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Was das Fed-Protokoll heute für den Goldpreis bewirken könnte

Veröffentlicht am 19.08.2020, 09:41
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In ihrer typischen Form wird in den Sitzungsprotokollen der Federal Reserve, die üblicherweise drei Wochen nach der Sitzung des Offenmarktausschusses veröffentlicht werden, dargelegt, was das FOMC in seiner monatlichen Zinsentscheidung nicht gesagt hat.

Das Protokoll enthält Einzelheiten zu den wirtschaftlichen Bedenken, die von den verschiedenen Gouverneuren der Fed (natürlich anonym) innerhalb des Saales geäußert wurden, sowie zum erzielten Konsens. Die Details enthüllen oft das eine oder andere interessante Detail aus Informationen, die während der Pressekonferenz des Fed-Vorsitzenden Jay Powell nach der Sitzung nicht an die Öffentlichkeit weitergegeben wurden.

Die heftig geführte Debatte darüber, wie es der US-Wirtschaft inmitten der Coronavirus-Pandemie geht, macht das heutige Protokoll der Sitzung vom 28. bis 29. Juli für Devisen-, Aktien- und Edelmetallhändler überaus wichtig.

Die nächste Zinsentscheidung erfolgt erst am 16. September. Bis dahin werden einzelne Gouverneure der US-Notenbank ihre Gedanken zur Wirtschaft und zu speziellen Themen wie Beschäftigung und Inflation äußern, aber das heutige Protokoll der Juli-Sitzung ist für einen hochnervösen Goldmarkt besonders wichtig. Die Fed wird das Protokoll um 20 Uhr veröffentlichen.

Im Handel am Dienstag stiegen die Gold-Futures in New York zum ersten Mal in einer Woche über 2.020 Dollar pro Unze, bevor sich die Futures zur Dezember-Lieferung an der COMEX bei 2.013,10 Dollar einpendelten. Das war eine beachtliche Wende für einen Markt, der nur eine Woche zuvor innerhalb eines Tages um 92 Dollar abstürzte und von den Sitzungshöchstständen bei 2.040,50 Dollar fast 130 Dollar auf ein Tief von 1.911,30 Dollar fiel.Kursentwicklung der Gold-Futures im Wochenchart

Die Erholung des Goldpreises am Dienstag verlief nicht ohne größere Schwankungen, denn der Dezember-Kontrakt fiel um 35 Dollar auf ein Sitzungstief von 1.985,20 Dollar.

Die Swings setzten sich in der heutigen Sitzung in Asien fort, wobei der Dezember-Goldpreis von einem Höchststand von 2.015 Dollar auf 1.999,20 Dollar fiel.

Gold könnte zulegen, wenn die Fed Hinweise auf die Einführung einer aktiven Zinskurvenkontrolle gibt

Der anhaltende Anstieg des Goldpreises wurde durch die Erholung des Dollar und die relativ bessere Performance der US-Anleiherenditen gestoppt. Alle Aufmerksamkeit gilt nun dem Protokoll der US-Notenbank, um zu sehen, ob dies einen nachhaltigen Einfluss auf den Aufwärtstrend von Gold haben könnte.

"Das Edelmetall könnte wieder an Fahrt aufnehmen, sollte das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung die Einführung einer aktiven Zinskurvenkontrolle andeuten oder es Hinweise enthalten, dass die langfristigen Wirtschaftsaussichten negativ sind", sagte Dhwani Mehta von FXStreet in einer Notiz.

Der Dollar Index, der am Dienstag auf ein Zweijahrestief von 92,11 fiel, stabilisierte sich, und schloss am Dienstag bei 92,26.

Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe, die in den beiden Vortagen um fast 3% gefallen war, fiel am Mittwoch um knapp 1,7%. In der Woche zuvor waren die Renditen jedoch kräftig gestiegen, insbesondere die 10-jährige Realrendite.

Der Dollar baute seine Gewinne gegenüber dem Schweizer Franken und, was noch wichtiger ist, gegenüber dem Euro aus. Ein Reuters-Bericht, in dem ein anonymer hochrangiger US-Beamter zitiert wird, sagte, dass es zwischen der Trump-Regierung und den Demokraten im Kongress einen "realen Wunsch" gebe, eine Einigung über ein neues Coronavirus-Hilfspaket in Höhe von 500 Milliarden Dollar zu erzielen. Dies trug zur Erholung des Dollars bei. Der Dollar-Index grenzte einige seiner jüngsten Verluste ein, in der Annahme, dass eine Erholung in den USA dem Dollar letztendlich helfen wird, obwohl auf kurze Sicht weitere Stimulus-Maßnahmen eine Abwertung der Währung bedeuteten.

Das "Konjunkturpaket ... wird dringend benötigt, um eine fragile US-Wirtschaft zu stützen", sagte der Finanzdienstleister OANDA in einer Notiz.

"Die lange Verzögerung macht die Investoren nervös. Außerdem kämpft das Weißes Haus mit den Demokraten um die Briefwahl, was den US-Dollar ebenfalls belastet".

Übergeordnet bleibt das Bild für Gold bullisch

Abgesehen davon bleiben die Aussichten für den Dollar und die Renditen der Staatsanleihen weiterhin bearish, was bedeutet, dass Investoren kaum Alternativen besitzen und sich daher in sichere Häfen wie Gold begeben müssen.

Das wirft die Frage auf, wie wichtig die Protokolle der Fed über den heutigen Handel hinaus wirklich sind.

"Die US-Notenbank bleibt im akkomodierenden Modus und hat die Zinssätze nahe bei null gehalten, während die Wirtschaft mit der Covid-19-Pandemie kämpft", schrieb OANDA in seiner Mitteilung.

Tatsächlich hat das FOMC seit Beginn des Ausbruchs des US-Coronavirus im März geschworen, die US-Zinsen auf praktisch Null zu halten, bis sich die Vereinigten Staaten von der Pandemie erholt haben. Die US-Notenbank hat außerdem ihre Bilanz um Billionen von Dollar aufgebläht, um in Not geratene Unternehmen mit Krediten zu versorgen.

Einzig die Einschätzung der Fed hinsichtlich der wirtschaftlichen Erholung seit Beginn des dritten Quartals könnte eine Veränderung der Sichtweise bewirken. Im ersten Quartal schrumpfte die US-Wirtschaft um 5% und im zweiten Quartal um beispiellose 33%, was zur schlimmsten Rezession aller Zeiten in der US-Wirtschaft führte.

Dennoch erholten sich der Jobmarkt in den USA rasch von der Pandemie, wobei in den letzten drei Monaten seit dem Verlust von 21 Millionen Arbeitsplätzen zwischen März und April etwa 10 Millionen Arbeitsplätze zurückgekommen sind. Es wird erwartet, dass die Ansichten der Fed zum Arbeitsmarkt das einzige positive Element im Protokoll sein werden, da sich die COVID-19-Pandemie weiterhin auf die Wirtschaft auswirkt.

UBS (SIX:UBSG) sieht den Goldpreis kurzfristig bei 2.300 Dollar

Zwar ist der Goldpreis am Mittwoch erneut unter die Marke von 2.000 Dollar gefallen. Übergeordnet ändert dies aber nichts an der positiven Ausgangslage.

Gold hat noch einen weiten Weg vor sich, bevor es das Rekordhoch vom 7. August von fast 2.090 Dollar wieder erreichen kann. Noch vor wenigen Wochen hätte Gold innerhalb von zwei oder drei Sitzungen eine Lücke von weniger als 100 Dollar nach oben schließen können. Aber die Ereignisse vom Schwarzen Dienstag könnten das geändert haben.

Einige glauben, dass es etwas länger dauern könnte, bevor Gold erneut auf die 2.100 Dollar-Marke zusteuern könnte. Grund dafür ist die höhere Volatilität in den vergangenen Wochen.

Dennoch sagte die UBS in einer Notiz, dass Gold im Falle einer Eskalation der geopolitischen Spannungen, insbesondere bei einem Showdown zwischen den USA und China, der mehr Investoren in Richtung des sicheren Hafens schicken könnte, kurzfristig auf 2.300 Dollar steigen könnte.

"Solange der Kassakurs generell über 2.000 Dollar liegt und das Unterstützungscluster von 1.975 Dollar bis 1.967 Dollar gehalten wird, dürfte Spot Gold die vorherigen Ausbruchsniveaus bei 2.029 Dollar bis 2.039 Dollar testen", sagte Sunil Kumar Dixit, ein unabhängiger Chartexperte für Edelmetalle.

"Und wenn genügend Käufe ausgelöst werden, kann das Metall weiter gen Norden marschieren, um das Rekordhoch von 2.075 Dollar erneut zu testen".

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