Die Investoren griffen gestern insbesondere bei Commodities und Rohstoff-Unternehmen zu. Neben einer technischen Erholung nach dem Kurseinbruch der Vortage lag dies an Hoffnungen, dass China sein Investitionsprogramm ausweiten könne. Dafür, so Bloomberg, werde erwogen, die Regionalregierungen zu ermächtigen, im 2. Halbjahr Spezialanleihen in Höhe von umgerechnet 220 Mrd USD zu emittieren. Diese Volumina seien ein Vorziehen von Geldern aus der 2023er Tranche. Es bedürfe aber noch einer offiziellen Annahme durch den Nationalen Volkskongress. Heute überwiegen bei den Basic Resources aber wieder die Abgaben. Ich erinnere an mein gestern begründetes Wunschszenario, dass die Rohstoffe eine Zeitlang auf dem zuletzt erreichten tieferen Niveau verharren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries setzt ihren Wiederanstieg fort und steht weitere 4 Basispunkte höher als gestern um diese Zeit. 2,98% ist aber immer noch für die Börsen stimulierend. Trotzdem: die wieder einsetzende Aufwärtsbewegung der globalen Renditen ist zwar nicht stark ausgeprägt, jedoch immerhin ausreichend, um via spanische und vor allem US-Staatsanleihen bereits wieder zu einem deutlichen Abzug von 9 Punkten im apano-Stimmungsindex zu führen. Um 14:30 MEZ wird der Juni-US Arbeitsmarktbericht publiziert. Erwartet werden laut CNBC 250T neue Jobs und eine Arbeitslosenquote von unverändert 3,6%. Sollte der Report zu gut ausfallen, besteht die Gefahr, dass die FED sich in ihrem aggressiven Kurs bestätigt fühlt. Das würde das Sentiment für die Anleihen wieder stärker belasten und damit wahrscheinlich auch auf die Aktienmärkte negativ ausstrahlen. Die Fernostbörsen tendierten heute früh überwiegend behauptet, China gab leicht nach. Mit dem Attentat auf den ehemaligen Premierminister Abe gaben japanische Aktien anfängliche Gewinne ab. An den US-Börsen (ETR:SXR4) setzten die Techtitel gestern ihre Outperformance fort, die Gründe dafür habe ich im Blog vom 6. Juli genannt. Europas Börsen driften zur Stunde ab, was am Warten auf den Arbeitsmarktbericht liegt und an den damit verbunden etwa 0,5% schwächeren US-Futures. Wir haben in den letzten Tagen US- und asiatische Aktien (insbesondere Techs) leicht aufgestockt. Für Europa bleiben wir weiterhin skeptisch wegen der kurzfristigen Energieversorgungslage. Dass Lawrow vorhin das Treffen der G20-Außenminister in Bali vorzeitig verlassen hat, passt zu dem unverändert kritischen geopolitischen Bild. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
