Wir begrüßen Sie herzlich zum zweiten Teil unserer Reihe „Der Handel mit Rohstoffen – einfach erklärt!“ Im vorangegangenen Teil haben wir uns intensiv mit den vielfältigen Handelsmöglichkeiten auseinandergesetzt, darunter der physische Handel sowie der Handel mit Terminkontrakten. Zudem haben wir die moralische Komponente des Rohstoffhandels eingehend beleuchtet.
In diesem zweiten Teil werden wir uns weiter mit den Mechanismen des Rohstoffhandels befassen und Ihnen praktische Tipps und Strategien für den Handel mit Rohstoffen geben. Wir werden uns genauer mit der Bestimmung der Positionsgröße und der Marginberechnung auseinandersetzen, um das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren. Um ein besseres Verständnis zu gewährleisten, werden wir uns auf einen spezifischen Rohstoff konzentrieren, der in unserem Agrar-Paket eine zentrale Rolle spielt und den wir auf täglicher Basis für Sie analysieren – den Weizen. Der Handel mit Weizen dient als wichtiger Bezugspunkt für andere Rohstoffmärkte und bietet uns eine solide Grundlage, um weiterführende Erkenntnisse zu gewinnen.
Weizen-Futures: Kontraktwert und Marginberechnung
Weizen-Futures, auch bekannt als Wheat Futures, mit dem CME Globex Symbol „ZW“, sind eine der liquidesten Warenterminprodukte weltweit. Der Chicago SRW Weizen Future weist täglich ein Handelsvolumen von mehreren Millionen Tonnen auf. Laut dem nordamerikanischen-Landwirtschaftsministerium (USDA) steht Weizen bezüglich der Produktionsmenge an dritter Stelle, nach Mais und Sojabohnen. Zunächst aber muss der Wert des Kontrakts bestimmt werden. Dieser gibt an, welchen Gesamtwert der Future derzeit hat. Jener kann ermittelt werden, indem man den aktuellen Kurs des Basiswerts mit dem Multiplikator multipliziert (Kontraktwert = aktueller Weizenkurs x Multiplikator).
Als nächstes muss die erforderliche Margin bestimmt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass der Kontraktwert deutlich höher ist als der Betrag, den ein Händler tatsächlich aufbringen muss. Der Händler muss lediglich eine Sicherheitsleistung, die als Margin bezeichnet und von der Börse festgelegt wird, hinterlegen. Der Kontraktwert gibt den tatsächlichen monetären Gesamtwert eines Kontrakts an, der am Terminmarkt gehandelt wird, während die Margin die Sicherheitsleistung beschreibt, die der Händler beim Kauf oder Verkauf eines Future-Kontrakts vorhalten muss.
Lassen Sie uns die Marginberechnung anhand eines Beispiels verdeutlichen. Angenommen, der Kurs eines Weizen Future-Kontrakts mit einer bestimmten Laufzeit beträgt USX 700 und der Multiplikator beträgt $60. In diesem Fall würde der Kontraktwert $42 000 betragen. Ein Händler, der diesen Kontrakt kaufen möchte, müsste jedoch nicht $42 000 bezahlen, sondern lediglich die geforderte anfängliche Margin hinterlegen. Nehmen wir an, derzeit beträgt die Marginanforderung $4 200, was nur einem Zehntel oder 10% des Kontraktwerts entspricht. Der Kauf des Futures würde die Kaufkraft des Händlers also nur um $4 200 reduzieren, anstatt um $42 000.
Positionsgröße bestimmen
Die optimale Gestaltung der Positionsgröße besteht darin, sicherzustellen, dass selbst bei Verwendung eines Hebels nicht mehr als 1% des Gesamtportfolios durch einen Stop-Loss-Verlust riskiert wird. Lassen Sie uns auch hier anhand eines Beispiels genauer darauf eingehen: Nehmen wir an, ein Anleger möchte Weizen für USX 632.2 kaufen und der Stop-Loss notiert bei 580 USDX. In diesem Falle würde entsprechend eine Abwärtsbewegung von 9% dafür sorgen, dass der Stopp greift. Unterstellt man jetzt eine Positionsgröße von 1000€, wäre die 1%-Regel verletzt, da der Wert mit einem Minus von 9% realisiert werden würde. Man stelle sich nun vor, dass die Preisspanne einer Zielzone größer als 9% ist. Bei den gängigsten Börsen wäre bei einem Floating Loss von 45% die Position liquidiert worden. Das bedeutet, dass wenn der Wert deiner Investition um 45% gesunken ist, die Börse automatisch die Position verkauft, um weitere Verluste zu vermeiden.
Um dies zu vermeiden, berechnen wir den prozentualen Unterschied zwischen dem Preisniveau für Kauf oder Leerverkauf und dem Stop-Loss-Preis und teilen diesen Wert durch die Größe unseres Portfolios: 1000€ / 9 = 111.11€. Um das Risiko so weit wie möglich zu minimieren und zu vermeiden, dass die Position liquidiert wird, darf die Position nicht größer sein als 111.11€. Nun betrachten wir den Hebel: Angenommen der Hebel beträgt 10x und das Portfolio beträgt 1000€. Der Stop-Loss-Prozentsatz beträgt 9%. In diesem Fall ergibt sich die Rechnung: 1000€ x 10 / 9 x 10 = 111.11€. Wir stellen fest, dass der Anleger mit dieser Berechnung letztendlich den gleichen Betrag erhält, wie beim Trading ohne Hebel. Das bedeutet, dass die Festlegung des Hebels irrelevant ist, solange man seine Position entsprechend der Größe des Stop-Loss anpasst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass signifikante Kursfluktuationen in der Welt der Agrarprodukte keine ungewöhnliche Erscheinung sind. Die üblichen Chartmuster erweisen sich als irrelevant, da sich die Kurse grundlegend anders verhalten und die Märkte keinesfalls in einem beständigen Aufwärtstrend verbleiben. Mit unseren Paketen können Sie von der Dynamik dieser Märkte profitieren. Mit den Charts erhalten Sie präzise Trendwendebereiche und Einstiegsmöglichkeiten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, unsere Video-Analysen in Anspruch zu nehmen, bei denen Sie direkte Tipps von unseren Analysten erhalten und zudem die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen.
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