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Selektive Risikowahrnehmung

Veröffentlicht am 30.06.2020, 11:55
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Eine robuste Erholung der US-amerikanischen anstehenden Wohnungsverkäufe um 44% war am Montag der Haupttreiber der Gewinne der US-Aktien. Die Daten drängte die Sorgen um Covid-19 in den Hintergrund und liessen den Dow um 2,32% steigen. Der S&P 500 stieg um 1,47%, während der Nasdaq die Sitzung um 1,20% höher schloss.

Der Chef der Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, klang hinsichtlich der Erholung der US-Wirtschaft nach Covid optimistisch, warnte aber, dass die Normalisierung eventuell zu schnell stattfinden könnte und dass um die Zukunft des Virus hohe Unsicherheit herrsche, da der jüngste Anstieg neuer Fälle einige Unternehmen dazu gebracht habe, die Entscheidung, die Aktivitäten in den USA wiederaufzunehmen, erneut zu überdenken. Powells optimistische, aber dennoch vorsichtige Einstellung fasten die Anleger als Zeichen der Empathie auf und er versicherte ihnen erneut, dass die Fed den Markt falls nötig weiter unterstützen wird. Bisher haben die massiven Interventionen der Zentralbank dazu beigetragen, dass das Risiko, dass Extremereignisse eintreten, an den Anleihen- und Zinsmärkten der Industrieländer deutlich gefallen ist, aber die Kreditspreads bleiben auf historisch niedrigen Werten und müssen mit Vorsicht überwacht werden.

Facebook (NASDAQ:FB) machte mehr als 2% wieder gut, auch wenn weitere führende Namen angekündigt haben, dass sie die Werbung auf der Social Media Plattform einstellen wollen, was vermuten lässt, dass das Unternehmen ab dem dritten Quartal einen starken Rückgang seines Werbeeinkommens erfahren wird. Der Aktienkurs von Facebook ging auf Werte vom Dezember zurück und dürfte aufgrund der steigenden idiosynkratischen Risiken für seine wichtige Einkommenssäule im Vergleich zum Rest der FAANG-Aktien eine negative Divergenz aufweisen.

Die asiatischen Märkte zogen einem schüchternen Anstieg in Europa und einem soliden Anstieg in den USA nach. Der Nikkei legte 1,79% zu, der ASX 200 erholte sich um 1,68% und Debelle von der Reserve Bank of Australia (RBA) sagte, dass die Kreditkosten niedrig bleiben werden, bis die Ziele für die Vollbeschäftigung und eine Inflation von 2-3% erreicht sind und dass falls nötig weitere Massnahmen ergriffen werden könnten.

Die Aktien in Hongkong stiegen um 0,89%, auch wenn sich Nachrichten verbreitet hatten, dass die USA den Sonderstatus der Stadt aufgehoben haben und davor warnen soll, dass das neue nationale Sicherheitsgesetz die Risiken erhöht, Geschäfte mit Hongkong zu machen, einschliesslich des Technologieschutzes und anderer heikler Themen.

Die Streitigkeiten um das neue nationale Sicherheitsgesetzes Hongkongs verschlechtern aber vor allem die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China, da sich die Weltwirtschaft mit der verheerenden Konjunkturverlangsamung aufgrund des Coronaschocks sowohl auf Nachfrage- als auch Angebotsseite schwertut. Auch wenn die Anleger die Spannungen zwischen den USA und China nicht vergessen haben, so zeigen sich die Risiken nicht in der Bewertung der Wertpapiere.

Für den Moment konzentrieren sich die Anleger weiter auf positive Nachrichten.

Diesbezüglich legten der chinesische PMI für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor laut offiziellen Daten im Juni schneller zu als erwartet. Die Fabriktätigkeit erreichte ihren stärksten Wert seit März, was andeutet, dass die chinesische Wirtschaft wieder in Gang kommt, auch wenn einige Unternehmen aufgrund des erneuten Lockdowns zur Eindämmung der zweiten Welle erneut geschlossen sind. Das sind gute Nachrichten für den Rest der Welt: die zweite Welle der Eindämmungsnachrichten hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf die schnell reagierenden PMI-Zahlen.

Die FTSE- (+0,13%) und DAX-Futures (+0,48%) deuten für Dienstag einen leicht positiven Start an.

Aber die feste Nachfrage nach US-Staatsanleihen und Gold deutet an, dass die Anleger beständig an sicheren Häfen festhalten.

Gold bleibt um 1770 USD pro Unze nachgefragt und die Tatsache, dass die Anleger bei diesen Werten zögern, die Gewinne mitzunehmen, deutet an, dass die Möglichkeit, dass es auf 1800 USD steigen könnte, zunimmt. Aber über diesem Wert könnten solide Angebot ins Spiel kommen, wenn die Risikostimmung solide bleibt, da die Anleger das Risiko hinsichtlich der Nachrichten selektiv wahrnehmen.

Der US-Dollar ist stabil. Der EURUSD handelt in einer engen Handelsspanne zwischen 1,12/1,13.

Die wirtschaftliche Aktivität im Vereinigten Königreich ging im ersten Quartal schneller zurück als erwartet. Das britische BIP fiel im Quartalsvergleich um 2,2%, gegenüber einer von den Analysten eingepreisten Kontraktion von 2%. Aber diese Enttäuschung wird von den anstehenden Zahlen für das zweite Quartal in den Schatten gestellt: ein Rückgang der Aktivität, der möglicherweise um 30% liegen dürfte. Dies erklärt teilweise die gedämpfte Reaktion des Marktes auf die Veröffentlichung der Daten für das 1. Quartal.

Cable fiel am Montag auf 1,2250. Der gleitende 100-Tagesdurchschnitt (1,2390) agiert nun als Auslöser für Top Seller, da die Brexit-Verhandlungen diese Woche eventuell statt eines zufriedenstellenden Ausstiegsabkommens für das Vereinigte Königreich ein weiterer Flop werden könnten. Aber das Abwärtspotenzial sollte durch die bis Oktober verlängerte Frist begrenzt bleiben, was die Hoffnung aufrechterhält, dass später im Sommer Fortschritte erreicht werden könnten.

WTI Öl bleibt um 37 USD pro Barrel, aber solide Angebote dürften das Aufwärtspotenzial begrenzen, da die Anleger ihre Erwartungen an die Erholung nach Covid zurückfahren. Ein Konsens der Markterwartungen deutet einen Rückgang der US-Ölbestände in der letzten Woche um 900.000 an. Die EIA-Daten stehen am Mittwoch an, aber die bereits veröffentlichte API-Zahl könnte ein stärkeres Argument für eine Bewegung über 40 USD bieten, wenn die Daten parallel zu den Erwartungen liegen sollten.

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