Der Sondereffekt des Monatsanfangs ist gestern ausgelaufen: die Umschichtungen/Anpassungen sind durch und das „fresh money“ investiert. Der stürmische Wiederanstieg der Kurse kam aber auch deshalb zum Stehen, weil S&P 500 und STXE 600 nun wieder an den technischen Widerständen der 20- und 50-Tage-Durchschnitte angekommen sind. Hier gilt für viele Daytrader: „sell the rallye“. Die nachbörslich gelieferten enttäuschenden Zahlen von Facebook (NASDAQ:FB) und Spotify (NYSE:SPOT) und die heftige Kursreaktion darauf zeigen, dass die Investoren weiterhin mit äußerst abrupt wechselnder Marktstimmung leben müssen. Das nächste große Ding könnte heute Abend Amazon (NASDAQ:AMZN) werden, da dieses Unternehmen ebenfalls sehr ambitioniert bewertet ist. Eine gute Nachricht ist jedoch, dass die Anleger bereit sind, die Spreu vom Weizen zu trennen. Das zeigte sich u.a. an den konträren Kursreaktionen auf die Q4 Reports von Microsoft (NASDAQ:MSFT), Apple (NASDAQ:AAPL), Microsoft und Netflix (NASDAQ:NFLX). Auch heute früh in Europa ist zu beobachten, dass die Dt. Telekom (DE:DTEGn) auf den positiven Bericht der US-Tochter T-Mobile mit einem deutlichen Anstieg reagiert, ABB (SIX:ABBN) hingegen nach durchwachsenen Zahlen unter Druck steht. Royal Dutch/Shell hat seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr fast vervierfacht, deutlich mehr als von den Analysten erwartet. Auch diese Aktie legt heute früh zu. Solange sondiert wird, besteht kein Grund zur Sorge. Heute von besonderer Relevanz ist die EZB-Sitzung. Wird sie in Anbetracht der haussierenden Inflationsdaten ihr Wording ändern und sich aggressiver gegen den hartnäckigen Preisdruck stemmen? Oder wird sie an ihrer Überzeugung festhalten, dass Basis bedingt der Preisanstieg sozusagen von selbst bald wieder in den normalen Korridor zurück fällt? Je nachdem, wie sich Christine Lagarde äußern wird, ist eine deutliche Reaktion beim Wechselkurs zum US-Dollar zu erwarten. Deutliche Bewegungen werden wohl auch bei den Finanzwerten zu sehen sein, mit Auswirkungen auf den ESX 50. In Asien/Pazifik reagierten die Tech-Schwergewichte Sony (T:6758) und Samsung (F:SAMEq) mit Abgaben auf den schwachen Nasdaq-Future. Die Rohstoffwerte Rio Tinto (LON:RIO) und BHP (ASX:BHP) waren hingegen gefragt. Abgesehen von soliden Geschäftsaussichten überzeugt die moderate Bewertung. Damit ist die potenzielle Fallhöhe viel geringer als bei aggressiv bewerteten Unternehmen. Diese Überlegung, animiert durch das Facebook-Kursdesaster, könnte heute ein Auslöser für die Käufe in den Rohstoffgiganten gewesen sein. S&P und Kupfer bringen +7 Punkte, STXE 600 und DAX kosten 10 im apano-Stimmungsindex. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.