- Produktionskürzungen funktionieren
- US-Ölproduktion sinkt weiter
- Das Credo lautet: "The Trend Is Your Friend" - und dieser zeigt nach oben. Der schwache Dollar unterstützt den Ölpreis zusätzlich.
Rohöl ist immer noch das Energieprodukt, das die Welt bewegt. Obwohl der Trend zu alternativen Energieträgern mit geringerer Umweltbelastung als Kohlenwasserstoffe weiterhin den Ersatz von Öl vorantreibt, bleibt Rohöl ein wichtiger Rohstoff.
Im April 2020 fiel der Preis für die nächstfälligen NYMEX-Futures auf den niedrigsten Preis in der Geschichte, als der Mai-Kontrakt minus 40,32 USD pro Barrel erreichte. Seitdem hat der Terminmarkt höhere Tiefs und höhere Hochs erreicht. Das hohe Maß an Contango spiegelte das massive Überangebot wider, da sich die Nachfrage nach Öl infolge der Coronavirus-Pandemie in Luft auflöste.
Die Produzenten haben jedoch ihre Produktion angepasst, um das fundamentale Gleichgewicht auf dem Ölmarkt wiederherzustellen. Der aktive Kontrakt für den Monat September wurde Ende April auf einem Tief von 21,99 USD pro Barrel gehandelt, mehr als 62 USD pro Barrel höher als der Mai-Kontrakt. Das beispiellos hohe Contango spiegelte die Angebotsschwemme auf dem Ölmarkt wider.
Seit April zeigt der Trend bei Rohöl nach oben. Ende letzter Woche gab es keine Anzeichen dafür, dass der allmähliche Anstieg gefährdet wäre. Rohöl neigt dazu, nach oben die Treppe und den Aufzug nach unten zu nehmen. Der Energierohstoff stieg auf diesen Stufen auch am 14. August weiter an.
Produktionskürzungen funktionieren
Nachdem die Nachfrage nach Rohöl von Februar bis April drastisch zurückgegangen war, beschlossen die OPEC, Russland und andere Weltproduzenten aufgrund der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus, ihre Tagesproduktion um insgesamt fast zehn Millionen Barrel pro Tag zu senken. Die beispiellose Reduzierung dauerte bis Ende Juli.
Die daraus resultierende Erholung des Preises für den Energierohstoff auf das Niveau von 40 USD pro Barrel bei NYMEX-Rohölfutures und leicht darüber bei den Brent-Futures führte dazu, dass die Öl produzierenden Länder im August ihre Kürzung auf 7,7 Mio. Barrel pro Tag reduzierten.
Die massive Produktionskürzung erhöhte den Preis auf 40 USD pro Barrel, da sie einen großen Beitrag zum Ausgleich der Fundamentaldaten von Angebot und Nachfrage des Marktes leistete.
US-Ölproduktion sinkt weiter
Die Vereinigten Staaten sind der weltweit führende Rohölproduzent. Mitte März stieg die Tagesproduktion auf einen Rekordwert von 13,1 Millionen Barrel pro Tag. In den letzten Monaten zog der Preisverfall einen Rückgang der Produktion nach sich.
Der EIA nach, wurden in den USA zum Stichtag des 7. August 10,7 Mio Fass Öl am Tag gefördert, ein Rückgang um 18,3% gegenüber dem Allzeithoch. Laut Baker Hughes lag die Zahl der in den USA in Betrieb befindlichen Ölbohrplattformen am 14. August bei 172 - 598 weniger als zur gleichen Zeit vor einem Jahr.
Die US-Rohölproduktion ging zusammen mit der Förderung anderer Staaten zurück.
Unterdessen spiegelt der Trend bei den Lagerbeständen an Rohöl und Ölprodukten in den USA in den letzten drei Wochen die sinkende Produktion wider.
Quelle: EIA
Die Energieinformationsagentur meldete am 7. August die dritte Woche in Folge mit sinkenden Rohölreserven. Die Lagerbestände gingen seit der Woche zum 24. Juli um 22,5 Millionen Barrel zurück, und während die Benzinvorräte im Berichtszeitraum geringfügig um 419.000 Barrel zunahmen, verringerten sich die Destillatvorräte um 200.000 Barrel. Die Tagesproduktion ging in den letzten drei Wochen um 400.000 Barrel pro Tag zurück.
Quelle: API
Im gleichen Zeitraum meldete das American Petroleum Institute eine Reduzierung der Lagerbestände um 19,817 Millionen Barrel. Die Benzinvorräte fielen um 1,966 Millionen Barrel, während die Destillatvorräte um 1,062 Millionen Barrel höher lagen. Der Rückgang der Lagerbestände, die sinkende Tagesproduktion und der erhebliche Rückgang der Anzahl der aktiven Ölplattformen führen zu einem Rückgang der US-Produktion.
Das Credo lautet: "The Trend Is Your Friend" - und dieser zeigt nach oben. Der schwache Dollar unterstützt den Ölpreis zusätzlich
Seit Ende April zeigt die Preisentwicklung auf dem Rohölmarkt nach oben. Der Energierohstoff nahm von Ende Februar bis Ende April den Aufzug in den Keller, bevor der nächstfällige NYMEX-Futures-Kontrakt zum September über die Treppe wieder höher als 40 USD stieg.
Quelle: CQG
Wie der obige Tageschart zeigt, lagen sowohl das Momentum als auch relative Stärke des Rohöl-Futures-Marktes Ende letzter Woche über einem neutralen Wert. Die tägliche historische Volatilität von etwas mehr als 19% hat sich gegenüber einem Höchststand von über 171% Mitte März gelegt, da sich die täglichen Handelsspannen verengt haben.
Die Gesamtzahl der offenen Long- und Short-Positionen auf dem Rohölmarkt beträgt 2,060 Millionen Kontrakte, nachdem sie im Juli ein Tief von 1,957 Millionen erreicht hatte. Sie ist leicht mit dem Preis gestiegen, was typischerweise eine technische Bestätigung einer bullischen Preisentwicklung auf einem Terminmarkt ist.
Inzwischen ist der Dollarindex gesunken, seit er mit 103,96 im März seinen höchsten Stand seit 2002 erreicht hat.
Quelle: CQG
Der obige Wochenchart des Dollarindex zeigt, dass er in der ersten Aprilwoche ein Tief bei 92,475 erreichte und Ende letzter Woche auf dem Niveau von 93,11 lag. Ein schwacher Dollar stützt tendenziell die Rohstoffpreise.
Der fallende Dollar, die rückläufige Weltproduktion und die sich leerenden US-Rohöllager sind gute Nachrichten für den Preis des Energierohstoffs. Der als nächstes fällige September-Kontrakt wurde an der NYMEX Ende letzter Woche nahe dem jüngsten Hoch von 42,23 USD pro Barrel gehandelt. Die aktuellen Ziele nach oben sind 43,52 USD, das Hoch vom 5. August, 48,97 USD, der Gipfel vom 3. März und 54,55 USD, die Spitze vom 20. Februar. Angesichts positiver fundamentaler und technischer Faktoren, dürfte Rohöl in den kommenden Wochen auf der Treppe langsam nach oben gehen.