Die US-Aktien belebten sich, als der Kongress am Mittwoch zustimmte, 7,8 Mrd. USD auszugeben, um das Coronavirus zu besiegen. Das war drei Mal so hoch wie der Betrag, den Präsident Donald Trump vorgeschlagen hatte, eine Überraschung, die erforderlich war, um die Anlegerstimmung heutzutage etwas aufzuheitern.
Es ist klar, dass die Anleger weltweit nun der Meinung sind, dass die Geldpolitik allein keine weitere Finanzkrise regeln kann, da der Ausgangspunkt der Zinsen bereits extrem niedrig ist und die so tiefen Zinsen sich als zunehmend ineffizient erweisen, um die Investitionen zu befeuern. Das ist vor allem in Europa und Japan der Fall.
Der Dow (+4,53%), S&P 500 (4,22%) und Nasdaq (+3,85%) erholten sich am Mittwoch, und die Nachfrage nach den US-Aktien blieb in Asien stark, was die drei grossen US-Aktien-Futures um 2% steigen liess.
Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen erholte sich jenseits der 1%, was dem US-Dollar positiven Auftrieb verlieh. Der ISM-Index für das nicht verarbeitende Gewerbe deutete an, dass der Dienstleistungssektor in den USA im Februar so schnell wie seit einem Jahr nicht expandierte. Der Coronavirus-Ausbruch hatte bisher wenig Auswirkungen auf die Unternehmensumfragen, wie die harten Daten betroffen sein werden, bleibt abzuwarten.
Wo wir schon von den harten Daten sprechen: der ADP-Bericht zeigte, dass die US-Wirtschaft im Februar 183.000 private Stellen schuf, besser als die von den Analysten erwarteten 170.000, aber weniger als die 209.000 von vor einem Monat. Die am Freitag anstehenden NFP werden bei 175.000 erwartet, gegenüber 225.000 aus dem letzten Monat.
In Australien hat der Handelsüberschuss die Analystenerwartungen im Januar übertroffen. Der Überschuss ging von 5,38 Mrd. AUD vor einem Monat auf 5,21 Mrd. AUD zurück, gegenüber erwarteten 4,80 Mrd. AUD. Der Aussie legte gegenüber dem US-Dollar auf 0,6630 zu, da die jüngsten Handelsdaten vermuten liessen, dass der Coronavirus-Ausbruch in China die australische Wirtschaft nicht so hart getroffen hat, wie erwartet, zumindest im Januar.
Ansonsten überraschte die Bank of Canada (BoC) am Mittwoch mit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte, was den USDCAD auf 1,3430 brachte. Die Aktien in Toronto stiegen auf 2,22%.
Governor Bailey von der Bank of England (BoE) schwamm gegen den Strom, er sagte jedoch: «Was wir brauchen, sind mehr Belege über die genauen Auswirkungen, als wir aktuell haben.» Das Pfund Sterling stieg gegenüber dem Greenback auf 1,2874, da die BoE-Tauben nach Baileys Kommentaren einen Abflug machten. Aber das Aufwärtspotenzial sollte mit einer weiteren USD-Erholung und den zunehmenden Sorgen um die Brexit-Verhandlungen begrenzt bleiben.
Die meisten asiatischen Märkte legten in der Handelssitzung über Nacht zu. Der CSI 300 legte um 2,16% zu, der ASX 200 und der Nikkei zogen um mehr als 1% an.
Das Rohöl der Marke WTI handelte leicht unter der 48 USD-Marke pro Barrel. Die 2-tägige OPEC-Sitzung startet heute. Die Ankündigung einer niedrigeren OPEC-Produktion könnte das letzte Teil im Puzzle sein, um die Erholung der Aktienmärkte zu sichern. Aber die OPEC muss dafür bezahlen. Es wird von einer Senkung von 1 Mio. Barrel pro Tag ausgegangen, alles andere könnte eine Erholung der Ölpreise auf und über 50 USD bedrohen.
Die Tätigkeit der FTSE- (+0,60%) und DAX-Futures (+0,80%) deutet an, dass die europäischen Aktienindizes wohl einen zweiten Tag in Folge steigen dürften.
Der EURUSD konsolidierte etwas unter 1,1145, der gleitende 50-Tagesdurchschnitt. Die Erholung der US-Renditen und des Dollars könnte eine Abwärtskorrektur unter 1,11 auslösen. Die nächste Unterstützung zeigt sich bei 1,1063, der gleitende 200-Tagesdurchschnitt.