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USA: Mögliche Begrenzung der Ölexporte nach China - was Händler jetzt wissen müssen

Veröffentlicht am 02.03.2023, 14:59
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Der US-Kongress prüft derzeit zwei Gesetzesentwürfe zur Begrenzung von Ölexporten nach China
  • Der erste Gesetzentwurf würde den Verkauf von Öl aus der strategischen Erdölreserve (SPR) an China verhindern
  • Der zweite Entwurf würde die Ausfuhr von Rohöl und raffiniertem Öl in das asiatische Riesenreich teilweise verbieten
  • Der Kongress der Vereinigten Staaten prüft derzeit zwei Gesetze zur Begrenzung der Ölausfuhren der USA nach China.

    Der erste Gesetzentwurf, der im Januar vom Repräsentantenhaus verabschiedet wurde, zielt darauf ab, den Verkauf von Öl aus der strategischen Erdölreserve (SPR) an China zu unterbinden.

    Der zweite Gesetzentwurf mit der Bezeichnung "China Oil Export Prohibition Act of 2023" wurde in den Senat eingebracht und würde die Ausfuhr von Rohöl, raffiniertem Öl und bestimmten Erdölprodukten nach China untersagen. Dieser Entwurf wurde im Senat noch nicht zur Abstimmung vorgestellt.

    Händler sollten sich über die möglichen Auswirkungen dieser Gesetzgebung auf den Markt im Klaren sein, da der Druck auf die US-Gesetzgeber wächst, Maßnahmen gegen China zu ergreifen, insbesondere nach dem Abschuss eines chinesischen Spionageballons über den USA im Februar.

    Der erste Gesetzentwurf, der auf Verkäufe aus der SPR abzielt, hätte keine großen Auswirkungen auf den Markt, da solche Geschäfte derzeit ohnehin unwahrscheinlich sind. Unipec, der Handelszweig des chinesischen Ölriesen Sinopec Shanghai Petrochemical (OTC:SHIIY), hatte noch im Juli 2022 950.000 Barrel Öl aus der SPR gekauft.

    Das entsprach etwa 1/5 aller ausländischen Käufe aus der US-Notreserve, die im vergangenen Jahr genehmigt wurden. Nach Angaben von Rapidan Energy wird der Gesetzentwurf, der den Verkauf von amerikanischem Öl aus der SPR an China verbietet, vom Senat wahrscheinlich einstimmig angenommen werden.

    Die Händler sollten darauf vorbereitet sein, dass die Medien in diesem Fall versuchen werden, die Gesetzgebung als folgenreicher darzustellen, als sie tatsächlich sein wird, so dass es zwar zu einer ersten, heftigeren Reaktion des Marktes kommen kann, in Wirklichkeit aber keine Auswirkungen zu erwarten sind.

    Der zweite Gesetzentwurf, der darauf abzielt, die Ölexporte der USA nach China stark einzuschränken, aber nicht ganz zu verbieten, hätte wesentlich größere Auswirkungen auf den Markt. Im Jahr 2021 entfielen rund 7 % des US-Erdölexportmarktes (Rohöl und Ölprodukte) auf China.

    China war nach Mexiko und Kanada immerhin der drittgrößte Abnehmer. Im Jahr 2021 importierte das Land 9 % aller Rohölexporte der USA und war damit der fünftgrößte Abnehmer. Der Gesetzentwurf zur Begrenzung der US-Erdölverkäufe an China sieht eine Ausnahmeregelung für NGLs vor, die etwa ein Drittel bis die Hälfte der chinesischen Importe ausmachen.

    Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Gesetzentwurf vom Senat oder dem Repräsentantenhaus angenommen wird, da er den amerikanischen Ölproduzenten und Raffinerien schaden würde. China ist zwar nicht der wichtigste Markt für amerikanisches Rohöl oder Erdölerzeugnisse, jedoch ein bedeutender Markt.

    Eine Abschottung des Marktes für amerikanisches Rohöl und Raffinerieprodukte würde den Preis für WTI wahrscheinlich leicht sinken lassen. Während das für die US-Verbraucher gut sein mag, könnte es für die Raffinerien problematisch werden, da sie dadurch mit einem Überangebot an für China bestimmten Produkten konfrontiert sein könnten, die der US-Markt nicht aufnehmen kann.

    Letztendlich würden das für China bestimmte US-Rohöl und die Erdölerzeugnisse andere globale Absatzmärkte finden, aber die Anpassungsphase würde den Ölproduzenten und Raffinerien schaden.

    Aus chinesischer Sicht wäre ein Verbot der direkten Einfuhr von Öl aus den Vereinigten Staaten nicht so einschneidend. Im Jahr 2021 betrug der Anteil des US-Öls an den chinesischen Ölimporten lediglich 2,3 % (Platz 11 der wichtigsten Quellen).

    China neigt dazu, seine Importe aus den Vereinigten Staaten zu erhöhen, wenn sich der Spread zwischen WTI und Brent vergrößert, was US-Öl relativ billiger macht, aber es importiert nie so viel Öl aus den USA, als dass ein Embargo das Land in Bedrängnis bringen würde.

    Darüber hinaus ist es für Händler wichtig, dass ein mögliches Verbot von Ölverkäufen nach China nur die direkten Verkäufe zwischen den USA und China betreffen würde. Rohöl und Erdölerzeugnisse aus den USA könnten immer noch durch heimliche Schiff-zu-Schiff-Umladungen über dritte Handelsunternehmen nach China gelangen. Wenn China wirklich Erdöl aus den USA will, wird es einen Weg finden, es zu bekommen.

    Disclaimer: Die Autorin ist in keinen der hier genannten Anlagen investiert.

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Aktuelle Kommentare

China bezieht dann eben mehr Öl aus Russland. Das ist wahrscheinlich noch billiger als das amerikanische. Und die USA schadet mit Ihrem Embargo eher der eigenen Ölindustrie.
Sehr aufschlussreich, vielen Dank, Frau Wald!
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