🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

US-Wahl: Heute keine Klarheit - Corona kritisch - EZB auf Abwegen?

Veröffentlicht am 04.11.2020, 09:07
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
EUR/USD
-
USD/JPY
-
EUR/JPY
-
EUR/CHF
-

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1656 (05:59 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1604 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 104,81. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122,18. EUR-CHF oszilliert bei 1,0672.

Der gestern offensichtliche Optimismus an den Finanzmärkten korrelierte mit der Erwartungshaltung, dass Joe Biden die Wahl klar gewinnen würde (dazu diverse Reuters-Artikel).

Die Erwartungshaltung eines klaren Sieges von Joe Biden lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht aufrechterhalten. Das Rennen fällt knapp aus, was unserem Annahmen entspricht (siehe Forex Report vom 3.11.2020). 

Problematisch ist darüber hinaus, dass die Briefwahlstimmen zum Teil (unterschiedliche Regelungen in Bundesstaaten) erst verzögert ausgezählt werden dürfen. Ergo wird sich heute kaum ein belastbares Ergebnis einstellen können, da das Volumen der Teilnehmer der Briefwahl erheblich ist.

Es geht aber nicht nur um die Präsidentschaftswahlen. Laut aktuell verfügbaren Nachrichten können die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigen. Die Lage im Senat ist unklar. Dort hatten die Republikaner eine Mehrheit (53 von 100 Sitzen). Sollte die Senatsmehrheit den Demokraten zufallen, könnte das für eine Präsidentschaft Trumps, sofern er gewinnen würde, starke Einschränkungen mit sich bringen. 

Donald Trump hat in einer ersten Botschaft an die Öffentlichkeit gewarnt, dass die Demokraten den Wahlsieg stehen wollen würden. Diese Äußerung liefert Öl ins Feuer für ein gespaltenes Land. Das Risiko, dass bei einem knappen oder unklarem Wahlausgang Unruhen in den USA ausbrechen, ist vor diesem Hintergrund real. 

Diesbezüglich erscheint die Ausrichtung an den Finanzmärkten pro Risikofreude ambitioniert auszufallen, denn es gibt noch weitere reale Belastungen.


Die Corona-Lage ist kritisch:

Hinsichtlich der aktuellen Daten, die von der Politik als relevant erachtet werden, ergibt sich die kritischste Corona-Lage seit Ausbruch der Krise in Europa und den USA. Was im Frühjahr für Panik an den Finanzmärkten (dynamischster Einbruch an den Aktienmärkten in der Weltgeschichte) sorgte, wird jetzt zu größten Teilen in der Diskontierung an den Märkten ausgeblendet. Wir nehmen das zur Kenntnis.

Dass die USA mit 92.500 Fällen innerhalb von 24 Stunden mehr neu positiv getestete Personen bekanntgaben als China (91.478) in der gesamten Pandemie meldete, ist offensichtlich irrelevant. Ebenso liegt die Zahl der an und mit Corona Verstorbenen in den USA in den letzten 24 Stunden mit 1142 bei gut 24% der in China insgesamt verstorbenen Personen an und mit Corona (4.739).

Die Nachrichten aus Europa sind nicht erbaulich. In der Schweiz spitzt sich die Lage auf dem Intensivstationen zu. In Frankreich kommt es in Paris zu Ausgangssperren. Schweden kündigt lokale Beschränkungen an.

In Deutschland ist das Bild nicht prekär, aber wird von der Politik als kritisch bewertet. Derzeit sind von 28.720 verfügbaren Intensivbetten 21.482 belegt. Elf Prozent der in Anspruch genommenen Intensivbetten (2.388) sind von Covid-19 Patienten belegt. Davon werden 1.256 beatmet (53%).


Fazit:

Die Corona-Situation ist global betrachtet heterogen. Gleiches gilt für die sich daraus ergebende konjunkturelle Situation. 

Der asiatische Raum hat die Lage im Griff. Das zeigt der Blick auf die aktiven Fälle (China: 527, Taiwan 39, Südkorea 1.835, Singapur 64, Hongkong 131, Vietnam 98, Japan 8.419). Die Wirtschaft erholt sich weitgehend dynamisch (Ausdruck endogener Stärke).

Die Situation in Europa und den USA ist weitaus kritischer als im Frühjahr (relevant erachtete Kriterien). Während Europa erneut den Weg des Lockdowns wählt, wird in den USA ein anderer Weg eingeschlagen. In der Folge steht insbesondere der Dienstleistungssektor Europas global betrachtet unter dem stärksten Druck im globalen Vergleich.


EZB auf Abwegen?

Die EZB könnte laut EZB-Direktorin Schnabel die Einlagezinsen für Geldhäuser weiter senken. Es gebe derzeit jedoch noch keine Entscheidung. Die Gestaltung des PEPP stehe im Vordergrund. Die EZB ermittle, was in der gegebenen Situation am geeignetsten sei.

Es ist richtig, dass die EZB bezüglich potenzieller Notfallmaßnahmen alle ihre Instrumente in Erwägung zieht. Wir begrüßen auch, dass im Zweifelsfall das PEPP-Programm qualitativ und/oder quantitativ bei Bedarf angepasst werden soll.

Weiter Zinssenkungen, also die Belegung des Produktionsfaktors Kapital mit einer noch höheren Negativrendite, gilt es, kritisch zu begleiten. Ein positiver Grenznutzen ist aus meiner Sicht nicht erkennbar (faktischer indirekter Vermögenssteuereffekt!).


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Positiver Akzent

In Irland stieg der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor per Oktober von zuvor 45,8 auf 48,3 Punkte.


USA: Positive Akzente

Der ISM New York Business Conditions Index legte per Oktober von zuvor 56,1 auf 65,1 Zähler zu. Der Auftragseingang der US-Industrie verzeichnete per September eine Zunahme um 1,1% (Prognose 1,0%) nach zuvor 0,6% (revidiert von 0,7%).


China: Starker Dienstleistungssektor

Der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg per Oktober von zuvor 54,8 auf 56,8 Punkte. 


Indien: Starker Dienstleistungssektor

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor legte per Oktober von zuvor 49,8 auf 54,1 Zähler (Prognose 51,2) zu und markierte den höchsten Indexwert seit Februar 2020.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in dem Währungspaar EUR-USD impliziert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1850 - 80 eröffnet neues Aufwärtspotential.  

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande. 

Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden. 

Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten. 

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.