Am Freitag kamen sehr starke Arbeitsmarktdaten aus den USA. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen in den USA lag bei 528.000 – erwartet waren lediglich 250.000 neue Stellen. Die Arbeitslosenquote sank zudem von 3,6% auf 3,5%. Verbunden mit der aktuellen, fast abgeschlossenen Berichtssaison, die mehrheitlich über den Erwartungen gut lag, ergibt sich nach wie vor ein starkes Bild für die US-Wirtschaft. Wir wollen dies dennoch nicht überbewerten, da die Zahlen aus dem Arbeitsmarkt immer das Bild im Rückspiegel zeigen. Im Ausblick bleibt das Problem hoher Inflation und einer Notenbank, die mit aggressiver Zinspolitik bereit ist, dagegen anzukämpfen. Der Liquiditätsentzug wird früher oder später die US-Wirtschaft bremsen. Nach wie vor wird für 2023 eine leichte Rezession in den USA erwartet. Die Arbeitsmarktdaten zeigen auch, dass die Stundenlöhne um 0,5% zum Vormonat und 5% im Jahresvergleich gestiegen sind. Das liegt über den Schätzungen und heizt über die Zweitrundeneffekte die Inflation an. Die Anleihenrenditen der US-Staatsanleihen sind über alle Laufzeiten hinweg jedenfalls sprunghaft angestiegen. 10jährige US-Staatsanleihen liegen aktuell wieder bei rund 2,8%. Im Ergebnis ist wohl für den Moment festzuhalten: Sollte sich die Inflation nicht beruhigen, wird die die US-Notenbank die Zinsseite weiter hochziehen. Weder der robuste Arbeitsmarkt noch die aktuell gute Verfassung der US-Wirtschaft wird sie davon abhalten. Der Blick auf die Inflation wird also wichtig. Für diese Woche werden nicht viele Konjunkturdaten erwartet, Mittwoch kommen die wichtigen US-Verbraucherpreise. Die Aktienmärkte halten sich sehr robust, es bleibt spannend, ob sich die Lesart der Zahlen nochmals ändert. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.