Trumps Zollankündigung hat die Ölpreise am Donnerstag um mehr als 6 Prozent kollabieren lassen. Das war der größte Preiseinbruch seit mehr als 6 Jahren. Durch den kompromisslosen Rutsch unter zahlreiche Unterstützungen sind weitere Verluste bei der US-Sorte WTI nicht ausgeschlossen.
Die Ölpreise waren bereits unter Druck gestanden, da die US-Notenbank Fed die Zinsen zwar gesenkt hatte, aber eben keine Versprechen für einen neuen und langen Senkungszyklus gab. Das erhöht nun die Furcht der Ölmarktbeobachter, dass das Ölangebot noch länger über der Nachfrage liegt als erwartet. Denn ein massiver Stimulus der Federal Reserve war bereits in dem Markt eingepreist und hatte die Hoffnung geweckt, damit die Weltwirtschaft neu zu beleben und so eben auch die Nachfrage nach Öl.
Am Donnerstag dann der Paukenschlag aus Washington: Trump kündigte Zölle von 10 Prozent auf alle verbleibenden China-Waren im Wert von 300 Milliarden Dollar an. Der Handelskrieg erreicht damit eine neue Eskalationsstufe und schürt die Furcht vor einer weltweiten Rezession. Da in Abschwungphasen weniger Öl benötigt wird, fällt der Preis des schwarzen Goldes.
Das Chartbild bei WTI ist aufgrund des starken Abverkaufs in Schieflage geraten. Weitere Verluste gilt es einzuplanen, wenn die Unterstützung bei 54,55/53,80 Dollar nachhaltig unterschritten wird. Preisabschläge auf bis zu 53/51,70 Dollar wären dann drin.
Auf der Oberseite würde nur ein Spurt über 56,80 Dollar das Chartbild wieder etwas aufhellen.