Shinzo Abe nimmt sich die Unternehmenssteuern vor
"Der japanische Premierminister Shinzo Abe hält immer noch nach anderen Möglichkeiten Ausschau, um die japanische Wirtschaft zu stimulieren. Die quantitative und qualitative Lockerung muss sich noch als effizient erweisen. Inflation und Wachstum bleiben gedämpft. Die Wirtschaft schrumpfte im 2. Quartal 1,2% im Jahresvergleich und der annualisierte CPI steckt bei 0% fest. Daher konzentriert sich Abe nun auf den steuerlichen Pfeil seiner Abenomics, der sich bereits als sehr entscheidend für die japanische Zukunft erwiesen hat. Abe betonte wiederholt, dass er die Unternehmenssteuern mehr als geplant senken will, auf ein Niveau unter 30%, um die Inlandsinvestitionen anzuregen. Dies würde die japanische Unternehmenssteuer auf ein Niveau bringen, das mit dem anderer Länder vergleichbar ist. Gleichzeitig wird die Verbrauchssteuer angehoben, zum ersten Mal seit April 2014.
Wir verfolgen alle Daten aus Japan genau. Die aktuelle Leistungsbilanz weist im September 2015 den 15. Monat in Folge einen Überschuss von 1,468 Mrd. Yen auf (11,9 Mrd. USD), obwohl sie im August niedriger war. Das Land verzeichnet weiter einen Überschuss, was vor allem an dem Rückgang der Rohstoffpreise liegt.
Der USD/JPY rückt weitere vor, begünstigt durch die steigende Erwartung an eine Erhöhung der US-Zinsen und durch die globalen Unsicherheiten. Der Greenback sollte das Yen-Niveau bei 124 im Auge haben." Yann Quelenn - Marktanalyst
Ruhe an den globalen Märkten unterstützt US-Zinserhöhung
Eine weitere Unterstützung für eine "Anhebung" der Zinsen im Dezember kommt von Eric Rosengren, von der Federal Reserve Bank in Boston, der kein Stimmrecht hat und als Taube bekannt ist. Rosengren deutete an, dass die starken US-Wirtschaftsdaten und die erhöhten Anzeichen für das Eingehen von Risiko es angemessen machen, die Zinsen im Dezember anzuheben. Er wies auf den stärkeren US-Lohnbericht im Oktober und den Einzelhandelsumsatz hin, die darauf hindeuteten, dass die Binnennachfrage wieder angesprungen sei. Aber vielleicht am interessantesten war der Hinweis, dass die globalen Ereignisse kaum Einfluss auf die Entscheidung der Fed haben werden. Rosengren sagte, dass "die USA von den Problemen an den Schwellenmärkten oder von den daraus entstehenden Turbulenzen der Finanzmärkte wenig betroffen ist." Unserer Meinung war die Einführung des dritten Mandats entscheidend dafür, die Zinsen im September nicht zu erhöhen. Mit der fallenden Volatilität der Devisen - nach einem starken Anstieg Anfang November - und mit den globalen Aktienindizes auf festem Fuß, scheint das Risiko einer "heftigen Reaktion" („taper tantrum“) unwahrscheinlich. Vor allem wenn man bedenkt, dass eine Zinserhöhung im Dezember mit 25 Basispunkten bereits eingepreist ist. Nachdem andere Zentralbanken in China, Europa, Skandinavien und Japan alle eine lockere Geldpolitik fahren, sollte das Eingehen von Risiko gut unterstützt sein, was es der Fed erlauben wird, die Zinsen zu erhöhen, ohne dass der Markt sich rächt.
EURUSD Der EUR/USD bewegt sich jetzt seitwärts. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,0897 (Hoch vom 5. 11. 2015) und eine Stundenunterstützung liegt bei 1,0707 (Tief vom 6. 11. 2015). Stärkerer Widerstand liegt bei 1,1095 (Hoch vom 28. 10. 2015). Erwarten Sie einen Rückgang des Paars oberhalb von 1,0800. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen langsamen Verfall in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).
GBPUSD Der GBP/USD hat sich erholt und konsolidiert jetzt. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,5026 (Tief vom 6. 11. 2015). Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,5219 (Hoch vom 5. 11. 2015). Erwarten Sie weitere Konsolidierung. Das langfristige technische Muster ist negativ und favorisiert einen weiteren Abstieg in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,5089, zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USDJPY Der USD/JPY verbessert sich weiter. Ein Stundenwiderstand liegt bei 123,60 (Hoch vom 9. 11. 2015). Die kurzfristige technische Struktur deutet auf einen weiteren Anstieg hin. Eine Stundenunterstützung liegt bei 120,80 (Tief vom 22. 10. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).
USDCHF Der USD/CHF konsolidiert über der Schwelle von 1,000, was zunehmendes Kaufinteresse bestätigt. Die technische Struktur sieht nach einem weiteren bullischen Momentum aus. Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9944 (Tief vom 6. 11. 2015). Erwarten Sie eine Fortsetzung des Anstiegs. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 und den Schlüsselwiderstand bei 0,9957 gebrochen, was auf einen weiteren Aufwärtstrend hinweist. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Solange diese Niveaus halten, wird eine langfristig bullische Tendenz favorisiert.