Der Jahresauftakt an den Aktienmärkten ist durchwachsen ausgefallen. Die großen Indizes notieren inzwischen im Minus, weil die Renditen bei den langlaufenden Anleihen kräftig gestiegen sind und Leitzinssenkungen für 2025 immer stärker ausgepreist werden. Der Markt steckt in einem Dilemma: US-Aktien sind im Schnitt hoch bewertet und europäische Aktien leiden unter der schwachen konjunkturellen Entwicklung in Europa. Wir sind daher zuletzt vorsichtiger geworden und präferieren aktuell defensive Papiere.
Es klingt wie ein Widerspruch: Die deutsche Wirtschaft befindet sich das dritte Jahr in Folge in der Rezession und der deutsche Leitindex DAX notiert nah am Rekordhoch. Wie die jüngsten Konjunkturdaten zeigen, zeichnet sich auch keine Besserung der wirtschaftlichen Lage ab. Ein gar positiver Trend ist derzeit nicht abzusehen. So fielen die Auftragseingänge für die deutsche Industrie im November deutlich um 5,4 %. Vor allem im Maschinenbau sind die Aufträge mit 6 % besonders stark eingebrochen.
Die Exporte konnten dagegen etwas zulegen, wurden aber vor allem durch eine stark steigende Nachfrage aus den USA befeuert, wobei vorgezogene Einkäufe angesichts drohender Zollanhebungen durch die künftige US-Administration unter Präsident Trump der Grund dafür sein dürften. Gleichzeitig kommen aus China, dem zweitwichtigsten Abnehmer deutscher Exporte, weiterhin schwache Wirtschaftsdaten und eine sinkende Exportnachfrage.
Renditen werden zu einem starken Belastungsfaktor
Die robuste Nachfrage aus den USA spiegelt deren relative wirtschaftliche Stärke wider, was auch die ersten Konjunkturdaten 2025 vom Arbeitsmarkt bestätigen. Sie fallen nach wie vor solide aus und bestätigen die gute Verfassung der US-Wirtschaft. Gleichzeitig sinkt die Wahrscheinlichkeit für US-Leitzinssenkungen, die ersten US-Banken gehen sogar schon von Leitzinserhöhungen in diesem Jahr aus. Entsprechend stark sind die Renditen gestiegen, und sie belasten den Aktienmarkt. Die 10-jährigen Kapitalmarktzinsen in den USA liegen bei 4,77 % und notieren damit auf dem höchsten Niveau seit November 2023.
Bereits 2024 haben sich die US-Märkte deutlich besser entwickelt als europäische Indizes, die dennoch positive Renditen für 2024 erzielen konnten. Zahlreiche Analysten erwarten, dass Europa 2025 stärker profitieren wird, weil sie günstiger bewertet sind. Ein starker US-Dollar begünstigt einen Wechsel raus aus US-Aktien in europäische Titel. Zudem werden Übernahmen europäischer Unternehmen durch einen starken Dollar erleichtert.
Europa mit Chancen, aber …
Allerdings dürften diese Pluspunkte nicht für eine Outperformance in Europa ausreichen. So bewegen sich die Margen vieler Firmen bereits auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Dadurch wird es für viele Unternehmen schwieriger, ihre Profitabilität weiter zu steigern. Hinzu kommt die Aussicht auf mögliche Strafzölle durch die neue US-Regierung, die für Verunsicherung sorgt. Die jüngste Abkühlung in der europäischen Industrie bestätigt die Sorgen eines weiteren europäischen Abschwungs, insbesondere in Deutschland.
Dagegen spricht das Anlegersentiment für europäische Aktien. US-Aktien haben in den vergangenen Jahren das meiste internationale Kapital angezogen, während europäische Titel von institutionellen Anlegern gemieden wurden. Wenn sich die Stimmung in Europa aufhellt, könnten europäische Aktien in der Anlegergunst wieder steigen und Zuflüsse nach Europa auslösen. Allerdings bleiben viele europäische Titel trotz attraktiver Einstiegsniveaus und vorhandenem Erholungspotenzial konjunkturellen und handelspolitischen Risiken ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund bleiben US-Aktien die Favoriten, auch wenn insgesamt die Unsicherheit für die Aktienmärkte zugenommen hat und die großen US-Indizes zuletzt verloren hatten. Alle drei großen US-Indizes notieren seit Jahresanfang leicht im Minus.
Investmentidee(n) auf den Nasdaq 100
In den vergangenen Wochen traten die Kurse der meisten US-Indizes auf der Stelle. Wir bleiben daher unserer leicht defensiven Strategie mit Seitwärtspapieren treu und kaufen ein Discount-Zertifikat auf den Nasdaq 100. Das Papier mit der ISIN DE000VD8A7E3 ist gut bewertet und hat einen Cap (Höchstauszahlungsbetrag) bei 20.700 Punkten. Notiert der Nasdaq 100 bei Fälligkeit im Juni 2025 mindestens auf dem Cap bei 20.700 Punkten, erzielen Anleger eine Maximalrendite von 7,2 % (16,4 % p.a.). Unterhalb von 20.700 Punkten verringert sich der Gewinn, der Break-Even liegt bei 19.325 Punkten.