In den vergangenen Wochen verzeichnete der Krypto-Markt kräftige Mittelabflüsse. Der gesamte Börsenwert liegt mit aktuell rund 280 Mrd. Dollar auf einem ähnlich tiefen Niveau wie Anfang April. Damit bringen die Kryptos ungefähr so viel auf die Waage wie Visa. Ein direkter Vergleich der Münzen mit deutschen Aktien zeigt noch deutlicher, wie klein der Markt ist.
Vor rund zwei Monaten war Bitcoin noch mehr wert als DAX-Schwergewicht SAP (DE:SAPG). Inzwischen sieht die Ausgangslage anders aus: Während der Softwarekonzern zuletzt gefragt war und aktuell mit rund 125 Mrd. Euro bewertet wird, sackte der Börsenwert von Bitcoin auf 94 Mrd. Euro ab. Siemens (DE:SIEGn) als zweitschwerster Titel im Blue Chip-Segment kommt aktuell auf 99 Mrd. Euro. Adidas und Ethereum liegen beide bei 41 Mrd. Euro.
Stark in der Vorwärtsbewegung bleibt vor allem Wirecard (DE:WDIG). Die Papiere des Zahlungsabwicklers legten seit dem Jahreswechsel um gut 60 Prozent zu, der Börsenwert schnellte auf 18 Mrd. Euro. Zur Einordnung: Die Commerzbank (DE:CBKG) wird mit 12 Mrd. Euro, die Deutsche Bank (DE:DBKGn) mit 20 Mrd. Euro bewertet. Verglichen mit den Kryptos liegen derzeit Wirecard und Ripple auf einem ähnlichen Niveau. Darunter nimmt die Marktkapitalisierung kräftig ab: Bitcoin Cash als Nummer vier kommt auf knapp 13 Mrd. Euro, während für EOS weniger als acht Mrd. Euro verlangt wird.
Unsere Übersicht zeigt weitere Paare: IOTA und MorphoSys (DE:MORG) liegen derzeit bei drei Mrd. Euro, Tron als kleinster Coin unter den Top 10 steht bei rund 2,4 Mrd. Euro. Gerade auf den hinteren Rängen kommt es immer wieder zu Veränderungen. Tether und Neo liegen bei 2,2 Mrd. Euro und könnten jederzeit in die Top 10 aufsteigen.
Fazit: Sowohl hinsichtlich der Marktkapitalisierung wie auch dem Volumen der Krypto-Vermögenswert-Transaktionen stellen Kryptowährungen keine Gefahr für die globale Finanzstabilität dar. Zu diesem Fazit kamen zuletzt der Internationale Währungsfonds IWF wie auch die Bundesregierung.