Gestern überraschte Elon Musk die Investoren: der Deal mit Hertz (MX:HTZGQ) – es geht um die Abnahme von 100.000 Fahrzeugen - sei noch nicht unterzeichnet. Die Aktie verlor 3%. Insgesamt jedoch setzten alle 4 großen US-Indizes ihre Rekordfahrt fort. Abgebremst wurde die Entwicklung von den Energiewerten. Zum einen könnte hierfür der schwächere Ölpreis aufgrund deutlich gestiegener US-Lagerbestände verantwortlich sein, zum andern die mit hohen Investitionsaufwendungen verbundene Verpflichtung, den mit der Ölförderung austretenden Methanausstoß rasch und massiv zu verringern. Zudem bremst das anstehende Treffen von OPEC+. Etliche Verbraucherstaaten fordern, die monatliche Förderung stärker anzuheben als zuletzt geschehen. Im STXE 600 ist die Branche den zweiten Tag in Folge Schlusslicht. Größte Verlierer in Europa sind jedoch heute „Erneuerbare Energien“: sowohl Solar- als auch Windanlagenbauer werden massiv verkauft, was mit Enttäuschung über Glasgow zu tun hat sowie dem gesenkten Ausblick von Vestas (DE:VWSB), deren Kurs um 11% absackt. Der Handelstag wird erst heute Abend entschieden, wenn die FED das Ergebnis ihrer Sitzung veröffentlicht. Es wird fest damit gerechnet, dass die US-Notenbank ab November mit dem Zurückfahren ihrer Anleihekäufe von derzeit 120 Mrd USD monatlich beginnt. Offen ist die Höhe der Reduzierung. Konsensmeinung ist, dass die Absenkung 15 Mrd pro Monat betragen wird. Bei linearer Umsetzung wäre das Stützungsprogramm dann zum Ende von Q2 2022 beendet. Eventuell wird Jerome Powell aber sagen, dass dies kein automaisch ablaufender Prozess sei, sondern im Bedarfsfall modifiziert werden könne. Auf Anmerkungen dieser Art werden die Investoren achten. Asien performte lustlos, auch der KOSPI, der seine gestrigen durch die MSCI-Fantasie angefallenen Gewinne wieder abgab. Japan blieb wegen eines Feiertags geschlossen. Sydney notierte gegen den regionalen Trend dank fester Bank- und Bergbauaktien höher. Mittlerweile haben 347 Gesellschaften des S&P 500 ihre Ergebnisse veröffentlicht, 83% haben die Prognosen übertroffen. Analysten gehen nun davon aus, dass in 2021 die Gewinne im Schnitt um 31% gestiegen sind. Das rechtfertigt den diesjährigen Kursanstieg, nach vorne betrachtet müssen jedoch die konjunkturellen Schwierigkeiten (hohe Erzeugerpreise/Lieferketten/neue Covid-Welle (?)) ebenso bedacht werden wie der immer schwächer werdende Rückenwind von den globalen Notenbanken. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.