Nachdem sich die Aktienmärkte (DE:IQQW) in den letzten Wochen sukzessive erholt haben, konnte diese Bewegung zuletzt auch bei den Industriemetallen beobachtet werden. Heute nimmt der Kupferpreis eine weitere Hürde nach oben, was dem apano-Stimmungsindex +4 Punkte bringt, das ist der höchste Stand seit 25. Februar. Wichtig ist, dass dies keine isolierte Bewegung des roten Metalls ist, sondern der Anstieg auch bei Blei, Zinn und Nickel sowie ansatzweise auch bei Aluminium stattfindet. Öl als Industrierohstoff schert hingegen weiterhin negativ aus. Das hängt aber vor allem daran, dass die Lagerkapazitäten nahezu erschöpft sind. Der Anstieg der Metallpreise ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Investoren perspektivisch konjunkturelle Hoffnung schöpfen. Wichtig ist diese gegenläufige Tendenz: während etliche Industriestaaten inzwischen deutlich fallende Neuinfektionszahlen und Todesraten melden, wird gleichzeitig die Lockerung vorsichtig voran getrieben. Beides stimuliert die Anleger. Es ist zwar noch weite Skepsis vorhanden, ob eine Lockerung nicht die Krankheitsfälle wieder nach oben treibt, aber Südkorea, Hongkong und China, die ja „Frontrunner“ sind, geben diesbezüglich bislang keinen Anlass zu Sorge. Ohnehin kann die Menschheit es sich nicht leisten, im Lockdown abzuwarten, ob es vielleicht in 1 ½ Jahren einen Impfstoff gibt. Das Virus ist zum Glück nur für relativ wenige Menschen einer recht gut identifizierbaren Risikogruppe tödlich – diese mittlerweile (zunehmend) salonfähige Erkenntnis dürfte den Umgang damit in den nächsten zwei Monaten drastisch verändern. Der befürchtete Rating-Abstufung Italiens durch S&P ist ausgeblieben. Zum einen hätte das Land starke Maßnahmen ergriffen, um die Konjunktur wieder in Gang zu bringen, zum andern sei die Wirtschaft diversifiziert und die private Verschuldung die niedrigste innerhalb der G7-Staaten. Das Land könne die gestiegene Belastung meistern. Diese Meldung stützt heute italienische Staatsanleihen erheblich und trägt zum globalen Stressabbau bei. Die japanische Notenbank will ihren Bestand an Unternehmensanleihen auf umgerechnet ca. 170 Milliarden Euro verdreifachen. Damit soll die Schuldenaufnahme für japanische Firmen erleichtert werden. Nikkei 225 und TOPIX legten daraufhin heute deutlich zu. Chinas Industrie meldet einen Gewinnrückgang von knapp 35% im März. Das ist ein Tick besser als in den beiden Vormonaten, wo es im Durchschnitt um 38% nach unten ging.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.