Rentenvorsorge vor dem Hintergrund der aktuell hohen Inflationsrate für Deutschland durchgeführt. Diese erreichte im Dezember mit 10 % einen nach wie vor hohen Stand. Wenn die Deutschen mit ihrem jährlichen Sparen vor diesem Hintergrund dieselben Rentenziele1erreichen wollen, müssen sie zukünftig über 900 Euro mehr monatlich zurücklegen, um auch im Alter den avisierten Lebensstandard erreichen zu wollen. Angenommen wird hierbei ein jährliches Durchschnittseinkommen von 47.700 Euro und ein Ansparzeitraum von 20 Jahren bei gleichbleibenden nominalen Renditen. Waren es bei der bisherigen durchschnittlichen Inflation (Grundlage sind die letzten 30 Jahre) 1.904 Euro, die monatlich zurückgelegt werden mussten, sind es bei einer Inflation von durchschnittlich 3 % bereits 2.837 Euro. Selbst wenn mit der Planung der Altersvorsorge in den Dreißigern begonnen wird, ist bei einer Ansparzeit von 30 Jahren jetzt ein Betrag von 1.883 Euro statt 1.115 Euro monatlich fällig. „Die Auswirkungen der Inflation auf die Rente können, wie an der Berechnung zu sehen ist, immens sein“, erklärt Cristian von Angerer, Chief Investment Officer bei Inyova. „Ganz einfach ausgedrückt bedeutet ein durchschnittlicher Inflationsanstieg von 0,01 % eine notwendige zusätzliche Ersparnis von ca. 10 Euro pro Monat“, so von Angerer weiter.

    Umsetzung der Aktienrente laut Koalitionsvertrag notwendig

    Eine Möglichkeit, um die Auswirkungen der Inflation auf die Altersvorsorge aufzufangen und das Rentensystem zu stützen, ist die diskutierte Aktienrente. Sie steht als Projekt im Koalitionsvertrag und ihre Umsetzung wurde aktuell auf den Weg gebracht. Zuerst sollen rund zehn Milliarden Euro als Kapitalstock bereitgestellt werden. Verwaltet werden soll das Geld von der Bundesbank. „Die Aktienrente bringt nur etwas, wenn sie klug und nachhaltig gestaltet wird. Denn in der Aktienrente liegt die historische Chance, auch beim Klima- und Umweltschutz voranzukommen. Gemäß Rahmenwerk sollten vor allem nachhaltige Investitionen gefördert werden“, erklärt Cristian von Angerer. 

    Würde gesetzlich verankert werden, dass ein bestimmter Prozentsatz der vom Staat erworbenen Anteile der Aktienrente in Unternehmen investiert werden muss, die nachweislich umweltfreundlich wirtschaften oder darüber hinaus eine positive Entwicklung anstoßen, würde die Bundesregierung die Kaufkraft von vielen Millionen Deutschen indirekt der Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz zugutekommen lassen.   

    Um in Deutschland eine lebendige Aktienkultur zu begründen, sollte die Rentenversicherung nicht nur passiv in Aktien, Fonds und ETFs investieren, sondern auch den Geist von „Active Ownership“ fördern. Das bedeutet, vom Stimmrecht der Aktionär*innen Gebrauch zu machen und den damit verbundenen Einfluss auf die Unternehmen zu nutzen, der ihnen für ihre Anteile am Unternehmen zusteht, zum Beispiel zum Wohle der Umwelt. 

    Active Ownership lässt sich in drei Bereiche einteilen: 1. Shareholder Engagement – der Dialog mit dem Unternehmen. 2. Voting – die Ausübung des Stimmrechts und 3. Shareholder Activism – das Unternehmen zum Handeln zu bewegen, wenn der Dialog keine Früchte trägt, etwa durch öffentlichen Druck, Gegenanträge, Wahlvorschläge oder Reden auf der Hauptversammlung.

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