Welche Information beinhaltet die Price Action im EUR/USD der vergangenen Woche? Blickt man auf die Entwicklung der Zinsen 10-jähriger US Treasuries und sieht die Tatsache, dass diese auf den höchsten Niveaus seit August 2011 notieren, lässt sich hieraus vor allem eines schließen: die Marktteilnehmer antizipieren mehr und mehr eine Reduktion quantitativer Maßnahmen, schenkt man den letzten Umfrage bspw. bei Bloomberg oder Reuters Glauben, dann bereits im September.
Aus genau diesem einseitigen Sentiment könnte sich in der kommenden Woche eine heftige Squeeze-Bewegung im US-Dollar entfalten, welche den EUR/USD über sein Juni-Hoch katapultieren könnte.
Die Argumentation dahinter lautet wie folgt:
James Bullard von der St. Louis FED hat in den vergangenen Tagen erste Zweifel bezüglich der anziehenden Zinsen geäußert. Hieraus resultiert nun, dass einige Marktteilnehmer in Frage zu stellen scheinen, ob die FED, angenommen sie tapert tatsächlich im September, denn aggressiv tapern kann oder sich hier nicht ein wenig zurückhält und eventuell nur einen kleinen Test-Ballon in Höhe von 10 Mrd. USD monatlich fliegen lässt um mal zu schauen, wie die gloablen Finanzmärkte auf einen Entzug der Notenbank-Liquidität und anziehende Zinsen reagieren (in diesem Zusammenhang kommt auch das sogenannte Deleveraging, thematisiert im Morning Meeting, ins Spiel, welches Bezug nimmt auf die auf Rekordniveaus gehebelten Aktienengagements an der NYSE).
Dieser Taper scheint allerdings bereits größtenteils eingepreist, sprich: für einen bullishen US-Dollar wäre es nötig, dass die FED ihre Aufkäufe von Anleihen in größerem Maße reduziert, als dies aktuell vom Markt antizipiert wird.
Auch die technische Seite unterstreicht den angeschlagenen Ausblick für den US-Dollar: so hat der US-Dollar Index von FXCM seine untere Aufwärtstrendkanalbegrenzung gebrochen und besitzt mit aufkommender Abwärtsdynamik Potential in Richtung seiner Juni-Tiefs um 10.470 Punkte verkauft zu werden.
Sollte es zu einem Bruch der Juni-/August-Hochs kommen, so wäre darüber im EUR/USD zunächst mit einem Lauf in Richtung der 1,3500 / 20er Region zu rechnen. Das nächste Ziel oberhalb dieses Levels befindet sich dann erst wieder im Bereich des 2013er Jahreshochs um 1,3710 USD.
Auf der Kehrseite beinhaltet ein erneuter Abprall an der 1,34er Marke zunächst Rückschlag-Potential in den Bereich um 1,3200 USD.
Wichtige Marken (19.08. – 23.08.2013):
Support: 1,3190 / 3200
Resist: 1,3710 | 1,3520 / 00 | 1,3420 / 00