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Warum die Kraft Heinz-Aktie (noch) kein Kauf ist!

Veröffentlicht am 22.11.2021, 06:04
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
  • Kraft und Heinz fusionierten 2015 zur Kraft Heinz Company (KHC)
  • KHC hat sich in den Jahren seither schwer getan
  • Der Lebensmittelgigant sieht sich zusätzlichen Herausforderungen wie Inflation, Arbeitskräftemangel und Störungen in der Lieferkette gegenüber
  • Sowohl die Konsensschätzung der Wall-Street-Analysten als auch der vom Markt implizierte Ausblick rechtfertigen eine neutrale Haltung.
  • Die Kraft Heinz Company (NASDAQ:KHC) meldete ihre Q3-Zahlen am 27. Oktober und übertraf die Konsenserwartung für das EPS um 12,46 %. Seit dem Schlussstand von 36,40 Dollar am 27. Oktober sind die Aktien des in Pittsburgh ansässigen Unternehmens für Fertiggerichte um etwa 3 % gestiegen.

    Die Aktien liegen derzeit 15,7 % unter dem am 24. Mai 2021 mit 44,50 Dollar erreichten Jahreshoch.

    Kursentwicklung der Kraft Heinz-Aktie in den letzten 12 Monaten

    Erstellt mit: Investing.com

    Es ist kein Geheimnis, dass der Lebensmittel- und Getränkehersteller seit dem Zusammenschluss von Kraft und Heinz im Jahr 2015 nicht gerade seinen zweiten Frühling erlebt. Die annualisierte 5-Jahres-Gesamtrendite von KHC beträgt -10,3 % pro Jahr, gegenüber +18,9 % jährlich für den S&P 500 im gleichen Zeitraum.

    Das geschätzte künftige Gewinnwachstum gemäß der Konsensschätzung deutet darauf hin, dass sich das Unternehmen auch in Zukunft nicht gerade dynamisch entwickeln wird. Das erwartete EPS-Wachstum für die nächsten drei bis fünf Jahre beträgt 1,35 % pro Jahr.

    Mit einer Dividendenrendite von 4,3 % mag KHC für einige Einkommensanleger attraktiv erscheinen, aber aufgrund der Dividendenkürzung im Jahr 2019 und der seitdem gleichbleibenden Dividende liegt die fünfjährige Dividendenwachstumsrate bei minus 11,2 %. KHC strahlt keinerlei Sicherheit in Bezug auf den zukünftigen Einkommensstrom aus. Vielmehr entscheidet sich das Unternehmen dafür, die Erträge zur Stärkung der Bilanz auf Kosten der Dividende zu verwenden.

    Wer in KHC investieren will, muss die Erwartung hegen, dass die Fusion von Kraft und Heinz schließlich doch noch Größenvorteile mit sich bringt, sobald das Unternehmen endlich die mit dem Zusammenschluss zweier Organisationen einhergehenden Anpassungsprobleme überwunden hat. Allerdings gibt es derzeit kaum Anhaltspunkte dafür, dass sich die Lage in den nächsten ein bis zwei Jahren verbessern wird.

    Das letzte Mal schrieb ich über die KHC-Aktie am 17. März 2021. Die Situation war damals im Wesentlichen dieselbe wie heute, und es gab damals wenig Grund zu der Annahme, dass sich die Lage in naher Zukunft verbessern würde. Daher stufte ich KHC mit neutral ein. In den 8 Monaten seit diesem Artikel beträgt die Gesamtrendite von KHC -1,77 %, verglichen mit einem Kursanstieg von fast 19 % für den S&P 500.

    In den letzten acht Monaten hatten Lebensmittelunternehmen aller Couleur mit zusätzlichem Gegenwind durch Inflation, Arbeitskräftemangel und Lieferkettenprobleme zu kämpfen. KHC hat auf diese Herausforderungen ebenfalls verwiesen (siehe hierzu auch diesen Artikel).

    Als ich KHC im März analysierte, stützte ich mich auf zwei Arten von Konsensprognosen. Bei der ersten handelte es sich um das bekannte Konsensrating der Wall Street-Analysten und das daraus resultierende 12-Monats-Kursziel. Laut Studien besitzt das 12-Monats-Kursziel einen hohen Aussagewert.

    Als zweites untersuchte ich die marktimplizite Prognose, eine Wahrscheinlichkeitsprognose für die zukünftige Kursentwicklung, die den Konsens von Käufern und Verkäufern von Optionen widerspiegelt. Im März herrschte bei den Analysten an der Wall Street noch Optimismus, aber das 12-Monats-Kursziel lag nur 1 % über dem damaligen Aktienkurs. Die vom Markt implizierten Aussichten bis Anfang 2022 waren jedoch rückläufig. Als Kompromiss stufe ich die Aktie insgesamt mit neutral ein.

    Der Preis einer Option auf eine Aktie reflektiert die einvernehmliche Einschätzung des Marktes hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs der Aktie zwischen jetzt und dem Verfallstag der Option über (Call-Option) oder unter (Put-Option) ein bestimmtes Niveau (den Ausübungspreis bzw. Strike-Preis) steigt. Durch die Analyse der Preise von Call- und Put-Optionen bei einer Reihe von Ausübungspreisen, die alle das gleiche Verfallsdatum aufweisen, ist es möglich, eine Wahrscheinlichkeitsprognose zu erstellen, die einen Abgleich der Optionspreise ermöglicht. Das ist die vom Markt implizierte Prognose.

    In den acht Monaten seit meiner letzten Analyse ist die KHC-Aktie gefallen und das, obwohl der Gesamtmarkt kräftig zugelegt hat. Gleichzeitig wird die Lebensmittelbranche wegen der hohen Inflation, der Arbeitslosigkeit und Probleme in der Beschaffungskette vor immer größere Probleme gestellt. Vor diesem Hintergrund habe ich die vom Markt implizierten Aussichten für KHC aktualisiert und mit den aktuellen Konsensaussichten der Wall Street abgeglichen, um zu sehen, wie sich die Dinge verändert haben.

    KHC-Aktie: Das erwartet die Wall Street

    E-Trade berechnet den Konsens der Wall Street anhand von Bewertungen und 12-Monats-Kurszielen von sechs renommierten Analysten, die in den letzten 90 Tagen ihre Einschätzung zu der Aktie abgegeben haben. Insgesamt bewerten die Experten die Aktie als neutral und geben ein 12-Monats-Kursziel von 39,67 Dollar an, was etwas höher ist als im März (39 Dollar).

    Angesichts der Kursverluste in den letzten acht Monaten ist die erwartete 12-Monats-Kursrendite mit 5,77 % deutlich höher als im März. Alle 6 Analysten stufen KHC neutral ein.KHC: Konsensschätzung und 12-Monats-Kursziel

    Quelle: E-Trade

    Der von Investing.com ermittelte Wall-Street-Ausblick gründet auf den Einschätzungen von 20 Analysten. Die Einstufung ist auch hier neutral und das 12-Monats-Kursziel liegt 8,8 % über dem aktuellen Aktienkurs.KHC: Analystenkonsens und 12-Monats-Kursziel

    Quelle: Investing.com

    Die beiden Berechnungen der Wall Street-Konsensmeinung stimmen im Allgemeinen überein, mit einer neutralen Einschätzung und einem erwarteten 12-Monats-Kursanstieg von 5,8 % bei E-Trade und 8,8 % bei Investing.com.

    Für eine große Value-Aktie wie KHC wäre ein 12-monatiger Kursanstieg in diesem Bereich in Verbindung mit der Dividendenrendite von 4,3 % recht attraktiv und liegt deutlich über den durchschnittlichen Renditen der letzten 15 Jahre für die auf verpackte Lebensmittel spezialisierte Industrie.

    Marktimplizierter Ausblick für KHC

    Anhand von Put- und Call-Optionen mit verschiedenen Strike-Preisen, die alle am 21. Januar 2022 auslaufen, habe ich die marktimplizierten Aussichten für KHC für den Zeitraum von 2,2 Monaten bis zu diesem Datum ermittelt. Ebenso habe ich die marktimplizierten Perspektiven für den Zeitraum von 7 Monaten von jetzt bis zum 17. Juni 2022 unter Verwendung von Optionen, die an diesem Datum auslaufen, berechnet.

    Die marktimplizite Prognose stellt sich typischerweise in Form einer Wahrscheinlichkeitsverteilung der Kursrenditen dar, bei der die Wahrscheinlichkeit auf der vertikalen und die Rendite auf der horizontalen Achse liegt.
    KHC-Aktie: Markt-Implizite Rendite-Wahrscheinlichkeiten von jetzt bis zum 21. Januar 2022
    Erstellt vom Autor auf der Grundlage der Optionskurse auf E-Trade

    Die vom Markt implizierten Aussichten erweisen sich im Allgemeinen als symmetrisch, mit vergleichbaren Wahrscheinlichkeiten für positive und negative Renditen. Anstelle eines einzigen klar definierten Spitzenwerts bei den Wahrscheinlichkeiten gibt es zwei kleine Peaks bei Kursrenditen von 0% und -3% für die nächsten 2,2 Monate. Die aus dieser Verteilung berechnete annualisierte Volatilität beträgt 24,1 %.

    Um den direkten Vergleich der Wahrscheinlichkeiten für positive und negative Renditen zu erleichtern, habe ich die negative Renditeseite aus der Verteilung um die vertikale Achse gedreht (siehe Grafik unten).KHC Markt-implizierte Kurs-Rendite-Wahrscheinlichkeiten von jetzt bis zum 21. Januar 2022
    Quelle: Berechnungen des Autors anhand von Optionspreisen bei E-Trade. Die negative Renditeseite der Verteilung wurde um die vertikale Achse gedreht.

    Daraus ist ersichtlich, dass die Wahrscheinlichkeit negativer Renditen durchweg höher ist als die für positive Renditen derselben Größenordnung. Dies lässt einen leicht rückläufigen bzw. bärischen Ausblick auf die Kursentwicklung zu.

    Theoretisch ist davon auszugehen, dass die vom Markt implizierten Aussichten eine negative Tendenz aufweisen, da die Anleger insgesamt eher risikoscheu sind und daher bereit sind, für Put-Optionen einen zu hohen Preis zu zahlen. In Anbetracht dieser möglichen Verzerrung komme ich zu dem Schluss, dass die vom Markt eingeschätzten Aussichten bis Mitte Januar neutral sind, mit einer leichten Tendenz nach unten.

    Die marktimplizierten Aussichten bis Mitte 2022, die anhand von Optionen berechnet werden, die am 17. Juni 2022 auslaufen, stimmen mit der kurzfristigen Perspektive überein. Die Wahrscheinlichkeit negativer Renditen ist leicht erhöht (gegenüber positiven Renditen) für die nächsten 7 Monate. Die aus dieser Verteilung berechnete annualisierte Volatilität beträgt 26,5 %.

    Markt-Implizite Kursrendite-Wahrscheinlichkeiten von jetzt bis zum 17. Juni 2022
    Quelle: Berechnungen des Autors unter Verwendung von Optionspreisen bei ETrade. Die negative Renditeseite der Verteilung wurde um die vertikale Achse gedreht.

    Die vom Markt erwarteten Aussichten für KHC bis zum 21. Januar 2022 und bis zum 17. Juni 2022 sind ähnlich und unterstützen das Rating "neutral" für KHC, unter Umständen mit einer leicht negativen Tendenz.

    Fazit zur Kraft Heinz-Aktie

    KHC hat sich seit der Fusion nicht gerade gut entwickelt, und die derzeitigen Bedingungen dürften sich auch im kommenden Jahr nicht wesentlich verbessern. Der Konsensausblick an der Wall Street ist neutral, wenn auch mit einem Kursziel auf 12-Monats-Sicht, das 5,8 % bis 8,8 % über dem aktuellen Niveau liegt.

    Zusammen mit der Dividende ergibt sich für das nächste Jahr eine erwartete Gesamtrendite von 10,1 % bis 13,1 %, was einem Durchschnitt von 11,6 % entspricht. Als Faustregel für ein Buy-Rating will ich eine erwartete 12-Monats-Gesamtrendite sehen, die mindestens die Hälfte der erwarteten Volatilität beträgt. Die erwartete Volatilität liegt im Mittel der aus den Marktprognosen errechneten Volatilitäten bei 25,3 %.

    Der Durchschnitt der beiden Konsensschätzungen für die Rendite liegt leicht unter dem Kaufkriterium. Die vom Markt erwarteten Aussichten für KHC bis Anfang und Mitte 2022 sind neutral. Insgesamt stufe ich KHC daher weiterhin mit neutral ein.

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