Die sich zunächst fortsetzende Richtungslosigkeit des Deutschen Aktienindex darf bei den aktuellen Rahmenbedingungen durchaus positiv gewertet werden. Risikofaktoren gibt es weiterhin genug, und dennoch beruhigt sich die Lage am Aktienmarkt zunehmend. Aber auch aus technischer Sicht wird die Luft für den DAX nach der fast 2.000-Punkte Rally vom Tief vor zwei Wochen zunehmend dünner, deshalb sollte bei 14.500 Zählern der Deckel zunächst draufbleiben. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege Robomarkets, vor.
Nach der gestrigen Rede des US-Notenbankchefs Powell scheinen es die Anleger heute ruhiger angehen wollen. Der oberste Währungshüter der USA ist weiterhin bestrebt, die steigende Inflation drastisch und mit allen Mitteln zu bekämpfen. Laut Powell steigen die Preise in den USA weiter viel zu schnell, was zeigt, wie akut die Notenbank die Lage einschätzt. Mehr oder höhere Zinsschritte nach oben im Verlauf des Jahres könnten die Folge sein. Aussagen wie diese lassen auch der kommenden Sitzung der Europäischen Zentralbank Mitte April eine größere Bedeutung zukommen.
In Brandenburg rollen heute die ersten Teslas aus der Gigafactory in Grünheide vom Band. Der Zeitpunkt könnte für den Konzern nicht besser sein. Die explodierenden Öl- und Spritpreise dürften für viele potenzielle Kunden der letzte Anstoß zum Wechsel auf ein Elektrofahrzeug sein. Das Öl der Sorte Brent steigt wieder Richtung 120 Dollar pro Barrel. Durch den Ukraine-Krieg dürfte sehr viel russisches Öl noch für eine ganze Weile vom Weltmarkt verschwinden, was die Preise auf hohem Niveau halten sollte. Die Zeichen der Zeit stehen also gut für Tesla (NASDAQ:TSLA). Wenn der Konzern es schafft, diese Euphorie in den kommenden Quartalen mit fundamentalen Daten wie Umsatz oder Gewinn zu unterfüttern, könnte der Aktienkurs in diesen Tagen einen neuen Anlauf in Richtung Allzeithoch gestartet haben.