auch gestern standen die US-Börsen (ETR:SXR4) unter dem Einfluss der erneut kollabierenden Kryptowährungen. Die dortige massive Geldvernichtung der letzten Tage – z.B. steht Bitcoin aktuell 20% unter dem Stand vom Montagabend – ist durchaus als Verwerfung einzustufen mit akutem Bedrohungspotenzial zumindest für den Growth-Part der globalen Aktienmärkte. Denn Anleger in Digitalwährungen sind oftmals in Personalunion auch Investoren in die Wachstumstitel insbesondere aus dem Technologiesektor. Die Gefahr von Zwangs- oder Frustliquidierungen droht. Zudem sind viele dieser Unternehmen direkt oder indirekt mit dem Kryptogeschäft verbunden. So brachen gestern Bitfarms (NASDAQ:BITF) um 12% und MicroStrategy (NASDAQ:MSTR) um weitere 19% ein. Da sich die Digitalwährungen jedoch über Nacht leicht erholen konnten, zeigen sich via Nasdaq die US-Futures insgesamt heute früh stabilisiert.
Der Handelstag wird heute Nachmittag entschieden. Mit der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise (CPI) wird der nächste Pflock eingeschlagen, wohin die FED bei ihrer Dezembertagung tendieren wird: 0,5 oder 0,75%? Erwartet wird, dass sich im Oktober der Preisanstieg im Jahresvergleich von 8,2 auf 7,9% beruhigt hat und der Monatsanstieg 0,6% beträgt. In der für die US-Notenbank noch wichtigeren Kernrate (ohne Agrar- und Energiekosten) wird ein Anstieg von 6,5% bzw. 0,5% prognostiziert. Die Renditen der US-Staatsanleihen fallen heute früh dank guter Nachfrage erneut leicht zurück, die 10y US-Treasuries werfen aktuell 4,11% ab. Das kann darauf hindeuten, dass die Anleger von einer positiven Überraschung bei der Entwicklung der Preise ausgehen. Es kann aber natürlich auch sein, dass dahinter spontane Fluchtbewegungen aus den Aktienmärkten stehen – dass der Dow Jones an einem Tag 2% verliert, kommt ja nicht sehr oft vor.
In Japan haben sich Premierminister Kishida und Notenbankgouverneur Kuroda getroffen. Im Anschluss teilte Kuroda der Presse mit, dass die BoJ aufmerksam die Finanz- und Währungsmärkte beobachten werde. Das ist als Hinweis zu verstehen, dass im Fall eines CPI-Schocks Japan bereit ist, seine Währung zu stützen. Zur Erinnerung: die BoJ hält die Renditen bei 0%, ein weiterer Renditesprung in den USA würde die Differenz vergrößern und den Yen vergleichsweise noch unattraktiver für globale Investoren machen.
Dass Peking sein Stützungsprogramm für den angeschlagenen Immobiliensektor ausweitet, wirkt auf Chinas Börsen weiterhin stabilisierend. Der Techsektor konnte sich jedoch dem Ausverkauf an der Nasdaq – der auch Chinas ADRs mit einbezogen hatte - nicht entziehen und gab weiter deutlich nach. Dass aber heute früh diese Werte in Europa stabil tendieren, zeigt, dass die Phase des gegenseitigen Herunterschaukelns für den Moment gestoppt ist. Interessant ist, dass die kräftige Erholung der chinesischen Aktien nahezu ausschließlich von chinesischen Investoren getragen ist. Die Fondsmanager des Festlandes kauften laut Bloomberg an den letzten 24 Handelstagen kontinuierlich zu, für netto ca. 15 Mrd USD. Als Motivation nannten sie die extrem niedrige Bewertung und die Hoffnung, dass es entweder zu einer Lockerung der Covid-Beschränkungen kommt oder Chinas Regierung massive Programme zur Konjunkturstützung startet. Die Investoren hoffen, dass China der nächste Big Trade wird und wollen frühzeitig im Boot sein. Ganz anders sehen es die ausländischen Geldverwalter: sie sind weiterhin Netto-Verkäufer.
Euros Börsen starten abwartend und nahezu unverändert in den Tag – was ein Erfolg ist, denn der US-Kurseinbruch erfolgte erst nach Xetraschluss. Gefragt sind Finanzwerte und die defensiven Sektoren Versorger (NYSE:XLU), Gesundheit und Nahrung. Schwach hingegen Gebrauchsgüter - mit Ausnahme der Autowerte – und Immobilienaktien.
Im APX tauschen EM-Anleihen (+1) und -Aktien (-1) die Plätze. Der S&P steht marginal, aber relevant unter dem 20 Tage Durchschnitt (-6), der DAX hingegen hat erstmals seit Februar die 200er Linie überschritten (+2).
Der Handelstag wird heute Nachmittag entschieden. Mit der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise (CPI) wird der nächste Pflock eingeschlagen, wohin die FED bei ihrer Dezembertagung tendieren wird: 0,5 oder 0,75%? Erwartet wird, dass sich im Oktober der Preisanstieg im Jahresvergleich von 8,2 auf 7,9% beruhigt hat und der Monatsanstieg 0,6% beträgt. In der für die US-Notenbank noch wichtigeren Kernrate (ohne Agrar- und Energiekosten) wird ein Anstieg von 6,5% bzw. 0,5% prognostiziert. Die Renditen der US-Staatsanleihen fallen heute früh dank guter Nachfrage erneut leicht zurück, die 10y US-Treasuries werfen aktuell 4,11% ab. Das kann darauf hindeuten, dass die Anleger von einer positiven Überraschung bei der Entwicklung der Preise ausgehen. Es kann aber natürlich auch sein, dass dahinter spontane Fluchtbewegungen aus den Aktienmärkten stehen – dass der Dow Jones an einem Tag 2% verliert, kommt ja nicht sehr oft vor.
In Japan haben sich Premierminister Kishida und Notenbankgouverneur Kuroda getroffen. Im Anschluss teilte Kuroda der Presse mit, dass die BoJ aufmerksam die Finanz- und Währungsmärkte beobachten werde. Das ist als Hinweis zu verstehen, dass im Fall eines CPI-Schocks Japan bereit ist, seine Währung zu stützen. Zur Erinnerung: die BoJ hält die Renditen bei 0%, ein weiterer Renditesprung in den USA würde die Differenz vergrößern und den Yen vergleichsweise noch unattraktiver für globale Investoren machen.
Dass Peking sein Stützungsprogramm für den angeschlagenen Immobiliensektor ausweitet, wirkt auf Chinas Börsen weiterhin stabilisierend. Der Techsektor konnte sich jedoch dem Ausverkauf an der Nasdaq – der auch Chinas ADRs mit einbezogen hatte - nicht entziehen und gab weiter deutlich nach. Dass aber heute früh diese Werte in Europa stabil tendieren, zeigt, dass die Phase des gegenseitigen Herunterschaukelns für den Moment gestoppt ist. Interessant ist, dass die kräftige Erholung der chinesischen Aktien nahezu ausschließlich von chinesischen Investoren getragen ist. Die Fondsmanager des Festlandes kauften laut Bloomberg an den letzten 24 Handelstagen kontinuierlich zu, für netto ca. 15 Mrd USD. Als Motivation nannten sie die extrem niedrige Bewertung und die Hoffnung, dass es entweder zu einer Lockerung der Covid-Beschränkungen kommt oder Chinas Regierung massive Programme zur Konjunkturstützung startet. Die Investoren hoffen, dass China der nächste Big Trade wird und wollen frühzeitig im Boot sein. Ganz anders sehen es die ausländischen Geldverwalter: sie sind weiterhin Netto-Verkäufer.
Euros Börsen starten abwartend und nahezu unverändert in den Tag – was ein Erfolg ist, denn der US-Kurseinbruch erfolgte erst nach Xetraschluss. Gefragt sind Finanzwerte und die defensiven Sektoren Versorger (NYSE:XLU), Gesundheit und Nahrung. Schwach hingegen Gebrauchsgüter - mit Ausnahme der Autowerte – und Immobilienaktien.
Im APX tauschen EM-Anleihen (+1) und -Aktien (-1) die Plätze. Der S&P steht marginal, aber relevant unter dem 20 Tage Durchschnitt (-6), der DAX hingegen hat erstmals seit Februar die 200er Linie überschritten (+2).