Gestern überrraschten die US-Börsen (ETR:SXR4) mit einem vor dem Hintergrund der auf über 2,9% gestiegenen Renditen für 10y-US Staatsanleihen unerwartet deutlichen Anstieg. Besonders die hohe Nachfrage nach Technologietiteln passt zunächst nicht in dieses Szenario. Eine mögliche Erklärung bietet die Gedankenwelt von Cathie Wood. Die bekannte US-Invstorin wettet nun darauf, dass die hohe Inflation nahe am Gipfel ist und somit die Renditen am oberen Scheitelpunkt stehen. Basierend auf diesem Szenario kauft sie massiv Werte zu, die von einem Rückgang der Zinsen profitieren. Auffallend war außerdem die sich im Tagesverlauf manifestierende Schwäche des Goldpreises. Hier drücken die Argumente der Vertreter von Cathies Gegenthese: das hohe nominale Renditeniveau wird mit jedem weiteren Basispunkt zur immer mächtigeren Konkurrenz für das das zinslose Edelmetall. Auch dass der Kurs vorgestern an der 2000 USD-Marke gescheitert ist, könnte Gewinnmitnahmen ausgelöst haben. Aber diese technische Begründung ist zweitrangig. Denn andere Rohstoffe gerieten gestern ebenfalls unter Druck. Chinas Banken halten den Einjahres-Zinssatz für erste Adressen (Prime Rate) unverändert bei 3,7%. Der Grund hierfür findet sich in dem zuvor zögerlichen Verhalten der PBoC. Chinas Aktienmärkte reagierten mit Abgaben, z.B. Shanghai Composite -1,3%. Japans Börsen zeigten sich erneut robust, u.a. stimuliert von festen Autoaktien. In Australien performten Titel der Touristikbranche besonders gut, Rohstoffaktien hingegen standen unter Abgabedruck. Der nachbörsliche Kurseinbruch bei Netflix (NASDAQ:NFLX) belastet die Börsen heute früh nicht. Das Problem wird als unternehmens- oder maximal branchenspezifisch bewertet. Der STXE 600 startet freundlich in den Tag. Dass Danone (EPA:DANO) die gestiegen Kosten an die Kunden weiter geben konnte, stimuliert die Akten des Nahrungsmitttelsektors. ASML profitiert davon, dass die Nachfrage nach Chips weiterhin die Produktion übersteigt, das sichere die hohe Gewinnmarge. Zahlen sowie Ausblick von Siemens Gamesa (BME:SGREN) und Siemens Energy (ETR:ENR1n) sorgen hingegen für deutliche Abgaben bei Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Der apano-Stimmungsindex gewinnt wegen fallender Creditspreads 3 Punkte, wegen des Rückgangs des Risk off- Metalls Gold 2 Punkte und wegen der Rückeroberung des 50-Tage-Durchschnitts im S&P 6 Punkte. Wir haben im apano Global Systematik am Donnerstag den bis dato massiv untergewichteten Techsektor leicht aufgestockt und gestern dagegen den Rohstoffsektor um 3% abgesenkt. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.