Wer schnappt sich Ashram zuerst – China oder der Westen?

Es ist soweit. Nachdem das Seltene Erden Entwicklungsunternehmen Commerce Resources Corp (TO:CCE) (WKN: A0J2Q3) im Dezember 2013 einen sensationellen Durchbruch in der Metallurgie vermeldet hat, verfolgen nun auch die ersten Investmenthäuser diese boomende Aktie.

Das kanadische Investment- und Research-Haus Secutor Capital Management Corp. veröffentlichte vor kurzem eine Erstanalyse über Commerce, wobei in dem 28-seitigen Report auch über die positiven Aussichten auf höhere Seltene Erden Preise eingegangen wird.

Die Analysten von Secutor berechneten mit aktuellen Marktpreisen einen Nettobarwert (NPV) von $1,44 pro Aktie – aktuell notiert Commerce bei $0,17 (€0,12 in Frankfurt), womit sich ein Aufwertungspotential von über 700% ergibt.

Noch interessanter ist allerdings diese Schlussfolgerung von Secutor:

Das Ashram REE Projekt von Commerce wäre auch im aktuellen Marktumfeld niedriger Seltene Erden Preise absolut „robust“. Und genau das kann man von den bekannten Produzenten (Molycorp und Lynas) nicht behaupten, denn beide versuchen aktuell mit allen Mitteln, rentabel bzw. am Leben zu bleiben. Lynas gab letzte Woche bekannt, mehr Geld zu benötigen, um ihre Verluste im Zaum zu halten, woraufhin der Aktienkurs auf $0,13 einbrach (Mitte April stand die Aktie noch bei $0,20).

Die Analysten kommen zu dem Urteil, dass Commerce auch bei aktuellen Marktpreisen hochrentabel wäre, denn der Unterschied zu Molycorp oder Lynas ist alles entscheidend: Die Ashram Lagerstätte beinhaltet nämlich genau die kritischen Metalle, die von der Industrie so händeringend benötigt werden. Die Produktion von Molycorp und Lynas ist im Grunde genommen nur auf die Elemente Cer und Lanthan ausgerichtet, während Commerce darüberhinaus noch eine Vielzahl anderer strategischer Metallen in petto hat. Diese ausgewogene REE-Verteilung sei der Knackpunkt, warum Commerce auch bei aktuellen Rahmenbedingungen bestens aufgestellt wäre.

Daher spekulieren die Analysten von Secutor auch darauf, dass Commerce wohl in geraumer Zeit übernommen oder eine Joint-Venture Partnerschaft eingegangen werde. Dabei wird detailliert beschrieben, warum gerade China ein Interesse an Commerce haben dürfte, denn auch die Chinesen müssen sich mittlerweile nach neuen Lagerstätten für ihre auf Seltene Erden spezialisierte Industrie umschauen.

Rockstone veröffentlichte gestern einen neuen Report, in dem auf die Secutor-Analyse eingegangen wird. Der Titel des Reports wirft die Frage auf, die man auch bei Secutor zwischen den Zeilen lesen kann: “Ashram – Die nächste Schlacht um Seltene Erden zwischen China und dem Rest der Welt?”

China ist bekannt dafür, gerade im Marktumfeld niedriger Rohstoffpreise auf Einkaufstour zu gehen, denn sie verfolgen bekanntermaßen eine langfristig orientierte Vision. Das kann man von der westlichen Welt nicht immer behaupten. Doch gerade die westliche Welt, so die Analysten von Rockstone und Secutor, müssten an der Angebotssicherung Seltener Erden interessiert sein.

Denn nur wenn ein Angebot an Seltene Erden auch gesichert ist, können Produkte damit entwickelt werden. Dabei ist der Industrie längst bekannt, dass Seltene Erden immense Vorteile im Vergleich zu Substitutionsmaterialien haben. Der einzige Grund, warum Seltene Erden in der westlichen Welt noch nicht den industriellen Stellenwert geniessen wie in China ist schlicht und ergreifend das Fehlen einer zuverlässigen Angebotsquelle.

Wer macht den ersten Schritt?

Commerce besitzt das wohl aussichtsreichste Entwicklungsprojekt für Seltene Erden weltweit. Es stellt sich daher nur die Frage, ob China oder die restliche Welt zuerst ein Angebot für Commerce abgibt. Dabei läuft die westliche Welt Gefahr, zu spät zu kommen, wenn China schon jetzt das Potential von Commerce erkennt und noch vor Fertigstellung der Vor-Machbarkeitsstudie zugreift.

Typischerweise warten westliche Investoren bei Rohstoffprojekten bis die Ergebnisse einer Vor-Machbarkeitsstudie vorliegen, doch die PEA aus dem Jahr 2012 – gekoppelt mit dem Metallurgie-Durchbruch 2013 – deuten schon jetzt darauf hin, dass die Vor-Machbarkeitsstudie sehr positiv ausfallen dürfte. Und genau hier könnten die Chinesen der restlichen Welt einen Strich durch die Rechnung machen, wenn sie schon jetzt, wo die Marktkapitalisierung von Commerce bei nur $32 Millionen liegt, zugreifen.

Secutor und Rockstone kommen gleichermaßen zu dem Schluss, dass Commerce von allen REE-Projekten weltweit am besten aufgestellt ist und der nächste Übernahmekandidat in der Seltene Erden Branche wird.





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