Schweizer Exporte schrumpfen im Januar, Fed verliert Vertrauen

Veröffentlicht am 18.02.2016, 15:07

Schweizer Exporte fallen den dritten Monat in Folge
(von Arnaud Masset)

Die Schweizer Exporte sind den dritten Monat in Folge gefallen, da die schwachen globalen Prognosen weiterhin den Verkauf der hochwertigen Schweizer Produkte belasten. Die Exporte schrumpften im Januar um 1,1% im Monatsvergleich (saisonbereinigt) oder um -3,9% im Jahresvergleich, nachdem die Schrumpfung im Vormonat bei 1,5% im Monatsvergleich nach unten revidiert worden war (oder -0,9% im Jahresvergleich). Der Rückgang bei den Exporten war hauptsächlich auf die starke Schrumpfung bei den Maschinen und Elektronikprodukten und den Uhrexporten zurückzuführen, die um jeweils 11% im Jahresvergleich und 8% im Jahresvergleich zurückgegangen sind. Auch die Exporte auf die meisten anderen Kontinente sind erheblich eingebrochen (Lateinamerika: -16%; Asien: -5%), da die globalen Aussichten schlechter werden und es Sorgen um die chinesischen Wachstumsprognosen gibt. Dank eines starken Greenbacks jedoch sind die Exporte in die Vereinigten Staaten um 3% gestiegen, während die einsetzende Wirtschaftserholung der Eurozone die Exporte in die Mitgliedsstaaten beflügelt hat (Eurozone: +2,3%; Frankreich: +10,8%; Spanien +14%). Bei den Importen haben die langfristigen Auswirkungen des starken Schweizer Franken die Wachstumsprognosen der Schweizer Unternehmen weiter deutlich belastet, doch wurde dies teilweise durch die Schwäche der Rohölpreise ausgeglichen. Die Importe legten im Monatsvergleich um 2,5% zu (saisonbereinigt).

Insgesamt erreichte die Handelsbilanz im Januar 3,51 Mrd. CHF, und war damit besser als im Vormonat (2,59 Mrd.). Die Entscheidung der SNB im Januar 2015 zur Aufgabe des EUR/CHF-Bodens, hat die Schweizer Unternehmen dazu gezwungen, ihre Margen zu senken, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Auch wenn die Schweizer Unternehmen sehr bemüht waren, sich an dieses starke CHF-Umfeld anzupassen, so ist dieser Prozess dennoch noch nicht vorbei, und weitere Anstrengungen sind erforderlich, um die Lebensfähigkeit der Schweizer Unternehmen langfristig sicherzustellen. Der EUR/CHF konsolidierte heute die gestrigen Gewinne und stabilisierte sich über der Schwelle bei 1,10.

Protokoll zeigt, dass die Fed sich zurückzieht
(von Yann Quelenn)

Die US-Zentralbank hat ihr Protokoll zur FOMC-Sitzung im Januar veröffentlicht. Wie erwartet haben sich die Gespräche um die globalen Finanzbedingungen gedreht. In der Tat sorgen sich die Währungshüter, dass die negativen Auswirkungen die US-Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen könnten. Bedeutsamerweise hat die Fed darüber gesprochen, den Zinspfad der Zentralbank für dieses Jahr zu ändern.

Es ist wohl klar, dass wir keine vier Zinserhöhungen dieses Jahr sehen werden. Wir bleiben bei unserer Meinung, die wir schon vor der Zinserhöhung im Dezember hatten, dass nämlich eine solche Erhöhung nur vorgenommen wurde, um das Vertrauen in die Zentralbank aufrechtzuerhalten, da die Finanzmärkte eine Zinserhöhung sehr herbeigesehnt hatten. Die Wirtschaftsbedingungen waren für eine Zinserhöhung auf jeden Fall nicht ausreichend, und es sollte uns klar sein, dass eine neue Erhöhung in weiter Ferne liegt.

Auch die geopolitischen Risiken machen der Fed große Sorgen. In der Tat muss die USA dringend das Vertrauen in den US-Dollar sicherstellen. Die vielen globalen Konflikte, an denen die USA beteiligt sind, könnten eine erste Antwort bringen. Viele Länder versuchen nun den Dollar aus Ihren Wechselstuben zu verdrängen. Das letzte Land, das dies getan hat, war der Iran, der sich für sein Öl in Euro bezahlen ließ.

Als Folge glauben wir, dass die Geldpolitik der Fed nicht nur von den Wirtschaftsdaten der USA abhängt, sondern auch von den geopolitischen Risiken. Die Fed ist aktuell definitv auf dem Rückzug.

1

EUR/USD Der EUR/USD fällt leicht zurück. Die kurzfristig technische Struktur spricht für eine weitere Abwärtsbewegung. Eine Stundenunterstützung kann bei 1,1070 (Tief vom 4. 2. 2016) gefunden werden. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,1260 (Hoch vom 10. 2. 2016). Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen allmählichen Rückgang in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).

GBP/USD Der GBP/USD handelt um 1,4300. Ein Stundenwiderstand kann bei 1,4338 (Hoch vom 17. 2. 2016) gefunden werden. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,4235 (Tief vom 17. 2. 2016). Die technische Struktur spricht für eine weitere Konsolidierung, bevor es zu einer weiteren Abwärtsbewegung kommt. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.

USD/JPY Der USD/JPY zeigt kein klares Bild. Die mittelfristige technische Struktur ist klar negativ. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 113,38 (Tief vom 17. 2. 2016). Ein Stundenwiderstand liegt bei 114,87 (Hoch vom 16. 2. 2016). Erwarten Sie weitere Rückgänge. Die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) wurde gebrochen und vollständig herausgenommen. Wir beginnen, langfristig eine bärische Tendenz zu favorisieren. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun weniger wahrscheinlich. Eine weitere Schlüsselunterstützung befindet sich bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014).

USD/CHF Der USD/CHF legt weiter zu. Die kurzfristige Abfolge von höheren Tiefs deutet auf einen bullischen Trend hin. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 0,9942 (Tief vom 17. 2. 2016). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 0,9847 (Tief vom 16. 2. 2016). Erwarten Sie weitere Festigung. Langfristig hat das Paar seit Mitte 2015 Hochstände produziert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet eine langfristig bullische Tendenz an.

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.