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Thyssenkrupp-Ausblick für 2021 enttäuschend

Veröffentlicht am 20.11.2020, 10:07
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Die Ergebnisse von Thyssenkrupp (DE:TKAG) für das vierte Quartal liegen laut der Citigroup (NYSE:C) über den Schätzungen. Der bereinigte EBIT-Verlust von 511 Millionen Euro sei 8 Prozent besser als vom Markt erwartet. Auch der negative freie Cashflow von 1,5 Milliarden Euro liege über der Schätzung. Die Nettoliquidität betrage nun 5,1 Milliarden Euro nach einer Nettoverschuldung von 8,9 Milliarden im Vorquartal. Die Unternehmensprognose für das Jahr 2021 liege bei EBIT und Cashflow hinter den Erwartungen des Marktes. Thyssenkrupp rechne für 2021 mit einem negativen EBIT im mittleren dreistelligen Millionenbereich, während die Citi-Analysten hier den Breakeven erwartet hatten. Auch der Ausblick auf einen negativen freien Cashflow von 1,5 Milliarden Euro bleibt klar unter der Prognose der Citigroup eines positiven freien Cashflow von 0,8 Milliarden Euro.

Aktien Schweiz

Nach der groben Seitwärtstendenz am Schweizer Aktienmarkt an den beiden Vortagen hat das Leitbarometer SMI am Donnerstag um 0,7 Prozent nachgegeben auf 10.491 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursverlierer und 4 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 52,25 (Mittwoch: 47,24) Millionen Aktien. In der Schweiz will die Regierung die militärische Unterstützung für überlastete Kliniken ausweiten. Der am schwersten von der Pandemie betroffene Kanton Genf hatte zusätzliche Unterstützung angefordert. Wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie kündigte die Regierung eine Verdopplung der Hilfen für Unternehmen auf eine Milliarde Franken an. Die Lage sei nach wie vor besorgniserregend, sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin, der zudem ankündigte, die Kurzarbeitsentschädigungen ausweiten zu wollen. Ganz am Ende mit einem Minus von 3 Prozent rangierte die zuletzt gestiegene ABB-Aktie. Das Unternehmen erwägt nach einer Überprüfung seines Portfolios den Verkauf von drei Divisionen mit 1,75 Milliarden Dollar Umsatz, wie es anlässlich seines Kapitalmarkttages mitteilte. Sika reihten sich mit einem Minus von 0,5 Prozent im Mittelfeld ein. Dass das Spezialitätenchemieunternehmen seine Kapazitäten in den Vereinigten Arabischen Emiraten erweitert, sorgte für keinen Auftrieb bei der Aktie.

Aktien international

Europa

An den europäischen Aktienmärkten ist es am Donnerstag nach unten gegangen. Der DAX verlor 0,9 Prozent auf 13.086 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,9 Prozent auf 3.452 Punkte nach unten. Während im Euro-Dollar-Paar der Greenback leichte Stärke zeigte, spielte am Devisenmarkt die Musik andernorts. Die türkische Lira legte gegenüber dem Dollar zu, nachdem die Zentralbank des Landes ihren Leitzins um 475 Basispunkte auf 15,00 Prozent angehoben hat. Der Dollar gibt zur Lira aktuell um 1,7 Prozent nach auf 7,58 und fällt damit auf ein Siebenwochentief. Wie die Notenbank mitteilte, soll eine "transparente und starke monetäre Straffung" durchgeführt werden, um die hohe Inflation des Landes als Folge der Lira-Schwäche in den Griff zu bekommen. Eine Zinserhöhung wurde am Markt weithin erwartet, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan den ehemaligen Zentralbankchef Murat Uysal abgesetzt und durch den Ex-Finanzminister Naci Agbal ersetzt hatte. Der britische Post- und Kurierdienst Royal Mail (LON:RMG) überraschte dagegen bei den Zahlen für das erste Halbjahr die Analysten von Liberum mit einem unerwarteten Plus im Paketgeschäft. Das Management geht davon aus, dass im restlichen Jahr das Paketgeschäft weiter florieren wird. Für die Liberum-Analysten bedeutet dies, dass die Analysten den Konsens für das Segment nach oben nehmen werden. Die kurzfristigen Aussichten stufen sie als weit besser als bisher erwartet ein. An der Börse in London ging es um 3,3 Prozent nach oben. Während Postunternehmen von dem "Stay at home" profitieren, fehlt den Fluglinien und Kinoketten die Kundschaft. Schon lange befindet sich Norwegian Air Shuttle in Turbulenzen, nun hat die Billig-Fluglinie wegen der Corona-Krise für zwei irische Tochterunternehmen Insolvenz angemeldet. Betroffen sind die Fluggesellschaft Norwegian Air International sowie die Leasinggesellschaft Arctic Aviation Assets. Vorangegangen war, dass die norwegische Regierung vergangene Woche weiteren Finanzhilfen für den von der Corona-Pandemie schwer getroffenen Luftfahrtkonzern eine Absage erteilt hatte. Die Airline schreibt seit Jahren bereits rote Zahlen. Die Aktie brach um 15,6 Prozent ein und notiert mit 0,40 Norwegischen Kronen auf Allzeittief. Für die Aktie von Cineworld ging es in London um 8,7 Prozent nach unten.

USA

Nach einem leichteren Start haben sich die Aktienkurse an der Wall Street am Donnerstag im Handelsverlauf wieder in positives Terrain bewegt und nahe den Tageshochs geschlossen. Dabei wurden Technologieaktien favorisiert, weil sie vielfach als Profiteure der Corona-Pandemie gelten. Drückten zunächst die Lockdown-Massnahmen auf die Stimmung, sorgte dann ein CNBC-Bericht für Auftrieb. Demnach könnten Demokraten und Republikaner im Kongress angesichts der hohen Corona-Zahlen möglicherweise doch wieder zu Gesprächen über ein Hilfspaket zusammenkommen. Ein solches wird unter anderem von der US-Notenbank schon lange gefordert, allerdings konnten sich beide Seiten bislang unter anderem über das Volumen noch nicht einigen. Der Dow-Jones-Index legte um 0,2 Prozent auf 29.483 Punkte zu, der S&P-500 um 0,4 Prozent. Die Nasdaq-Indizes gewannen bis zu 0,9 Prozent. Dass die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe seit Wochen erstmals wieder gestiegen und höher als erwartet ausgefallen waren, unterstrich die Dringlichkeit eines weiteren Stimuluspakets der Regierung. Besser als erwartet lasen sich derweil der Philly-Fed-Index und neue Immobiliendaten. Bei den Einzelwerten konnte der Grafikchiphersteller Nvidia (NASDAQ:NVDA) mit insgesamt guten Quartalszahlen nicht zu Käufen animieren. Die Erlöse in der Automobilzubehörsparte waren allerdings auch um 23 Prozent eingebrochen, und US-Sanktionen gegen China könnten Nvidia in Mitleidenschaft ziehen. Die Aktie ging wenig verändert aus dem Tag. Der Getränkeriese Coca-Cola (NYSE:KO) sieht sich mit einer möglichen Steuernachzahlung konfrontiert, weil er zu viele Gewinne auf ausländische Tochtergesellschaften verlagert haben soll. Der Kurs legte im Verlauf mit dem Markt dennoch zu und schloss 1,0 Prozent höher. Gopro sackten um fast 14 Prozent ab, nachdem der Kamerahersteller die Ausgabe einer bis 2025 laufenden Wandelanleihe im Volumen von 100 Millionen Dollar angekündigt hatte. Wandelanleihen wirken im Allgemeinen gewinnverwässernd.

Asien

An den asiatischen Börsen setzt sich am Freitag kein einheitlicher Trend durch. Beherrscht wird die Sitzung aber von der Coronakrise. Die Ministerpräsidenten in Japan und Südkorea mahnten zur Wachsamkeit, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Händler beschreiben den Handel daher geprägt von kurzfristigen Sorgen und langfristigen Chancen.

Anleihen

US-Staatsanleihen stiessen auf moderates Kaufinteresse. Die Zehnjahresrendite fiel um 2 Basispunkte auf 0,85 Prozent. 

Analysen

CS senkt IAG-Ziel auf 228 (287) p – Outperform
IR erhöht Bauer-Ziel auf 10,10 (9,90) EUR – Hold
JPM (NYSE:JPM) erhöht Renault-Ziel auf 37 (35) EUR – Overw.

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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