Erneut konnten die US-Börsen anfängliche Kursgewinne nicht halten. Zwar wurde zu Handelsbeginn die 100-Tage-Linie zurück erobert, aber die Auftriebskräfte der Schnäppchenjäger waren nicht stark genug – stattdessen wurde die leichte Erholung von skeptischeren Marktteilnehmern verkauft. Wie hier im Blog schon vor einigen Wochen geschrieben: es scheint, dass die seit 2 Jahren funktionierende Grundregel der Börsen „buy the dip“ zur Zeit nicht gilt und stattdessen „sell the heights“ die momentan empfehlenswertere Taktik ist. Nachbörslich enttäuschte Netflix (NASDAQ:NFLX) mit seinen Prognosen: für Q1 geht das Unternehmen von 2,5 Mio Neukunden aus, die Analysten hatten 5,7 Mio erwartet. Damit muss die Wachstumsstory von regelmäßig massiv steigenden Abonnentenzahlen multipliziert mit periodisch steigenden Preisen relativiert werden. Das bedeutet, die Fantasie stößt an ihre Grenzen und die Bewertung ist schlichtweg zu hoch. Die Anleger passten das gnadenlos schnell an: der Kurs brach seit Bekanntgabe um 20% ein. Interessant: das hat keinen Einfluss auf die US-Index Futures! Diese haben seit Veröffentlichung des Reports keine neuen Verluste aufgetürmt. Der Handelstag heute wird herausfordernd. Es ist (verzerrender) Verfalltermin und es ist Freitag – oft ziehen Trader am Ende einer schwachen Börsenwoche gegen Schluss die US-Kurse hoch. Das Wichtigste heute ist aber das Treffen von Lavrov und Blinken. Der Investmentfonds apano Global Systematik hat seit gestern Mittag komfortable 40% Kasse. Wir verspüren aber wenig Lust, in die angeknackste Marktstimmung hinein auf vermeintliche Schnäppchenjagd zu gehen. Der Druck nimmt inzwischen ja auch auf die Kryptowährungen zu. Russlands Notenbank schlägt vor, das Mining und schlimmer noch die Nutzung von Kryptowährungen auf russischem Territorium zu verbieten. Digitalwährungen haben eine hohe positive Korrelation (Gleichlauf) mit den aggressiven Wachstumswerten. Da die Investoren zum großen Teil die gleiche Anlegergruppe ist, sind größere Schieflagen mit Zwangsliquidierungen nicht mehr auszuschließen. Was uns jedoch noch heute zum Kaufen ermuntern würde, wäre ein richtig guter Gesprächsausgang in Genf. Russland erwartet, dass Blinken zu dem Treffen ein Dokument mitbringt, in dem Sicherheitsgarantien gewährleistet werden. Die Brisanz meiner gestrigen Blogausführung erhält weitere Nahrung, weil Russland für den kritischen Februar nun auch umfangreiche Seemanöver angekündigt hat. 10y-US Treasuries rentieren wieder unter 1,80%. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.