Die globale Risikoerholung dürfte zum Wochenbeginn zulegen, da Fed-Chef Powell sich optimistisch zeigte, dass sich die US-Wachstumsgeschichte im 2. Halbjahr verbessern sollte. Die S&P 500-Futures (1,15%) lassen die asiatischen Aktien, den Nikkei (0,48), Shanghai Composite (0,47%) und Kospi (0,51%) steigen, obwohl sich Nachrichten breit machen, dass die japanische Wirtschaft in die Rezession abgerutscht ist, da die Covid-Krise das Geschäft und die Verbraucherausgaben belastet hat.
Mit dem sich bessernden Wetter in der westlichen Welt tauchen die Verbraucher aus ihrem Covid-Lcokdown wieder auf, was die Ölpreise (WTI 5,30%) steigen lässt, da sich Hoffnung breit macht, dass die anhaltenden Senkungen der Leistung und eine schrittweise Erholung der Kraftstoffnachfrage das globale Überangebot senken werden.
Direktoriumsmitglied der SNB, Andrea Maechler, sagte gegenüber der Neue Zürcher Zeitung, dass eine v-förmige Erholung für die Schweizerische Wirtschaft unwahrscheinlich sei. Trotz der negativen Prognosen der Zentralbank hat die Nachfrage nach dem sicheren Hafen CHF nicht nachgelassen. Der EURCHF bleibt über der Schwelle bei 1,0500, da die SNB den Schweizer Franken mit einer physikalischen Intervention verteidigt. Bei den anderen als sicherer Hafen geltenden Anlage bleibt der USDJPY über 107 im Angebot, und Gold wird jenseits der 1750 USD pro Unze nervös geboten. Die Anleger bleiben vorsichtig, was die begrenzte Fähigkeit des Goldes angeht, gegen einen beschleunigten Risikoabverkauf abzusichern, aber die zunehmende Nervösität am Markt könnte das Aufwärtspotenzial des Goldes freisetzen und einen Anstieg in Richtung 1800 USD auslösen. Die Bitcoin-Erholung bei 8199 USD lässt einen kurzfristigen Test der 10.000 vermuten.
In einem Interview mit dem Telegraph weigerte sich der Chefökonom der BoE, Andy Haldane, die Idee der negative Zinsen abzulehnen, um die britische Wirtschaft zu unterstützen. Haldane deutete auch an, dass die BoE der Fed-Strategie folgen könnte, indem sie die Finanzanlagen mit niedrigerer Qualität im Rahmen des Anleihekaufprogramms der Zentralbank fördert. Wie erwartet haben diese Nachrichten das bereits schwache Pfund erneut geschwächt. Der GBPUSD handelt nun in der Nähe des einmonatigen Tiefs bei 1,2100. Ein Durchbruch durch die psychologische Schwelle bei 1,2000 sollte eine schnelle Bewegung in Richtung des Tiefs bei 1,1955 und dann des Hochs vom März bei 1,1930 auslösen. Diese deutlich zurückhaltende Veränderung bei der Einstellung der BoE könnte die britischen Aktien kurzfristig unterstützen. Aber der Schatten der vergessenen Brexit-Unsicherheiten und die steigende Möglichkeit eines Austritts ohne Abkommen könnten die britischen Anlagen belasten.