Die mit viel Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise wurden gestern veröffentlicht und lagen überraschend unter den Prognosen. Die Gesamtrate für Juli lag bei 8,5% (Vormonat 9,1%) und lag zudem auch unter den Erwartungen von 8,7%. Es ist allerdings zu beachten, dass der Rückgang im Wesentlichen aufgrund gesunkener Benzinpreise zu verzeichnen war. Rohöl sank im Schnitt von 117,5 USD pro Fass auf 105,1 USD im Betrachtungszeitraum. Von dem 0,6% Gesamtrückgang bei der Inflation errechnen sich also etwa 0,4% auf Basis der gesunkenen Benzinpreise. Die Kernrate (ohne Energie und Lebensmittel) der Inflation verblieb bei 5,9% auf hohem Niveau. Die Aktionäre stimmten in Optimismus ein, interpretieren diese Zahlen erstens so, dass wir den Gipfel der Inflation hinter uns haben und zweitens, dass die FED nunmehr keinen aggressiven 0,75% Zinsschritt im September verkünden wird. Wir glauben, dass man dies mit Vorsicht genießen muss. Die FED hat immer betont, dass sie vor allem auf die Kernrate schauen wird und diese war unverändert auf hohem Niveau. Zuletzt Ende Juli verdeutlichte Jerome Powell, dass die Inflation mehrere Monate in Folge deutlich zurückgehen müsste, bevor man von dem geldpolitischen Straffungskurs abweichen würde. Ferner betonte er, die Inflationsrate wieder bei 2% sehen zu wollen. Ähnlich äußerten sich auch aktuell mehrere Mitglieder des FED-Gremiums nach der Veröffentlichung der Zahlen. Auch ist zu beobachten, dass die Aktienmärkte zwar die Daten feierten und alle Indizes schlossen bis einschließlich heute Morgen in Asien recht deutlich positiv. Die Anleihemärkte korrigierten jedoch recht schnell wieder. Zunächst fielen die Renditen der 10jährigen US-Staatsanleihen von 2,8% auf 2,69%, schlossen aber letztlich wieder bei 2,79%. Im Ergebnis sind die jüngsten Daten nüchtern betrachtet ein erster Schritt in die richtige Richtung – mehr zunächst nicht. Bis zur nächsten Sitzung der FED im September werden weitere Daten verfügbar sein. Mit dem Anziehen der Risk-On-Märkte schafften es auch die Emerging Market-Anleihen und Aktienindizes, technische Marken zu überwinden. 2 Pluspunkte für den apano-Stimmungsindex, der – wenn auch knapp – im neutralen Bereich verbleibt. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.