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Der Goldschatz der Chinesen

Veröffentlicht am 15.03.2013, 16:40
GC
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Jahrelang hat man gerätselt, welche Schätze in den Kammern der chinesischen Notenbank schlummern. Jetzt wird der Vorhang etwas gelüftet.

Die Zentralbank in China machte und macht ein Geheimnis um ihre Goldkäufe. Meist kann man nur durch Importstatistiken aus Hongkong Vermutungen darüber anstellen, wie viel Gold die Notenbank eingekauft hat. Damit steht die Politik der Chinesen im Widerspruch zu der vieler anderer Nationen, die regelmäßig, teils auf Quartalsbasis, melden, welche Einkäufe ihre Notenbanken getätigt haben. Doch China will sich nicht in die Karten schauen lassen und bleibt meist schweigsam.

Die letzten halbwegs verlässlichen Daten stammen aus 2010. Damals hatte die Notenbank insgesamt 1.054,1 Tonnen Gold in ihrem Besitz. Das war damals der sechste Platz weltweit. Die USA, Deutschland, der IWF, Italien und Frankreich besaßen größere Goldvorräte, die Schweiz lag nur knapp hinter den Chinesen.

An diesem Goldvorrat hat sich seitdem anscheinend nichts verändert. Dies sagt Yi Gang, der Vizechef der Notenbank, gegenüber Medien. Noch immer sollen sich 1.054 Tonnen Gold im Besitz der Bank befinden. Eine größere Aufstockung ist seiner Meinung nach auch nicht geplant. Yi Gang verweist dabei auf die Stabilität der Märkte und des Goldpreises. Beides soll nicht durch starke Zukäufe gefährdet werden. Denn der Bankmanager ist überzeugt, dass eine chinesische Einkaufstour am Goldmarkt zu klar steigenden Preisen führen würde. Möglicherweise steckt hinter dieser Äußerung aber auch eine gewisse Berechnung. China ist dafür bekannt, eher heimlich am Markt aktiv zu sein. Die Welt soll die Zukäufe möglichst nicht mitbekommen. So hofft man zugleich auf günstigere Einkaufspreise.

Yi Gang liefert noch weitere Daten zum Goldkonsum in China. Im Land werden jährlich rund 400 Tonnen Gold gefördert. Dies reicht aber bei weitem nicht, um die Nachfrage zu decken.

Demnach müssen weitere 500 bis 600 Tonnen Gold pro Jahr eingeführt werden. In den vergangenen Jahren hat sich jedoch sowohl die Nachfrage der Bevölkerung als auch der Goldhunger der Notenbank deutlich erhöht. So hatte die Notenbank im Jahr 2000 erst etwas weniger als 400 Tonnen Gold in ihrem Bestand. Beim privaten Konsum strebt das Land noch Rekordmarken an und steht kurz davor, Indien zu übertrumpfen. Der Wettbewerb ist eröffnet. Somit bleibt der chinesische Konsum von großer Bedeutung für den weltweiten Goldmarkt, egal ob die Notenbank offen oder heimlich kauft.

Wenn man den Ratschlägen des World Gold Council folgt, müsste China seine Goldvorräte deutlich aufstocken. Dort wird nämlich empfohlen, dass ein Land rund 8 Prozent seiner Reserven in Gold anlegt, um das Portfolio rund zu machen. China ist von solchen Prozentzahlen noch weit entfernt. Wahrscheinlich kommt das asiatische Reich nach diversen Hochrechnungen nur auf knapp 2 Prozent.

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