RBA-Zinssatzentscheidung (von Arnaud Masset)
Vor dem Hintergrund eines niedrigen Inflationsdrucks wird die Reserve Bank of Australia ihre Zinssatzentscheidung am nächsten Donnerstag bekannt geben. Der letzte Inflationsbericht zeigte, dass die Verbraucherpreise im Quartalsvergleich nur 0,5% zugelegt haben, während die Ökonomen einen Anstieg von 0,7% erwartet hatten. Im Jahresvergleich sind die Preise um 1,5% gegenüber erwarteten 1,7% gestiegen. Das gestutzte CPI-Mittel (ohne die volatilsten Komponenten) enttäuschte ebenfalls und verzeichnete 2,1% im Jahresvergleich gegenüber erwarteten 2,4%, lag aber im Durchschnitt immer noch innerhalb des Ziels zwischen 2-3%. Der Markt war in den letzten Wochen über die australischen Wirtschaftsprognosen sehr optimistisch gestimmt, da sich die Rohstoffpreise erholt und die Sorgen um China nachgelassen haben. Jüngste Daten zeigten jedoch Risse im Wirtschaftsmotor, v. a. bei der Inflation und den Investitionen. Doch allmählich zeigen sich die langfristigen Auswirkungen der anhaltend niedrigen Rohstoffpreise und verdichten sich zu einer dunklen Wolke über den australischen Wirtschaftsaussichten. Der schwache AUD spielte bei der "moderaten" Erholung des Aussie eine zentrale Rolle, doch auch nachdem der AUD seine vorherigen Gewinne gegenüber dem Dollar wieder eingebüßt hatte, bleibt die Aufwärtstendenz für den AUD/USD weiter bestehen.
Die RBA verlässt sich darauf, dass die Zentralbanken den AUD gegenüber dem Greenback weiter abwerten. Wir erwarten daher, dass Gouverneur Stevens bis nächstes Jahr warten wird, bevor er eine weitere Lockerung in Erwägung ziehen wird. Es wird ihn jedoch nicht daran hindern, in kommenden geldpolitischen Statements zurückhaltend zu bleiben und die Chance zu nutzen, den Aussie auf Niveaus zu halten, die die Zentralbank als niedrig genug ansieht, um den Inflationsdruck zu erhöhen.
Schweizer Wirtschaft tut sich schwer (von Peter Rosenstreich)
Das KOF Wirtschaftsbarometer der Leitindikatoren der Schweiz für Oktober hat enttäuscht und ist von 100,4 auf 99,81 gefallen gegenüber erwarteten 100,1. Dieser Rückgang wurde von der Schwäche in der Banken-, Bau- und Tourismusbranche angeführt. Die Berichte lassen vermuten, dass "die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unternehmen im Oktober weiter nachgelassen hat", da die "Schweizer Wirtschaft weiter den Wechselkursschock verdaut". Aktuell sind die politischen Maßnahmen der SNB zur Ankurbelung des Wachstums und zur Förderung der Inflation begrenzt. Das Mitglied der Schweizer Nationalbank, Fritz Zurbrügg, wiederholte vor kurzem, dass der Franken überbewertet ist und dass er den CHF verkaufen würde, sofern sich die Bedingungen weiter verschlechtern sollten. Mit einer SNB-Bilanz, die jedoch nahe an 90% des BIP ist, ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Währungshüter wirklich direkte FX-Interventionen als effektives politisches Tool einsetzen. Die Absicht der EZB zu einer weiteren Lockerung, hat zu einem milden aber nachhaltigen Abwärtsdruck auf den EUR/CHF geführt. Sollte also die EZB die Zinsen weiter ins Negative senken, ist es wahrscheinlich, dass die SNB mit ähnlichen Maßnahmen nachziehen muss. Aufgrund der anhaltenden Wirtschaftsschwäche in der Schweiz und den drohenden Maßnahmen der EZB ist die Frage nicht ob, sondern wann die SNB handeln wird. Die Ereignisse im Januar sagen uns, dass die SNB pro-aktiv handeln wird. Aufgrund dieser erwarteten politischen Maßnahme bleiben wir zum CHF gegenüber dem USD und EUR negativ.
EURUSD Der EUR/USD hat den schwachen Widerstand bei 1,0989 durchbrochen, was die kurzfristigen Sorgen der gestrigen bärischen Intraday-Korrektur etwas abmildert. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,1387 (Tief vom 20. 10. 2015). Stärkerer Widerstand liegt bei 1,1561 (Tief vom 26. 8. 2015). Seit März 2015 verbessert sich das Paar. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Die technische Struktur begünstigt einen Ausbruch nach oben. Starker Widerstand liegt bei 1,1871 (12. 1. 2015).
GBPUSD Der GBP/USD legt weiter zu und befindet nun im Angriff auf den kurzfristigen Widerstand bei 1,5350. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,5529 (Hoch vom 18. 9. 2015). Die kurzfristige technische Struktur deutet auf ein abwärts gerichtetes Momentum hin. Erwarten Sie einen Test der Stundenunterstützung bei 1,5202. Langfristig sieht die technische Struktur nach einer Erholung aus, so lange die Unterstützung bei 1,5089 hält. Es wird eine Rückkehr in den Aufstiegsbereich aus den Jahren 2013-2014 erwartet.
USDJPY Der USD/JPY handelt immer noch oberhalb von 120,00. Ein starker Widerstand liegt bei 121,75 (Hoch vom 28. 8. 2015). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 118,07 (Tief vom 15. 10. 2015). Voraussichtlicher weiterer Anstieg bevor der Widerstand bei 121,75 wieder in Angriff genommen wird. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).
USDCHF Der USD/CHF hat bei 0,9957 (Hoch vom 29. 10. 2015) eine kräftige bärische Intraday-Umkehr hingelegt, die kurzfristig die Kurse deckeln wird. Nach einer kurzen Konsolidierungsphase sollte das Paar bereit sein für einen Angriff auf den psychologischen Widerstand bei 1,000. Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9476 (Tief vom 15. 10. 2015). Erwarten Sie zunehmend feste Notierungen. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 gebrochen, was auf ein Ende des Abwärtstrends hindeutet. Dies bedeutet die Wiederaufnahme des Bullentrends. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).