Die Anleger sind in dem aktuellen «risikoscheuen» Umfeld viel zu voreilig. Das Ende der «Goldlöckchen»-Theorie, die die Mentalität, alles zu verkaufen, fördert, hat nicht die strukturelle Unterstützung, die wir brauchen würden, damit sich der Pullback zu einer erweiterten Korrektur entwickeln könnte. Die Märkte preisen eine Verlangsamung beim US-Wachstum ein, während die Inflation weiter steigen dürfte.
Das Umfeld der «Stagflation» belastet die Aktienkurse im Allgemeinen. Aber der Gedanke, dass Prognosen für eine langsamer werdende Aktivität im 2. Halbjahr die erhöhten Gewinne pro Aktie unter Druck setzen könnten sind nur am Rande richtig.
Während sich die USA in einer späten Phase des Geschäftszyklus befindet, befindet sich die Mehrheit der Welt, Europa, Japan und China in einer frühen bis mittleren Phase des Zyklus. Wir denken, dass die Schwäche in den USA durch die Wirtschaftsstärke in den anderen Ländern unterstützt wird. Was die Bedenken im Zusammenhang mit einer Straffung der Politik der Zentralbanken angeht vermuten wir, dass die Bedenken, dass die EZB, SNB und BoJ früher als erwartet aus ihrer Politik aussteigen könnten, unbegründet sind (stark fallende Optionspreise für den USDCHF und USDJPY scheinen nur reaktionär). Die Fed hat Jahre lang gebraucht, einen Straffungszyklus zu entwickeln, und es ist wahrscheinlich, dass andere Zentralbanken ebenfalls diesen schrittweisen Ansatz ergreifen.Die global lockere Geldpolitik wird 2018 weiter aus einer relativen Position heraus fortgesetzt werden. Und dieser Faktor unterstützt, dass die Anleger weiter Risiko eingehen.