Die russische Invasion konzentriert sich bislang auf die Gebiete von Donezk und Lugansk. Unklar ist, inwiefern russische Truppen bereits dort eingedrungen sind. Bloomberg zitiert jedoch auch ukrainische Angaben, dass russische Militärfahrzeuge im Gebiet der ostukrainischen Großstadt Kharkiv gesichtet wurden. Wenn das stimmt, würde es bedeuten, dass sie von Belarus aus die Grenze überquert haben, denn Kharkiv liegt westlich des Donbass. Laut TASS ist lediglich die Eroberung der Großregionen von Donezk und Lugansk geplant. Darüber hinaus gab es Angriffe auf Häfen und Flughäfen im Land, um die ukrainische (Militär-) Infrastruktur zu beschädigen. Das Angriffsziel seien laut russischem Verteidigungsministerium nicht ukrainische Städte. Angeblich will Putin nicht in der Breite in der Ukraine einfallen und das Land besetzen, sondern „nur“ eine Auswechslung der Regierung erreichen. Die russische Börse und der Rubel brechen massiv ein, die Schwergewichte Sberbank (MCX:SBER) und Lukoil (MCX:LKOH) verlieren 57%! Es wird mit Sicherheit eine neue internationale Sanktionsrunde beschlossen werden. Energie- und Goldpreise schießen hoch, ebenfalls die Preise für Weizen, wo die Ukraine und Russland ein Viertel des Welthandels auf sich vereinigen. Unter den Branchen des STXE 600 verlieren Energiewerte (NYSE:XLE) und defensive Branchen mit aktuell ca. -1,3% vergleichsweise moderat. Schlusslichter sind Banken – die Sanktionen können den Zahlungsverkehr beeinträchtigen. Auch Autowerte und Touristik schwach, dort machen sich Sorgen um den Absatzmarkt Russland breit. Wir haben Putins Aussage von vorgestern Abend, dass die Gebiete der „souveränen Volksrepubliken“ DNR und LNR auch die von der Ukraine gehaltenen Gebiete umfassen, als weitere Eskalation gewertet und deshalb gestern den Investitionsgrad erneut abgesenkt. Die Situation ist nun ein kriegsähnlicher Zustand mit der großen Gefahr einer weiteren Eskalation in Form einer massiven großflächigen Invasion. Zudem dürfte sich vorerst ein global erheblich höheres Preisniveau für Nahrung und Energie bilden und außerdem dürften vorerst die Russen als Nachfrager am Weltmarkt teilweise ausfallen. Vielleicht verknappt Russland auch wichtige strategische Rohstoffe. Im Fazit haben wir beschlossen, dass wir uns noch heute Vormittag in der aktuell laufenden Gegenbewegung nach dem Eröffnungscrash erneut eine Stufe defensiver positionieren werden. Der apano-Stimmungsindex verliert 2 Punkte auf -25. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.