In der durch den US-Feiertag verkürzten Handelswoche werden sich die Anleger mehr darauf konzentrieren, die Daten der letzten Woche zu verdauen, als sich auf Erkenntnisse aus neuen Daten zu stürzen. Die wichtigsten Daten in der kommenden Woche sind der ISM Services-Index, der voraussichtlich am 6. September um 10 Uhr (New Yorker Zeit) veröffentlicht wird. Analysten erwarten, dass der Dienstleistungsindex leicht von 52,7 auf 52,5 sinken wird.
Vor allem aber schienen die Daten der vergangenen Woche die Bedenken über eine unmittelbare Konjunkturabschwächung zu zerstreuen. Infolgedessen hat sich bei den BIP-Modellen, einschließlich des GDPNow-Modells der Atlanta Fed, wenig getan. Das GDPNow-Modell prognostiziert derzeit eine Wachstumsrate von 5,6 % für das dritte Quartal, also einen leichten Rückgang gegenüber der vorherigen Schätzung von 5,9 % .
Das ließ die Renditen am Freitag steigen und setzte den in den letzten Wochen beobachteten Trend fort. Die Rendite der 30-jährigen Treasury führte den Anstieg auch diesmal an. Es sieht so aus, als ob die Rendite der 30-jährigen US-Staatsanleihen vor ihrem nächsten Aufwärtsimpuls steht, während sie aus einem kurzfristigen Bullenflaggenmuster ausbricht. Das könnte einen deutlichen Anstieg einleiten, der in den nächsten Wochen Renditewerte um 4,8 % erreichen könnte.
Ein ähnliches Muster ist bei den Renditen der 10-jährigen Treasuries zu beobachten, hier könnte die Rendite in naher Zukunft rund 4,5 % erreichen.
Für den iShares 20+ Year Treasury Bond ETF (NASDAQ:TLT) ist das natürlich negativ, wenn sich die Zinsen am langen Ende nach oben bewegen. Das bedeutet, der TLT fällt und reißt wahrscheinlich die jüngsten Tiefststände von etwa 92,50 USD ein, was den ETF deutlich unter das Tief vom Oktober 2022 bei 91,85 USD drückt.
Höhere Renditen werden wahrscheinlich durch eine stärker als erwartete US-Wirtschaft angeheizt, und die Fed dazu veranlassen, die restriktiveren Zinssätze für einen längeren Zeitraum beizubehalten. Darüber hinaus könnten steigende Öl- und Benzinpreise die Gesamtinflation für den Rest des Jahres 2023 verstärken.
Die US-Ölpreise kletterten über 85 USD pro Barrel. Haupttreiber waren die Preisziele der OPEC+, die Verringerung der strategischen Erdölreserve der USA und das Potenzial für zusätzliche stimulierende Maßnahmen Chinas. Diese Faktoren könnten den Ölpreis in den kommenden Wochen wieder auf etwa 92 USD pro Barrel ansteigen lassen.
Das Zusammentreffen von Faktoren dürfte den US-Dollar weiter stärken, der bereits in den Startlöchern für seine nächste bedeutende Aufwärtsbewegung steht. Bei einem aktuellen Stand von 104,20 könnte ein Anstieg über 104,50 den nächsten Aufwärtstrend in Richtung der 106er-Marke auslösen und damit die Grundlage für eine anschließende Bewegung in Richtung 108 schaffen. In den nächsten Wochen könnte der USD wieder bis auf etwa 111 steigen.
Höhere Zinssätze, steigende Ölpreise und ein stärkerer USD werden wahrscheinlich einen erheblichen Abwärtsdruck auf die Aktienkurse ausüben, wenn sich die Bedingungen an den Finanzmärkten verschärfen. Eine solche Verschärfung hat sich in der Vergangenheit als abträglich für Aktienkurse erwiesen. Der Hauptgrund für den Anstieg der Aktien nach der Pleite der SVB (Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ)) war die Lockerung der finanziellen Bedingungen. Wenn sich diese Bedingungen wider verschärfen, werden dadurch die Aktienkurse unter erneuten Druck geraten, die Marktliquidität abnehmen und die Aktienmärkte insgesamt in einen Abwärtstrend geraten.
Ich gehe davon aus, dass dieser Trend in den kommenden Wochen anhalten wird - ein Thema, auf das ich mich schon seit einiger Zeit konzentriere. Ich bin weiterhin der Meinung, dass der S&P 500 dabei ist, seine Gewinne seit dem 1. Juni wieder komplett abzugeben. Dies wird wahrscheinlich dazu führen, dass der Index wieder in den Bereich zwischen 4.100 und 4.200 zurückfällt.
Dieselbe Marktdynamik wird den QQQ ebenfalls negativ beeinflussen und in den nächsten Wochen möglicherweise unter die Marke von 330 USD drücken.
Höhere Ölpreise könnten jedoch dazu führen, dass der XLE anziehen und seine früheren Höchststände um 94 USD testen wird.
Vor diesem Hintergrund bleibt Meta (NASDAQ:META) eine Aktie, die man im Auge behalten sollte, da sie zu den Marktführern gehörte, die Anfang November die Talsohle erreichte, fast zwei Monate bevor der Nasdaq 100 Ende Dezember seinen Tiefpunkt erreichte. Meta hat bereits mehrere Trends gebrochen, und sein Relative Strength Index (RSI) befindet sich eindeutig in einem Abwärtstrend.
Darüber hinaus füllte Meta eine Kurslücke vom Februar 2022, konnte aber nicht weiter davon profitieren; außerdem füllte die Aktie eine Kurslücke vom Juli 2023, die jetzt als Widerstand fungiert. Es bleibt eine Lücke um die 200-USD-Marke, die auf Ende April 2023 zurückgeht. Sollte es Meta nicht gelingen, die 305-USD-Marke zu überschreiten und stattdessen die Unterstützung der Trendlinie um die 290-USD-Marke zu durchbrechen, würde dies wahrscheinlich einen größeren Rückgang in Richtung 235 USD auslösen. Eine solche Entwicklung wäre auch ein negativer Indikator für den Nasdaq 100.
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