Nachdem gestern die US-Börse anlässlich der Staatstrauerfeier für den ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter geschlossen war, werden sich die Anleger in Europa vor der heutigen Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten zurückhaltend zeigen. Asien zeigt sich fast durch die Bank schwächer, dort steht die Spannungen zwischen den USA und China im Mittelpunkt, die möglicherweise ein Stück weit geglättet werden, nachdem Chinas Präsident Xi einen hochrangigen Gesandten zu Trumps Amtseinführung schicken will.
Bei den heute in den USA anstehenden Nonfarm Payrolls wird ein Anstieg der Beschäftigung um 155.000 Stellen erwartet. Alternative Maße für das Beschäftigungswachstum deuten eine sequenzielle Verlangsamung des Beschäftigungswachstums hin. Insbesondere der Anleihenmarkt hat sich u.a. auf einen weiteren Wirtschaftsboom in den USA eingestellt, neben vielen anderen Faktoren, die zu einem markanten Zinsanstieg geführt haben. Ein unter den Erwartungen liegender Anstieg könnte entsprechend den Notierungen etwas Luft verschaffen, zumal mittlerweile auch Unternehmen geplante Anleihe-Emissionen aufgrund der Zinsanstiegs zurückgezogen haben, in der Hoffnung sich später günstiger refinanzieren zu können.
Während weltweit in den großen Industrienationen die Zinsen massiv gestiegen und im Gegenzug die Anleihekurse gefallen sind, verläuft der Trend in China genau umgekehrt. Die chinesische Zentralbank hat heute die Käufe von Staatsanleihen für Januar ausgesetzt, da sie eine übermäßige Nachfrage nach Staatsanleihen sieht. Zu einem geeigneten Zeitpunkt sollen die Käufe wieder aufgenommen werden. Die Anleger setzten sowohl auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik als auch auf eine weiterhin extrem niedrige Inflation.
Tatsächlich waren Investitionen in chinesische Staatsanleihen unter Chance-Risiko-Aspekten seit geraumer Zeit attraktiver als chinesische Aktien. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel Anfang Januar auf ein Rekordtief. Damit bieten US-Anleihen einen massiven Renditevorteil gegenüber chinesischen Papieren, was wiederum die chinesische Währung Renminbi unter Druck setzt.
Die chinesischer Zentralbank versucht derzeit, die Währung zu stabilisieren. Möglicherweise auch als Zeichen des guten Willens gegenüber den USA, denn ein schwacher Renminbi würde chinesische Waren weiter verbilligen. So wurden am Donnerstag Pläne bekannt, noch in diesem Monat in Hongkong sechsmonatige Zentralbankanleihen im Wert von umgerechnet 8,2 Milliarden Dollar zu verkaufen. Damit soll die Liquidität des Offshore-Renminbi reduziert und Leerverkäufe der Währung erschwert werden. Ebenso interveniert die Zentralbank über einen von ihr festgelegten hohen Referenzkurs am Devisenmarkt des Festlandes.
Zu gut ist auch die Konsumstimmung in Japan. Dort sind die Ausgaben der privaten Haushalte im November im Monatsvergleich weniger stark gesunken als erwartet und im Jahresvergleich sogar gestiegen. Ein Indiz für die japanische Notenbank, die Zinsen vielleicht doch bald anzuheben.
Der apano Börseindex APX sinkt um sechs Punkte auf weiterhin neutrale acht Punkte. Der Risk-On-Indikator Kupfer gewinnt vier Punkte, was zum Teil auf Spekulationen über US-Zölle auf Kupfer und Silber zurückzuführen ist. Der Anstieg der Volatilität in den USA, die Schwäche der Anleihen und der Aktienkurse kosten hingegen Punkte.
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).