Von erneuerbaren Energien zu fossilen Brennstoffen: Was ist im Jahr 2025 zu erwarten?

Veröffentlicht am 15.01.2025, 13:12
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Trumps Wahlkampfslogan „Drill, Baby, Drill“ ist zum Synonym für seinen Plan geworden, die Produktion fossiler Brennstoffe anzukurbeln und die Klimapolitik und -vorschriften umzukehren. Anleger stellen sich die Frage, ob  sie jetzt vermehrt in rohstoffbasierte ETFs investieren sollten, um vom baldigen Aufschwung zu profitieren.


(Abbildung: yahoo!finance)

Trumps erste Amtszeit: ein Rückblick 

Bereits die erste Amtszeit von Donald Trumps (2017–2021) war geprägt von einer Politik, die fossile Brennstoffe förderte und den Klimaschutz in den Hintergrund stellte. Der Präsident positionierte sich klar zugunsten der Öl-, Gas- und Kohleindustrie, was durch eine Reihe von Maßnahmen unterstrichen wurde.

Eine zentrale Entscheidung war der Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen im Jahr 2017. Trump argumentierte, dass die Vereinbarung die US-Wirtschaft benachteilige und Arbeitsplätze koste, insbesondere in der fossilen Energiebranche. 

Seine Regierung setzte zudem auf eine Lockerung von Umweltauflagen. Beispiele sind die Abschaffung oder Zurücknahme von Regularien wie dem Clean Power Plan (CPP), der darauf abzielte, Kohlenstoffemissionen von Kraftwerken zu reduzieren.

Auch die Förderung von Öl- und Gasprojekten wurde intensiviert. Die Trump-Administration öffnete zuvor geschützte Staaten und Offshore-Gebiete für die Energiegewinnung. Ein prominentes Beispiel war die Öffnung des Arctic National Wildlife Refuge (ANWR) in Alaska für Ölbohrungen.

Die neue Energiewende unter Trump: Zurück zu fossilen Brennstoffen?

Während sich die Biden-Administration vornehmlich für erneuerbare Energien in den USA einsetzte, wird die Trump-Regierung aller Voraussicht nach eine neue Wende einleiten – zurück zu fossilen Brennstoffen.

Hans Selleslagh, Sprecher von Freedom24 für die DACH-Region, sagt hierzu Folgendes: „Trumps Präsidentschaft wird die Investitionen im Energiesektor wahrscheinlich deutlich in Richtung fossiler Brennstoffe verlagern und damit möglicherweise das Wachstum von Initiativen für erneuerbare Energien bremsen. Seine Regierung hat sich in der Vergangenheit für die Deregulierung der fossilen Brennstoffindustrien wie Öl und Gas eingesetzt, was eine beschleunigte Förderung der Exploration und Produktion auf amerikanischen Staatsgebieten bedeutet. Diese pro-fossile Haltung wird wahrscheinlich Investitionen in traditionelle Energiequellen fördern, da Unternehmen ein günstiges regulatorisches Umfeld erwarten, das die Rentabilität steigert.“

Welche Unternehmen können profitieren?

Um den kommenden Rohstoffmarkt zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf Trumps erste Amtszeit. Hier profitierten vor allem Unternehmen aus der Öl-, Gas- und Kohleindustrie. Diese Politik konzentrierte sich auf die Lockerung von Umweltauflagen und die Förderung fossiler Brennstoffe, was den Unternehmen ermöglichte, ihre Produktionskapazitäten zu erweitern und Kosten zu senken.

ExxonMobil (NYSE:XOM) und Chevron (NYSE:CVX), zwei der größten Ölunternehmen der USA, gehörten zu den Hauptprofiteuren. Beide Unternehmen konnten von der Öffnung neuer Bohrgebiete sowie steuerlichen Erleichterungen profitieren. Jedoch fielen die Aktien dieser Unternehmen während der zweiten Hälfte von Trumps Amtszeit und insbesondere während der COVID-19-Pandemie. Die Pandemie führte zu einem dramatischen Rückgang der Ölpreise, da die Nachfrage weltweit einbrach. Dies wirkte sich negativ auf die Profitabilität von ExxonMobil und Chevron aus, was zu einem Rückgang ihrer Aktienkurse führte. 

Unter der Präsidentschaft von Joe Biden stiegen die Aktien von ExxonMobil und Chevron hingegen teilweise wieder an, jedoch aus anderen Gründen. Die Ölpreise stiegen aufgrund der Erholung der globalen Wirtschaft nach der Pandemie, was den Aktienkursen zugutekam. Zudem hat die Biden-Administration, trotz ihrer stärkeren Ausrichtung auf Klimaschutz, den Öl- und Gasmarkt in der ersten Amtszeit nicht drastisch eingeschränkt.



(Abbildung: Google (NASDAQ:GOOGL) Finance)

Dementsprechend ist davon auszugehen, dass die Politik Trumps auch den Aktienmarkt für fossile Energien antreiben wird, vorausgesetzt, externe Faktoren bleiben unverändert. 

Bedeutet die zweite Amtszeit Trumps einen Bärenmarkt für erneuerbare Energien?

In seiner ersten Amtszeit verfolgte Trump eine Politik, die fossile Brennstoffe bevorzugte und gleichzeitig die Förderung erneuerbarer Energien ausbremste, etwa durch den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen und die Lockerung von Umweltschutzvorschriften. In seiner zweiten Amtszeit wird er aller Voraussicht nach versuchen, diese Politik fortzusetzen und die Entwicklung erneuerbarer Energien weiter einzuschränken.

Dies könnte zu einem Bärenmarkt für erneuerbare Energien in den USA führen, insbesondere wenn es um Investitionen und Subventionen geht. Unternehmen, die in Wind-, Solar- oder andere erneuerbare Technologien investieren, könnten durch die Unsicherheit und die politischen Entscheidungen der Trump-Administration weniger Unterstützung erhalten.

Allerdings gibt es auch Faktoren, die diesen negativen Einfluss abmildern. Die globale Nachfrage nach erneuerbaren Energien wächst weiterhin, da immer mehr Länder, Unternehmen und Investoren auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz setzen. Selbst unter einer erneuten Präsidentschaft von Trump können private Investitionen und technologische Innovationen in erneuerbare Energien weiterhin Fortschritte machen, auch wenn die politische Unterstützung weniger stark ausfällt. Die Marktbedingungen für erneuerbare Energien hängen nicht nur von der US-Politik ab, sondern auch von globalen Trends und der zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit grüner Technologien.



(Abbildung: Nova One Advisor)

Fazit: Trumps Energiewende verlangt möglicherweise eine Neuorientierung des Handelsportfolios

Im Gegensatz zur Neuausrichtung der USA profitiert der europäische Markt für erneuerbare Energien weiterhin von starken politischen Initiativen, wie etwa den Zielen der EU zur Dekarbonisierung und den umfangreichen Investitionen in grüne Technologien.

Vor diesem Hintergrund könnte eine Neuorientierung des Handelsportfolios hin zu europäischen Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien sinnvoll erscheinen. Europäische Unternehmen werden in den kommenden Jahren von stabilerer politischer Unterstützung und einem günstigen regulatorischen Umfeld profitieren, was ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschafft, insbesondere wenn der US-Markt unter einer erneuten Präsidentschaft von Trump auf Herausforderungen stößt.

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