Schweizer Daten: Uneinheitliches Signal (von Arnaud Masset)
Der Schweizer Einzelhandelsumsatz verbesserte sich im September leicht und stieg im Jahresvergleich um 0,2% an. Die Stimmung insgesamt ist jedoch uneinheitlich, da der vorherige Wert von ersten Schätzungen von -0,3% auf -0,6% nach unten revidiert wurde. Über den Sommer hinweg brachte die leichte Aufwertung des Schweizer Franken gegenüber der Einheitswährung der Wirtschaft etwas frische Luft, was dazu beigetragen hat, den Druck von der SNB zu nehmen und die Verbraucherstimmung zu einem gewissen Ausmaß zu verbessern. Die Schweizer Wirtschaft befindet sich im Umkehrtrend und das verarbeitende Gewerbe erholt sich endlich, nachdem die SNB die Bindung des Schweizer Franken am 15. Januar aufgehoben hatte. Der Purchasing Managers' Index stieg von 49,5 im September auf 50,7 und übertraf die Markterwartungen von 50,1, was hauptsächlich an einem überraschenden Anstieg der Produktionsleistung lag (53,7 gegenüber 49,1 im September).
Trotz dieser viel versprechenden Nachrichten bleibt die Schweizer Wirtschaft anfällig und stark von externen Faktoren abhängig. Jüngste Erklärungen von Mario Draghi signalisieren, dass die EZB für weitere Anreize bereit ist. Dies dürfte die Sorgen um einen schwächeren EUR/CHF erhöhen, was einen schwarzen Schatten über die Schweizer Wirtschaftsprognosen wirft und wieder Unsicherheiten aufkommen lässt. Der EUR/CHF tritt heute Morgen zwischen 1,0860 und 1,09 auf der Stelle.
US-Daten sind Schlüssel für Festlegung des Zeitpunktes der Zinserhöhung (von Peter Rosenstreich)
In den USA wird der ISM für das verarbeitende Gewerbe bei 50,0 gegenüber einer Zahl von 50,2 im September erwartet. Die US-Bauausgaben werden bei 0,5% erwartet, gegenüber einem Anstieg von 0,7% im September. Jüngste Fed-Statements haben das Dezember-Meeting wieder ins Rampenlicht gerückt, womit die Daten zwischen jetzt und dann an Bedeutung gewinnen werden (Händler werden sich diese Woche den ISM für das verarbeitende Gewerbe und die Löhne genau ansehen). Unsicherheit über den Zeitpunkt der Zinserhöhung der Fed und Kommentare von EZB-Präsident Mario Draghi, der sagt, dass die Ausweitung des aktuellen QE-Programms weiter eine "offene Frage" sei, lassen vermuten, dass der EUR/USD in seinem aktuellen Konsolidierungsmuster zwischen 1,0900 und 1,1096 gefangen bleiben wird.
Chinesische Daten schwach (von Peter Rosenstreich)
Leicht ermutigende Nachrichten kamen aus China, wo der Anstieg des chinesischen Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe im Oktober auf 48,3 angestiegen ist, über dem Konsens von 47,6 und der Notierung vom September bei 47,2. Doch mit einem verarbeitenden Gewerbe, das weiter unter 50 liegt und somit eine Schrumpfung andeutet, interpretierten die Märkte die Zahl als Signal zur Risikovermeidung und verkauften die regionalen Aktienindizes in Asien. Der offizielle NBS PMI für Oktober blieb gegenüber Erwartungen an eine Verbesserung auf 50,0 unverändert bei 49,8 hängen. Neue Bestellungen sind leicht um 0,1 auf 50,3 angestiegen, dies lag eher an den Aufträgen aus dem Inland als an den ausländischen Aufträgen. Während die Märkte heute die Veröffentlichungen als Beleg dafür ansahen, dass China weiter stagniert, sehen wir fehlende negative Zahlen als positiv an. China ist klar deutlichem Gegenwind ausgesetzt, aber die heutigen Daten und die Nebenentwicklungen (u. a. die pro-aktiven Anreiz-Strategien der Regierung und der PBoC) lassen eine Stabilisierung vermuten. Berücksichtigt man die düsteren Prognosen für China, ist ein leichter Fortschritt bei der chinesischen Produktion schon eine positive Entwicklung, auch wenn wesentliche Verbesserungen fehlen. Wir gehen davon aus, dass die Zentralregierung in den kommenden Monaten zusätzliche Unterstützung bieten wird, und die Implementierung der eingeführten Maßnahmen einen starken Impuls darstellen werden. Dies sollte zusammen mit den PBoC-Maßnahmen (zwei bis drei weitere Zinssenkungen im Jahr 2016) dem chinesischen Wachstum den Auftrieb geben, den es braucht.
EURUSD Der EUR/USD gönnt sich eine Pause nach dem jüngsten kurzfristig überzogenen Anstieg und ist zu einer Konsolidierung übergegangen. Er hat den schwachen Widerstand bei 1,0989 durchbrochen, was die kurzfristigen Sorgen der bärischen Intraday-Korrektur der letzten Woche etwas abmildert. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,1387 (Tief vom 20. 10. 2015). Stärkerer Widerstand liegt bei 1,1561 (Tief vom 26. 8. 2015). Seit März 2015 verbessert sich das Paar. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Die technische Struktur begünstigt einen Ausbruch nach oben. Starker Widerstand liegt bei 1,1871 (12. 1. 2015).
GBPUSD Der GBP/USD pausiert nach seiner bullischen Rallye, doch halten Sie nach dem Anfangswiderstand bei 1,5529 (Hoch vom 18. 9. 2015) Ausschau. Die kurzfristige technische Struktur deutet auf ein anhaltend bullisches Momentum hin. Eine Anfangsunterstützung liegt bei 1,5202 (Hoch vom 6. 6. 2014). Langfristig sieht die technische Struktur nach einer Erholung aus, so lange die Unterstützung bei 1,5089 hält. Es wird eine Rückkehr in den Aufstiegsbereich aus den Jahren 2013-2014 erwartet.
USDJPY Der USD/JPY setzt seine Bewegung innerhalb seines Bereiches fort und befindet sich im Angriff auf die jüngsten Tiefs bei 120,80 (Tief vom 28. 10. 2015). Doch das Trading innerhalb seines Bereichs sollte sich fortsetzen. Ein starker Widerstand liegt bei 121,75 (Hoch vom 28. 8. 2015). Wir erwarten einen anhaltenden Anstieg bis zum Widerstand bei 121,75. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).
USDCHF Der USD/CHF hat bei 0,9957 (Hoch vom 29. 10. 2015) eine kräftige bärische Intraday-Umkehr hingelegt, die kurzfristig die Kurse deckeln wird. Nach einer kurzen Konsolidierungsphase sollte das Paar bereit sein für einen Angriff auf den psychologischen Widerstand bei 1,000. Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9476 (Tief vom 15. 10. 2015). Erwarten Sie zunehmend feste Notierungen. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 gebrochen, was auf ein Ende des Abwärtstrends hindeutet. Dies bedeutet die Wiederaufnahme des Bullentrends. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).