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US-Präsident Donald Trump hat das Billionen-Rettungspaket zur Eindämmung der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie unterzeichnet. Der Präsident setzte mit seiner Unterschrift am Freitagabend im Weissen Haus das grösste Rettungspaket in der Geschichte des Landes in Kraft. Es sieht Hilfsmassnahmen für Bürger und Wirtschaft im Umfang von rund zwei Billionen Dollar vor. Trump dankte seinen Republikanern und den oppositionellen Demokraten dafür, sich zusammengeschlossen und "Amerika an erste Stelle" gesetzt zu haben. Der "unsichtbare Feind" - das Coronavirus - habe die USA hart getroffen. Das Hilfspaket sieht massive Finanzhilfen für Beschäftigte, Arbeitslose, Unternehmen und Krankenhäuser vor. So sollen alle US-Bürger mit einem Jahresgehalt unter 75.000 einen Scheck über 1.200 Dollar erhalten. Zahlungen und Bezugsdauer der Arbeitslosenversicherung werden ausgeweitet. Für in Not geratene Konzerne wird ein 500 Milliarden schwerer Rettungsfonds aufgelegt, mehr als 350 Milliarden Dollar sollen für kleine und mittlere Unternehmen bereitgestellt werden. Milliardenhilfen sind auch für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen vorgesehen.
Aktien Schweiz
Dank seines defensiven Charakters hielt sich der Aktienmarkt in der Schweiz etwas besser als viele andere europäische Märkte oder die Wall Street. Der SMI verlor 2,3 Prozent auf 8.996 Punkte. Auf Wochenbasis liegt der Schweizer Markt immerhin 4,3 Prozent im Plus. Wie viele andere Unternehmen musste auch Lafargeholcim angesichts der unsicheren Auswirkungen der Coronavirus-Krise seine Prognose für 2020 zurückziehen. Der Baukonzern hat zugleich weltweit einen Aktionsplan zur Senkung der Kosten und Herunterfahren der Investitionen eingeleitet. Den Dividendenvorschlag von 2 Schweizer Franken je Aktie bekräftigte Lafargeholcim. Positive Analystenstimmen von Davy und Morgan Stanley (NYSE:MS) konnten die Anleger nicht beeindrucken. Die Aktie sauste um 5 Prozent abwärts. Europaweit war der Bankensektor unter Druck, der zu den besonders krisengeplagten Branchen gehört. In der Schweiz fielen Credit Suisse (SIX:CSGN) um 7 Prozent und UBS (SIX:UBSG) um knapp 5 Prozent. Noch recht gut hielten sich die defensiven Pharmawerte. Roche (SIX:RO) gaben 0,3 Prozent ab, Novartis (SIX:NOVN) fielen 1,2 Prozent. Die ebenfalls defensiven Nestle (SIX:NESN) profitierten von der alten Börsianerweisheit: "Gegessen wird immer". Sie gaben "nur" 1,3 Prozent ab.
Aktien international
Europa
Sehr schwache US-Vorlagen haben am Freitag auch auf die europäischen Aktienkurse gedrückt. Der DAX verlor 3,7 Prozent auf 9.633 Punkte und der Euro-Stoxx-50 fiel um 4,2 Prozent auf 2.729 Punkte. Während in Europa der Höhepunkt der Corona-Pandemie schon nahe sein könnte, entwickelt sich in den USA mit New Orleans anscheinend ein weiteres Epizentrum der Krankheitswelle. Angeführt wurde die Verliererliste von den besonders krisengeplagten Aktien der Reise- und Touristik-Branche, den Ölaktien, den Autotiteln und den Banken mit Abschlägen der Branchenindizes von mehr als 5 Prozent. Kein einziger Sektorindex schloss im Plus, sogar der Index der defensiven Pharmatitel stand mit einem Minus von 0,8 Prozent auf der Verliererseite, wobei er sich noch am besten hielt. Im DAX hielten Daimler (DE:DAIGn) und Covestro (F:1COV) mit Abschlägen von jeweils 8,1 Prozent die rote Laterne, wobei VW (DE:VOWG) mit 7,3 Prozent Minus nicht viel besser aussahen. Auf der Gewinnerseite standen die beiden Pharmawerte Fresenius (DE:FREG) mit einem Plus von 1,2 Prozent und Fresenius Medical Care (DE:FMEG), die um 0,4 Prozent stiegen.
USA
Nach einer dreitägigen Rally haben Anleger am Freitag Gewinne an der Wall Street mitgenommen - dies zumal vor dem Wochenende. Gerade in den letzten Handelsminuten wurde nochmals kräftig abverkauft. Einige Händler zeigten sich dennoch überrascht vom jüngsten Höhenflug der US-Börsen, der einige Indizes wieder in den Bullenmarktmodus geführt hat. Und selbst am Freitag blieben die Verluste gemessen an den massiven Kursgewinnen der Woche noch verhalten. Der Dow-Jones-Index hat in der Woche knapp 13 Prozent gewonnen, das war das grösste Plus seit 1938. Der Dow-Jones-Index verlor 4,1 Prozent auf 21.637 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite fielen um 3,4 bzw. 3,8 Prozent zu. Unter den Einzelaktien brachen die Kurse von Kreuzfahrtreedereien ein - mal wieder. Die Unternehmen sollen keine US-Hilfen im Rahmen der Rettungspakete erhalten. Carnival (LON:CCL) und Royal Caribbean Cruises gaben gut 20 bzw 15 Prozent ab. Die Disney-Aktie sackte um 8,5 Prozent ab. Der Aktienkurs von Lululemon Athletica gab um 6 Prozent nach. KB Home fielen um 5,9 Prozent. Hilton verloren 5,5 Prozent. Progress Software fielen um 5,3 Prozent. Die Aktie des Technologiekonzerns Dell büsste 8,9 Prozent ein.
Asien
An den asiatischen Aktienmärkten geht es am Montag auf breiter Front abwärts. Eine Ausnahme macht Australien, wo es nach dem derben Rückschlag am Freitag wieder steil nach oben geht. Allerdings scheint die Risikoscheu insgesamt nicht mehr ganz so stark ausgeprägt wie an den vorangegangenen Wochenauftakten.
Anleihen
An den asiatischen Aktienmärkten geht es am Montag auf breiter Front abwärts. Eine Ausnahme macht Australien, wo es nach dem derben Rückschlag am Freitag wieder steil nach oben geht. Allerdings scheint die Risikoscheu insgesamt nicht mehr ganz so stark ausgeprägt wie an den vorangegangenen Wochenauftakten.
Analysen
Kepler senkt Cewe (DE:CWCG) auf 99 (107) EUR/Hold - Händler
MS senkt Ziel Goldman Sachs (NYSE:GS) auf 164 (231) USD - Equalw.
CS senkt Orange(DE:FTE)-Ziel auf 14 (15) EUR - Outperf.
Warburg senkt Ziel Pfeiffer Vacuum (DE:PV). auf 130 (140) EUR - Hold
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