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Vorsicht vor Trendthemen – Nicht zu spät auf fahrenden Zug aufspringen

Veröffentlicht am 15.05.2015, 13:01
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Kennen Sie das? – Immer dann, wenn ein Investment besonders gut gelaufen ist, springen die Medien auf diesen fahrenden Zug auf und berichten über die tolle Performance der Vergangenheit. Meist wird kurze Zeit später das Hoch erreicht und die Kurse fangen an zu bröckeln.

Hohe Performance führt häufig zu Kaufempfehlungen


Auf dem Düsseldorfer Börsentag (wir berichteten) hatte ich am vergangenen Wochenende die Gelegenheit, mich mit einer Leserin des Geldanlage-Briefs längere Zeit zu unterhalten. Sie erzählte mir über ihre Investments der Vergangenheit, bei denen sie den Empfehlungen unterschiedlicher Ratgeber gefolgt war. Die Performance sah ansehnlich aus und entsprechend folgte der Einstieg in Erwartung weiter steigender Kurse. Doch es kam anders und die Leserin erlitt Verluste.

Hohe Performance führt zu hoher Nachfrage


Während der DAX im Jahre 2014 lediglich seitwärts, sah es an den Finanzmärkten in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ganz anders aus. So legte der Dubai Financial Market General Index (DFMGI) alleine in 2014 bis Ende März um fast 50% zu (siehe Chart, blau: DFMGI, schwarz: DAX).

DAX vs. Dubai Financial Market General Index
(erstellt mit: finanzen.net) DAX vs. Dubai Financial Market General Index, von 01.01. bis 30.04.2014

Schon in den Jahren zuvor legten die Notierungen des DFMGI in einem rasanten Tempo zu. Fristete der Index bis Anfang 2013 noch ein Schattendasein, legte er anschließend bis Mai 2014 von rund 1.600 Punkte auf fast 5.400 Zähler um knapp 340% zu – innerhalb von nur anderthalb Jahren.

Dubai Financial Market General Index, ab 2011
(erstellt mit: finanzen.net) Dubai Financial Market General Index, von 01.2011 bis 05.2014

Gerade institutionelle Investoren schienen die Emirate für sich entdeckt zu haben. Für Privatanleger war es bis dahin nicht möglich, in einzelne Aktien aus Dubai oder Abu Dhabi zu investieren, da diese nicht in Deutschland gelistet waren. Doch am 27.03.2014 trat die Deutsche Bank in Erscheinung und legte neue Partizipationszertifikate auf ausgewählte Aktien der VAE auf. Damit konnten fortan auch Privatanleger an den Kursverläufen der rasant gestiegenen Einzelaktien teilhaben.

Der Privatanleger steht meist am Ende der Kette


Aber auch hier kam es, wie es so oft kommt und kommen musste: Nur knapp einen Monat, nachdem Privatanleger in den Markt einsteigen konnten, begannen die Kurse zu kollabieren. Der Dubai Financial Market General Index markierte am 5. Mai 2014 sein Hoch und sackte dann bis zum 30. Juni 2014 um fast 28% in nur zwei Monaten zusammen. Im Dezember 2014 wurde sogar ein Tief bei unter 3.000 Punkten bzw. minus 45% markiert.

Dubai Financial Market General Index, Einbruch ab Mai 2014
(erstellt mit: finanzen.net) Dubai Financial Market General Index, von 01.2011 bis 05.2015

Einzelne Aktien, wie die von Arabtec, verloren innerhalb eines Monats sogar über 50% an Wert. Hintergrund waren Spekulationen um eine Schieflage bei dem wichtigen Immobilienunternehmen.

Deutsche Bank deckte lediglich den Bedarf


Der Deutschen Bank ist dabei kein Vorwurf zu machen. Sie hat lediglich die Investmentmöglichkeiten geliefert, die der Markt aufgrund der stark gestiegenen Kurse nachgefragt hat. Und mit Blick auf die hinter uns liegende Korrektur könnten die Partizipationszertifikate auf ausgewählte Aktien der VAE, die noch bis 21.09.2015 laufen, inzwischen sogar wieder interessant sein. Doch dieses Beispiel zeigt eines ganz deutlich: Vorsicht vor Trendthemen! – Springen Sie nie zu spät auf einen fahrenden Zug auf!

Vorsicht vor Trendthemen! – Springen Sie nie zu spät auf einen fahrenden Zug auf!


Gerade unerfahrene Anleger lassen sich von Trendthemen – also von Investments, über die gerade aufgrund ihrer vergangenen Kursgewinne besonders viel berichtet wird – anlocken. Und genau das ist einer der häufigsten Anfängerfehler. Denn es ist meist so, dass der Aufwärtstrend fast vorüber ist, wenn die sogenannte „Milchmädchen-Hausse“ beginnt.

„Milchmädchen-Hausse“ - der letzte Abschnitt einer Aufwärtsbewegung


Eine „Milchmädchen-Hausse“ ist die scherzhafte Bezeichnung für den letzten Abschnitt einer allgemeinen Aufwärtsbewegung an den Börsen. Dieser ist meist dadurch geprägt, dass die breite Bevölkerungsschicht, die sich ansonsten nicht an der Börse engagieren, in der Hoffnung auf immer weiter steigende Kurse plötzlich auch Aktien kauft.

Wenn also Medien, Banken, Anlageberater etc. auf ein Thema besonders die Aufmerksamkeit lenken, weil dort die Kurse stark gestiegen sind, dann sollten Sie sehr vorsichtig werden. Biotech-Aktien oder asiatische Werte könnten derzeit ein solches Thema sein oder werden.


(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 13.05.2015)

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